Korsika 10 | 11 - Monte Rotondo


Publiziert von Felix , 20. Oktober 2014 um 13:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Haute Corse
Tour Datum: 2 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 1640 m
Abstieg: 1640 m
Strecke:Pont de Timozzo - P. 1112 - (P. 1572) - P. 1921, Source de Triggione - Lavu del'Oriente - P. 2262 - Abri Helbronner - Monte Rotondo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW von Venaco via Corte zum Pont de Timozzo
Unterkunftmöglichkeiten:www.ufrascone.com/
Kartennummer:IGN 4251 OT (1 : 25'000) Monte d'Oro Monte Rotondo

Nach der längeren Fahrt durchs Restonica-Tal stellen wir den Mietwagen - neben einigen andern PWs - unmittelbar beim Pont de Timozzo ab, und wandern einige Meter noch der Strasse folgend hoch bis zur deutlich angeschriebenen Abzweigung in den Wald hinein.

 

Lange wandern wir nun im Wald, gelegentlich den Timozzo Ruisseau erblickend, im Schatten hoch; endlich lichtet sich jener - erste Grashänge und originelle Felspartien am Gratrücken werden erkennbar. Bei der Abzweigung zur Bergerie de Timozzo nehmen wir jedoch den direkten Aufstiegspfad zum nun besonnten Grat und erreichen so den Pass bei P. 1572. Eine erste Pause legen wir hier ein, bevor es weiter steil durch Erlengebüsch dem Rücken entlang hochgeht; bald jedoch wendet sich der Steig wieder taleinwärts, dem Ruisseau de Lomento zu. Das Gelände wird nun noch abwechslungsreicher: mal über Felsen, mal durch Gebüsch, dann erste grüne, verhältnismässig saftig wirkende Weideflächen mit grasenden Rindern, kennzeichnen den Weg zu P. 1921 und der Source de Triggione, bevor eine letzte etwas steilere Stufe mit der Querung des Ruisseau de Lomento auf die Felsplattenebene und zum fantastisch gelegenen Lavu del’Oriente führt. An diesem Bijou von Bergsee können wir uns kaum sattsehen; entsprechend lassen wir uns hier nahe beim See nieder und geniessen, nebst einer Stärkung für den noch langen Gipfelanstieg, die Blicke über jenen zum beeindruckenden Felsrund um den Monte Rotondo.

 

Gemächlich wandernd, den See auf dessen W-Seite verlassend, schlendern wir nun erst durch die malerische Ebene, welche vom mäandrierenden Zufluss gestaltet und geprägt wird - sattgrüne Weideflächen kontrastieren hier herrlich mit dem glasklaren Wasser des verzweigten Bächleins. Sanft ansteigend durchqueren wir anschliessend auf einer Spur den Abschnitt mit Felsplatten und Erlenbüschen; später wird der Charakter zunehmend felsiger - die Wegfindung unübersichtlicher, sind doch Steinmännchen an verschiedenen Orten aufgeschichtet. So wählen wir bereits im Auf- wie später im Abstieg, in dieser längeren Passage teils unterschiedliche Routen. Noch vor P. 2262 geraten wir so kurz in etwas abschüssiges Kraxelgelände - stets jedoch sehr „anregend“, unsere Wege. Beim erwähnten Punkt angelangt, steht die Überquerung eines grösseren Altschneefeldes - unter welchem sich wohl ein ausgetrockneter See verbirgt - und die steile Fortsetzung im groben Blocksteinfeld an.

Allmählich nähern wir uns nun dem mächtigen Felsaufbau des Gipfels und dem steilen Couloir an dessen W-Seite. Was von weiter her doch imposant, beinahe „gfürchig“, aussah, erweist sich nun beim Näherkommen als durchwegs akzeptabel begehbare Schutt- und Geröllrinne mit kurzen Kraxelstellen. Nach dem im Schatten liegenden Durchstieg erreichen wir die Einsattelung und die Sonne - und erblicken den in einem Geröllfeld eingebetteten malerischen Lavu Bellebone, nicht jedoch die weiterführende Spur.

Der Schuttrinne ganz links am Ende des Couloirs trauen wir nicht, ein Abstieg in die sehr steile S-Flanke birgt u.E. schwierige Kletterstellen - also machen wir uns über die mächtigen, teils schiefen Felsbrocken, welche den Sattel bilden, und erreichen innert Kürze die weiterführende Wegspur. Ein letztes Mal stellen sich noch wenige Felsen, welche leicht zu erklettern sind, in den Weg, an welchem auch das spartanisch eingerichtete Abri Helbronner liegt, bevor wir mit wenigen andern Gipfelbezwinger endlich auf dem Monte Rotondo stehen - herrlich, auch auf diesem mächtigen Berg Korsikas zu stehen und sich des Rundumblickes zu erfreuen! (Hier befinden wir uns auf dem fünften der „Grossen“ von Korsikas Bergen - und können tatsächlich die vier vorher begangenen Monte d’Oro,  Monte Cinto, Paglia Orba und  Monte Renoso, sowie die Punta dell’Oriente erkennen.)

 

Nach Mittagsrast und Fotoshooting (auch andere Berggänger [heute ausschliesslich Deutsche] möchten von sich Gipfelbilder ;-)) begeben wir uns auf den bekannten Rückmarsch; sowohl die Traverse im Sattel über die Felsblöcke wie auch der Abstieg im steilen Couloir stellen keine Probleme dar. Dabei eröffnet sich uns der schöne Ausblick zum etwas westlich im Felsschutt gelegenen Lac de Galiera sowie zum anzusteuernden Lavu del’Oriente.

Nach dem Altschneefeld bei P. 2262 setzt sich die „Reise“ durchs Geröll fort - verschiedene Varianten sind hier möglich; gleichfalls sind auch in den tieferen Abschnitten unterschiedliche Routen wählbar. Zuletzt führt eine nun eindeutige Spur durch das flache Vorgelände zum unübertrefflich schönen Lavu del’Oriente.

 

Auf identischer Route steigen wir abschliessend ab, an unserem Znünirastplatz bei P. 1572 vorbei, und erreichen zufrieden ob des „Tageswerk“ wieder den Pont de Timozzo. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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