Hanen 2281m


Publiziert von Bergmuzz , 24. September 2014 um 18:29.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 820 m
Strecke:Obersiezsäss - Plattnerboden - Risi - Hanenchöpf - Plattnerboden - Obersiezsäss 8.7km
Kartennummer:247T Sardona 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Risi abgebrochen dafür den Hanen bestiegen.

Einleitung
Nachdem ich letzte Woche so begeistert war vom Weisstannental führte ich heute auch noch Röbi an diesen schönen Flecken. Denn es ist wirklich ein super Tal. Vor allem der Abschnitt ab Vorsiez und weiter nach hinten und oben hat es mir sehr angetan. Um diese Jahreszeit ist es hier wirklich extrem abgeschieden und einsam. Dazu kommt, dass es kein Handyempfang gibt. Nicht einmal auf den Gipfeln. Aber auch die Landschaft mit dem dominierenden Blick zum Surenstock ist äusserst attraktiv und bietet viel. Unser heutiges Ziel den Fulen wollten wir eigentlich durch die Risi besteigen. Doch daraus wurde nichts und es kam anders. Die Anreise war genau gleich wie vor einer Woche auf der Tour zum Risetenhoren.

Zustieg
Von Obersiezsäss marschierten wir auf dem Wanderweg los Richtung Unter Plattnerboden. Doch heute haben wir den alten Wanderweg gesucht und sind über diesen zum Ober Plattnerboden aufgestiegen. Für mich ist es nicht nachvollziehbar warum man diesen tollen Trampelpfad der landschaftlich auch viel schöner ist zugunsten der Alpstrasse abgetauscht hat. Aber vielleicht kann mir ja jemand von euch das beantworten. Auf jeden Fall ist der alte Weg toll angelegt und nur zu Beginn etwas schwierig auszumachen. Von P.1999 hat man einen tollen Ausblick auf den Foostock und den Surenstock sowie zu den Matthütten. Übrigens hier hinten befindet sich ein natürlicher radioaktiver Hotspot an dem Uranerz an der Oberfläche sichtbar ist und die Strahlung mit einem Geigerzähler auch eindeutig messbar wäre. Wir aber laufen weiter an der Alphütte von Ober Plattnerboden vorbei hinauf zum Risetenpass. Dort legen wir kurz eine halbstündige Pause ein und studieren die Risi. Vom Risetenpass aus betrachtet erscheint einem die Rinne extrem steil und kaum durchsteigbar. Schon gar nicht im Bereich T3 so wie es im Alpinführer steht. Aber bekanntlich werden wir ja immer mal wieder durch unsere Sinne getäuscht.

Risi
Nach der Pause traversieren wir leicht absteigend vom Risetenpass hinüber an den Fuss der Felsen des Fulen Südgipfels. Von hier weiter dem Wandfuss entlang wieder steil ansteigend in die Risi hinein. Wir sind zuerst linkerhand auf dem Schuttband aufgestiegen. Schnell wurde uns aber klar, dass die Geröllrinne selber sicher einfacher und angenehmer wäre um Aufzusteigen. Also querten wir ziemlich heikel hinüber. Ich empfehle unbedingt gleich zu Beginn der Risi wenn man vom Wandfuss her einsteigt in die Geröllrinne zu queren. Dort geht es relativ einfach und bequem. Ein eigentlicher Pfad oder irgendwelche sinnvolle Spuren sind in der ganzen Risi kaum auszumachen. Deshalb gilt: Finde den besten Weg. Schon beim Einstieg kamen uns immer wieder kleine Steine entgegen sowie Schnee und Eisresten die durch das Auftauen der Felswände abbrachen. Etwa in der Mitte der Rinne haben wir uns dann entscheiden umzukehren weil immer mehr und teilweise auch grössere Steine zu fliegen kamen. Ziemlich zügig sind wir also wieder ab- und ausgestiegen. Ich würde die Rinne heute mit dem Schnee der Nässe und vor allem mit den durch Eisüberzogenen Steine mit T4+ bewerten. Die Risi selber ist tatsächlich nicht so steil wie es von vom Risetenpass aus den Anschein macht und sie kann bei guten Verhältnissen relativ einfach durchstiegen werden. In der Geröllrinne rechts geht es eindeutig am leichtesten auch wenn das zu Beginn nicht den Anschein macht. Ich bezweifle aber  etwas, dass die Rinne bei guten Verhältnissen wirklich T3 ist. Es braucht auch bei geschickter Routenwahl doch ab und zu kurz dir Hände. Eine Bewertung mit T4- würde ich für angemessener erachten.

Hanen
Da wir nun die Segel für die Fulenbesteigung gestrichen hatten nahmen wir die Hanenköpfe ins Visir. Etwas musste ja doch noch bestiegen werden. Also machten wir uns auf zur Feldeggfurggle am nördlichen Ende der Hanenköpfe. Der Blick auf die Chrauchtalerseite war dann doch ziemlich interessant. Die Aufstiege von beiden Seiten sind mit T4 bewertet. Hier hingegen würde ich dann eher ein T3+ vergeben für die Schwierigkeit. Vom Risetenpass führt ein guter Pfad durch die steile Grasflanke hinauf zur Furggle und die andere Seite vom Chrauchtal sah auch nicht wirklich schwierig aus. Aber nun zum Hanen. Den nördlichsten Höcker liessen wir nach einem kurzen Versuch links liegen (auch wenn es effektiv rechts war) und traversierten zu den nächsten Erhebungen nach Süden. Wir haben insgesamt drei Köpfe bestiegen inklusive dem höchsten Punkt der etwa in der Mitte liegt. Die meisten Höcker lassen sich im Bereich T4 gut besteigen. Teilweise muss der Beste Aufstieg etwas gesucht werden. Man kann hier gut nach dem „Try and Error“ Prinzip vorgehen. Denn auch bei einem Fehlversuch steigt man ja aufgrund der geringen Höhe kaum wieder mehr als 20 – 30 Höhenmeter ab. Nach dem nächtlichen Neuschnee und dem Regen waren einige Aufstieg dann aber doch etwas heikel.

Abstieg
Nach der Besteigung des höchsten Punkts sind wir dann wieder zum Risetenpass abgestiegen. Vom Risetenpass ging es auf dem Wanderweg zurück nach Ober Plattnerboden und auf der offiziell markierten Route zurück nach Obersiezsäss. Da es wegen des Abbruchs in der Risi nun erst 13:15 war sind wir in der Alpbeiz Vorsiez noch zum Mittagessen eingekehrt und haben draussen die wärmende Sonne genossen.

Fazit
Trotz des Abbruchs in der Risi war das heute ein super Tag der so richtig zum Geniessen war. Absolutes Traumwetter und eine bereits schöne Herbststimmung in der Höhe trugen natürlich auch viel dazu bei. Wie bereits im Alpinführer beschrieben sind die Hanenköpfe als eigenständiges Ziel wenig lohnenswert. Aber als Alternative bei einem Abbruch an einem der Nachbarn alleweil spannend und sinnvoll. Der Aufstieg durch die Risi ist nicht so steil wie man von weitem vermuten würde und lässt sich von jedem geübten Alpinwanderer gut begehen. Sofern trocken und nicht vereist. Bei guten Verhältnissen T4-.

Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=145

Tourengänger: Bergmuzz, Robi


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