Großer Krottenkopf (2.656 m) über Strahlkopf (2.388 m), Rothorn (2.393 m) und Jöchlspitze (2.226 m)


Publiziert von Manu81 , 28. November 2014 um 22:50.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 4 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1730 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:19,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto zur Talstation der Jöchlspitzbahn, dann mit der Bahn hoch zur Bergstation.

Wieder einmal im Lechtal... Auf der Suche nach dem schönsten Anstieg zum Großen Krottenkopf sind wir definitiv fündig geworden: aus dem Lechtal lässt sich der Krottenkopf mit einigen netten Gipfeln kombinieren. Der Weg von der Jöchlspitze über Rothorn und Strahlkopf zum Krottenkopf ist eine der schönsten Kammwanderungen, die ich kenne. Zur Vollendung würde nur die Überschreitung der Ramstallspitze fehlen - der Abstieg von der Ramstall in die Krottenkopfscharte ist aber definitiv nicht mehr meine Kragenweite...

Der Weg führt zunächst über einfaches Wiesengelände, zum Schluss aber doch recht steil über den Mariandlsteig auf die Jöchlspitze (T3-). Von dort aus bietet sich ein hervorragender Blick ins Lechtal und die Lechtaler Alpen sowie auf den Allgäuer Hauptkamm. Auch der Großteil der weiteren Tour ist bereits einsehbar.

Nach kurzer Frühstückspause steigen wir in Richtung Rothornjoch ab (teiweise bissl schmierig). Von dort aus suchen wir die angeblichen "Pfadspuren" auf die Rothornspitze - finden sie aber nicht. Nachdem wir eine halbe Stunde mit Suchen verbracht haben und dabei fast an der Rothornspitze vorbeigelaufen sind, entscheiden wir uns einfach die direkte Variante im Steilgras zu nehmen. Das Steilgras zu Beginn ist recht problemfrei, da trocken, zum Schluss warten ein paar ganz einfache Kletterstellen (T4-, kaum I), bis man am Gipfel der Rothornspitze (2.393 m) endlich die geniale Aussicht genießen darf...

Der Abstieg über den Nordgrat wartet mit ungeahnten Schwierigkeiten auf: nordseitig sind die steilen Schrofenpassagen teilweise vereist und daher recht rutschig. Insgesamt sehr unangenehm, wenn auch nicht unbedingt technisch schwierig (trotzdem kurz T4+). Vom Gumpensattel aus gehts dann recht einfach über Steilgras (T3) auf den Strahlkopf (hier wieder toller Blick vor allem Richtung Marchspitze). Am Grat geht es dann einfach zum Nordeck. Der Abstieg über das rutschige Steilgras der Westflanke zum Weg Richtung Krottenkopf (Umgehung der Ramstallspitze) kostet uns ein paar blaue Flecken am Allerwertesten ;-). Der alternative Direktabstieg vom Nordeck ins Karjoch sieht recht steil, aber durchaus machbar aus. Soll angeblich II sein, sah für mich tendentiell aber eher leichter aus. Es handelt sich auch nur um eine ganz kurze, wenige Meter hohe Passage. Trotzdem - wir sind´s umgangen ;-)

Hier ein Bild von diesem Abstieg, aufgenommen von der Marchspitz-Tour 2018: http://www.hikr.org/gallery/photo2691837.html?post_id=133751

Der Anstieg zur Ramstallspitze sieht vom Strahlkopf garnicht mal so schlimm aus - mal sehen, vielleicht wird das nochmal ein Projekt...

Der Höhenweg zur Wegverzweigung in Richtung Krottenkopf ist wunderschön und nur an einer Stelle etwas anspruchsvoll. Eine etwas steilere, rutschig-schuttige Rinne ist jedoch mit einem Stahlseil versichert. Hier könnte mal jemand der sich zuständig fühlt, die herausstehenden, aufgespleisten Enden des Seiles abzwicken. Nachdem ich dort hängengeblieben bin, war nicht nur die Hose kaputt, sondern auch der Oberschenkel auf 5 cm aufgerissen...

Von der Wegverzweigung geht es steil aber auf breitem Pfad, gewürzt mit ein paar wenigen Stellen wo man "Hand anlegen darf" in die Krottenkopfscharte. Von dort aus kann man wohl ohne großartig die Hände aus der Hosentasche zu nehmen zum Gipfel aufsteigen. Wir haben uns jedoch aber die eine oder andere "Variante" geleistet, sodass wir teilweise auch im Ier-Gelände unterwegs waren. Vom Gipfel des Großen Krottenkopfes bietet sich ein überwältigender Blick auf die Allgäuer Gipfelwelt. Insbesondere der Blick zur Marchspitze (noch so ein Projekt ;-); Edit 2018: check!) und die gesamte Hornbachkette ist toll!

Der Abstieg über die Krottenkopfscharte und den Höhenweg Richtung Rothornjoch zieht sich dann etwas in die Länge. Wir nehmen die "Abkürzung" übers Rothornjoch und durch die Ostflanke der Rothornspitze. Von dort aus steigen wird weglos im Steilgras in Richtung Bergstation der Jöchlspitzbahn ab - bis wir an eine einige Meter hohe Felsstufe kommen, die wir definitiv nicht abklettern wollten. Wir laufen die Stufe am oberen Rand Richtung Osten nach, bis wir an ein trockenes Bachbett kommen. Diesem folgen wir weiter steil nach unten, bis wir wieder über sehr steiles Gras absteigen/abrutschen können. Diese Abkürzung hatte doch tatsächlich noch etwas Würze zum Schluss zu bieten.

Die Schlussetappe bildet dann der etwas monotone Abstieg über Skipisten und Ziehwege bis zum Parkplatz an der Jöchlspitzbahn. Trotzdem in jedem Fall eine Traumtour!

P.S. Der Akku meiner Kamera war leider im entscheidenden Augenblick leer, daher habe ich leider nur Bilder bis zur Rothornspitze...




Tourengänger: Manu81


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