Krottenkopfrunde 2657 m


Publiziert von basodino , 9. Oktober 2014 um 15:37.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 4 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 960 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit Auto oder Bus nach Elbigenalp im Lechtal
Unterkunftmöglichkeiten:Bernhardseckhütte (1812 m), privat, ca. 40 Schlafplätze, Hermann-von-Barth-Hütte (2131 m), DAV, ca. 65 Schlafplätze
Kartennummer:UK L 8 Allgäuer Alpen

Nach einer nicht ganz so erquicklichen Nacht wurden wir durch eine tolle Morgenstimmung empfangen. Wir starteten um kurz vor 8 Uhr im ersten Sonnenlicht. Im Aufstieg bis zur Abzweigung kurz nach der Mutte wurden wir von einer größeren Gruppe "verfolgt", welche uns bis zum Gipfel auf den Fersen bleiben sollte, obgleich diese die Rothornspitze links umging. Wir bogen ab und querten mit wenig Höhenverlust in das Tal rechts, um zum Gumpensattel aufzusteigen. T3, 1 h 40 min.

Nach dem Sattel stiegen wir über eine Spur hinab, die bald nach rechts quert, sich dann aber verliert. Da man einem anderen Weg wenig unterhalb nahe ist, querten wir wohl nicht als erste dorthin hinab, wo wir auf besagte Gruppe stießen. Der Weg steigt kaum an, sondern geht in eine leicht fallende Querung über, die einmal durch eine felsige Rinne unterbrochen wird. Hier steigt man seilgesichert hinab. Man durchquert eine Geröllhalde und erreicht eine hügelige Zone. Der Weg führt nochmals hinab und erreicht an einem Bach die Wegkreuzung, an der man ins Tal absteigen oder zur Kemptner Hütte weiterlaufen kann. T3+, 1 h 20 min.

Wir zweigten nach rechts ab und begannen den Aufstieg zur Krottenkopfscharte. Hier war es lebhaft, da uns die große Gruppe wieder auf den Fersen war. Über einen guten Weg, der beim Durchschreiten einer Felsstufe auch die Hände zum Gebrauch zwingt, geht es bis zur Scharte. T4-, I, 0 h 45 min.

An der Scharte ließen wir 2 unserer 3 Rucksäcke liegen und bogen nach links ab. Man beginnt über einen schottrigen Weg, der nach ca. 20 min in die Felsen führt. Dort steigt man über Bänder und Stufen klar markiert bis unter den Gipfel, den man direkt ersteigt. Hierbei sind einige Stellen im I. Grad zu bewältigen, die Route ist aber nicht sonderlich exponiert und leicht zu finden. T4, I, 0 h 45 min im Auf- und im Abstieg jeweils.

Vom Gipfel hat man eine tolle Rundsicht, wenngleich man hier an schönen Tagen kaum einsam sein wird. Das Gipfelbuch war nach gut 2 Monaten bereits voll und wir hatten die Ehre mit mindestens 40-50 anderen Bergwanderern. Wenn man häufiger im Tessin unterwegs ist, kann man sich an solche "Gipfelgenüsse" kaum gewöhnen.

Von der Krottenkopfscharte steigt man östlich hinab und geht bald in eine Querung nach links über. Es geht noch ein paar Stellen abwärts, dann erreicht man den Hermannskarsee. Von dort geht es langsam wieder aufwärts, zunächst über Geröllwege bis zur Schulter, die die Schafscharte trägt. Hier geht es einfacher als man denkt durch beeindruckende Felsen. T4-, 1 h 15 min.

Von der Scharte steigt man steil hinab und quert erneut den 2. Kessel. Dieses Mal geht es aber direkter geradeaus und man holt nicht so weit aus. Durch die gegenüberliegende Felsbastion führt ein schöner Felspfad, der nochmals die Hände zum Abstützen zwingt. Bald erkennt man die Hütte und erreicht selbige. T4-, I, 1 h 00 min.

Auch diese Hütte war propenvoll. Hier handelt es sich um eine Hütte aus der "guten alten Zeit". Schmale Lager, keine Dusche und weniger Sitz- als Schlafplätze. So mussten wir eine Stunde auf das Abendbrot warten, wurden aber sogleich mehr als entschädigt, da der Bluatschink zu Gast war und für eine Stunde stimmungsvoll einheizte. In der überfüllten Stube kochte die Stimmung hoch und selbst ein Stoffel wie ich konnte nicht umher mitzusingen.

Am nächsten Morgen war dann Trübsal angebracht, denn es regnete zunächst und wir mussten Abschied nehmen. Wir änderten unsere Pläne bzgl. der Rotwand und stiegen direkt ab. Der Hüttenweg ist zwar leicht und nicht zu verfehlen, wies aber nach Regen einige Passagen auf, die zwischen glitschig und schlammig zu beschreiben sind und wirklich große Vorsicht geboten. Weiter unten zog es dann auf und wir erlebten nochmals den goldenen Herbst, den wir uns am Morgen kaum hätten vorstellen können.

Übrigens sind die Busverbindungen zwischen Elbigenalp und der Jöchlspitzbahn nicht immer ideal und auch nicht überall richtig beschrieben. Man sollte sich vorher informieren.

Tourengänger: basodino, tourinette


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Kommentare (3)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 9. Oktober 2014 um 18:08
Bellissimo!
Tschuss
Domenico

lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 11. November 2014 um 02:52
40 - 50 zugleich auf dem Gipfel, das ist heftig, und das im Oktober, wo für die meisten eigentlich die Saison vorbei ist.

basodino hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. November 2014 um 16:54
Einige machten Ihre Gipfelrast vor dem Gipfel, weil es am Gipfel selbst zu voll war. Wie man an den Fotos sieht, war es aber nicht die ganze Zeit so voll. Die eine Gruppe kam, die andere ging. Ist auch nicht so ganz meine Vorstellung vom Bergsteigen.


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