35 km Hochschwarzwald


Publiziert von Frankman , 6. November 2014 um 23:01.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 2 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 963 m
Abstieg: 1240 m
Strecke:Bärental - Feldberg - Stübenwasen - Notschrei - Wiedener Eck - Lückle - Multen - Mittelbühl - Schönau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:DB Feldberg - Bärental
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBG Bus 7300, S 6 Zell im Wiesental --> Basel

35 km Hochschwarzwald im November bei strahlendem Sonnenschein.
Die Route beginnt am Bahnhof Feldberg-Bärental, dem mit 967 m höchstgelegenen Bahnhof der DB. Bereits die Fahrt zum Ausgangspunkt mit der Höllentalbahn ist ein ausgewiesenes Schwarzwald-Highlight. Zu Beginn folgt man der Beschilderung Richtung Feldberg, ehe an der Fahrstraße hinab zur Bruderhalde und Titisee die gelbe Raute Richtung Feldsee und Raimartihof links abzweigt. Langsam fällt der Weg Richtung Talgrund ab, in dem sich noch zäh der Raureif hält. Beim Wanderparkplatz Kunzenmoos wechselt man die Talseite. Der Weg zum Raimartihof folgt erst einem breiten Fahrweg, bevor an einem Wendeplatz ein schmalerer Fußweg weiterführt. Die offizielle Beschilderung ist nicht immer übersichtlich, wird aber durch private Hinweisschilder ergänzt. Das Tal unterhalb des Feldsees zeigt typische Spuren der letzten Vereisung. Mit dem leicht überhöhten Karseee am Feldsee beginnend, führt das Trogtal bis zum Zungenbeckensee am Titisee. Überreste von Moränen bilden zahlreichen Hügel am Talgrund.
Mit etwas Glück trifft man am Raimartihof Georg Thoma, Olympiasieger von Squaw Valley 1960. Am Gasthaus vorbei führt der Weg noch wenige Meter weiter bis Koppel. Hier zweigt ein Wanderpfad rechts nach oben ab, der bereits Teil des Feldbergsteigs ist. Diesem Weg folgend erreicht man etwa beim P.1220m den Fahrweg zum Gasthaus Rinken. Gleich dort am Hinweisschild „Naturschutzgebiet“ führt ein schmaler Pfad nach oben und man erreicht nach 10 – 15 Min. den Westweg, links Richtung Feldberggipfel. Lohnenswert ist der kurze Abstecher zur Felswand hoch über dem Feldsee bevor die Wegkreuzung „Unterm Grüble“ erreicht wird. Zum Gipfel geht es geradeaus mit der roten Raute des Westwegs und dem Fernskiweg Schonach- Belchen. Nach dem Erreichen der Baumgrenze wird der Blick frei auf den Seebuck mit ehemaligem Fernsehturm und Bismarckdenkmal. Den Feldberggipfel versperrt der Baldenweger Buck, der zweithöchste Schwarzwaldgipfel. Aufgrund der Nähe zum Hauptgipfel gilt der Baldenweger Buck oft nur als Nebengipfel des Feldbergs. In der Wanderliteratur taucht daher der Seebuck als Nummer zwei im Schwarzwald auf.
Die baumfreie Gipfelregion entstand durch die Urbarmachung im Mittelalter und ist nicht natürlichen Ursprungs. Von der Meereshöhe her, wäre der gesamte Schwarzwald bewaldet. Stetig steigt der Weg jetzt noch bis zum Grüblesattel zur Wanderautobahn Seebuck Feldberg. Wenn man die fantastische Aussicht nach Süden ins Wiesental oder Norden in den mittleren Schwarzwald genießt, kann man die Heerscharen an Wanderern und Spaziergängern gut ausblenden. Am Gipfel ist dann der höchste Punkt Baden-Württembergs erreicht. Vom Feldberg öffnen sich Blicke bis weit in den Nordschwarzwald, über die Baar bis zur Dreifaltigkeitskapelle auf dem Heuberg, Richtung Oberschwaben bis ins Allgäu und natürlich der Alpenbogen von der Zugspitze bis zum Montblanc. Die zahlreichen Regionen dazwischen sind natürlich nicht weniger reizvoll und verlangen ein längeres Abarbeiten mit dem Fernglas.
Die anspruchsvollen Passagen des Tages sind gemacht. Jetzt beginnen die Abschnitte, um Kilometer zu klotzen. Immerhin wird es Anfang November um 17.30 Uhr dunkel und der Weg ist noch weit. Unweit des Gipfels steht der Wegweiser des Westwegs und zeigt noch 21 km zum Belchen. Im Sommer ist diese Distanz mit anschließendem Abstieg nach Schönau gut zu machen. In der jetzigen Situation wird die Strecke über den Stübenwasen, Notschrei zum Wiedener Eck führen. Danach geht es ohne Belchen über das Lückle nach Multen und den Mittelbühl Richtung Schönau.     
Über weite Strecken verläuft der Westweg in diesem Bereich über breite Fahrwege. Diese sind im Bereich bis zum Notschrei viel von Wanderern begangen und von Bikern befahren. Leider sind die Begegnungen dieser beiden Nutzer der Wege nicht immer partnerschaftlich zu klären und von Rücksichtslosigkeit geprägt. Dabei treten Provokationen von beiden Parteien auf. Die höhere Geschwindigkeit der Radler lässt diese allerdings problematischer aussehen.
Nach dem Passübergang am Notschrei ändert sich die Besucherzahl schlagartig. Im schön gelegenen Naturschutzgebiet Langenbach ist es dann auch schon wieder so still, dass das Rauschen des Bächleins als unglaublich laut empfunden wird. Auf dem Weg zum Trubelsmattkopf wurde der Weg durch Forstarbeiten in einen Matschgraben verwandelt, der 2014 auch nicht mehr trocken wird. Vor dem Wiedener Eck verläuft der Weg zwischen den Weidezäunen der Itzenwald-Höfe. Hier befinden sich alte Schanzenreste aus dem spanischen Erbfolgekrieg ~1700, wie sie auch am Hau, südlich des Belchen vorkommen.
Durch das Westwegtor am Wiedener Weg wird der Westweg verlassen und führt an der ehemaligen Jugendherberge, jetzt neuem Naturhotel, hinauf zum Wanderparkplatz Lückle. Geradeaus führt der Wanderweg abwärts in das sanfte Hochtal des Hintergrundbachs. Weiter abwärts erreicht man die Häuser von Untermulten und geht unterhalb der vegetarischen Pension „Haus Sonne“ vorbei. Direkt gegenüber an der Belchenstraße führt eine kurze Abkürzung auf einen Fahrweg, der links zum Eisenbläueweg Richtung Mittelbühl führt. Beim Verlassen des Waldes erreichen die letzten Sonnenstrahlen die Schönenbucher Hütte. Hier genießt man den letzten Blick über das Wiesental bis hin zur Berner Alpenprominenz. Ab Mittelbühl geht es dann endgültig bergab Richtung Schönau. Kurz vor dem Zielort ist der Belchenweg als Philosophenweg gestaltet. Hier erfährt der Leser kurz vor Schluss noch allerlei Weisheiten. Auch diesen Weg beschließt Goethe mit: Freudigkeit ist die Mutter aller Tugenden. Na dann – Juhuu!   

Tourengänger: Frankman


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