Großer Krottenkopf aus dem Lechtal

Sommerliche Ausflüge in die Allgäuer Alpen erstreckten sich für mich oftmals auf die Tannheimer Kletterberge. Auf den hohen Bergen am Hauptkamm war ich mit zwei Ausnahmen (1, 2) noch nicht.
Nicht nur kostenloses Bergbahnfahren bei Übernachtung im Lechtal ist ein guter Anlass, das zu ändern. Nach morgendlich frostigen 3° im Tal, kann ab der bereits besonnten Bergstation direkt auf T-Shirt umgestellt werden. 

Auf dem Hinweg wählen wir die Variante östlich um die Jöchelspitze herum und mit dem Abstieg bis zur Wegkreuzung (links Kemptener Hütte, rechts Krottenkopfscharte, Pt. 2040m). Schneller und direkter kann auch über die Geröllfelder nordwestlich des Ramstallkopfs und der gleichnamigen Spitze ohne den Zwischenabstieg zur Wegkreuzung zur Krottenkopfscharte aufgestiegen werden (Abzweig etwa 5 Minuten nach der "Drahtseilrinne" unterhalb der Ramstallspitze, nicht ganz leicht zu finden - Pfadspuren, Steinmänner, später im Geröllfeld deutlicher Weg ohne Markierungen). Die Aussicht vom Gipfel ist wirklich eine Wucht - Ortler, Königspitze, Wildspitze - alles weit weg und doch zu sehen. Trettachspitze und co machen ebenso viel her. 

Auf dem Rückweg nehmen wir mit Ausnahme eines Überschreitungs-Abstechers über die Jöchelspitze den gleichen Weg, der - was in Anbetracht der Nähe zur Bergbahn - erstaunlich einsam ist...zwischen Rothornjoch und der Wegkreuzung Pt. 2040m sind wir sowohl im Auf- wie auch im Abstieg an einem traumhaften Herbsttag niemand begegnet - außer einigen gewaltigen Hirschen, die in den Latschenwäldern unterhalb des Weges in sicherer Entfernung vor sich hin röhrten.