Bettmergrat / Eggishorn

Nach meinen Unternehmungen im Engadin (Monte del Forno und Piz Languard / Georgy's Hütte) hat es mich im Sommer 2014 dann noch ins Wallis verschlagen und dies aus ganz einfachem Grund: Hier war zum einen das Wetter am besten vorhergesagt und ich war ja noch in Zinal verabredet. So schlug ich mein Zelt also für zwei Nächte auf dem idylischen Camping Brigga in Ritzingen auf.

Nicht ganz so früh am nächsten Morgen ging's dann los zur Talstation Betten, wo ich erst mal erfahren musste, dass die letzte Talfahrt vom Bettmerhorn um 16:45 Uhr ist, was unter Umständen für mich sehr knapp werden könnte, denn die Tour ist in einem wiedereinmal sehr hilfreichen Buch mit 6:30h angegeben, aber t2star hat das sicher großzügig gerechnet und es sollte doch schneller zu schaffen sein ... gesagt, getan ... um 11 Uhr starte ich also an der Bergstation Bettmerhorn meine Rundtour.

Und diese ist wirklich sehr empfehlenswert, erst auf schönem bestens markierten T4 Weg über den Bettmergrat, mit imposanten Tiefblicken auf den mächtigen Alteschgletscher, wenn man denn was sieht, dann leider auch etwas unschön durch Skigebietsverbauungen zur Station Eggishorn und im Trubel der Massen auf einen wunderbaren Aussichtsberg. Bis hierhin brauche ich nicht ganz 2:15h (anstatt den angegebenen 3:15h), also alles safe und ich kann mir auch eine kleine Rast gönnen ... :-)

Um den Rundweg zu schließen geht es nun in einem Bogen um das Eggishorn herum und hinunter Richtung Aletschgletscher und sobald man sich wieder von der Bahnstation entfernt, wird es wieder angenehm ruhig. Der Himmel hat nun richtig aufgemacht und ich kann die Wanderung in vollen Zügen genießen, wenn da nicht immer der Blick auf die Uhr wäre ... an der Gletscherstube kontrolliere ich den Wegweißer und siehe da, alles passt ich werde rechtzeitig zur Bergstation kommen um mein Retourticket einlösen zu können. Verzichten muss ich allerdings auf den Abstieg ganz hinunter zum Aletsch, aber Gletscher aus der Nähe sind ja für mich nichts neues und so geht es gleich hinauf Richtung Berstation.

Doch am Wegweiser bei P2369 (Roti Chumma) kann ich meinen Augen fast nicht trauen, denn die Zeitangabe ist auf einmal deutlich mehr geworden, aber das kann eigentlich nicht sein, wieso sollte ich von hier mehr Zeit brauchen als von da, wo ich herkomme ... zumal es ja auch wirklich nicht mehr weit ist (2,5km Strecke und 300hm), das sollte doch in der mir verbleibenden Zeit von 1:15h zu schaffen sein ... gesagt, getan ... ich nehme etwas die Beine unter die Hand und in 50min bin ich an der Bergstation, und habe sogar noch Zeit um mir eine kühle Cola zu genehmigen.

Inzwischen war mir dann auch klar, was diese Zeitangabe soll. An besagter Abzweigung bei P2369 kann man nämlich auch direkt zur Bettmeralp absteigen. Mit dieser großen Zeitangabe (ich meine mich an 2h zu erinnern) sollen wohl Wanderer davon abghalten werden unbedingt zu versuchen die Bahn noch zu erreichen, wenn sie knapp dran sind, aber ich finde so etwas verwirrt nur ... eine vernünftige Zeitangabe wäre hier wirklich angebracht!

Alles in allem aber eine wunderbare Tagestour für die man sich aber auch gerne mehr als 5:15h Zeit lassen kann, wenn man sie denn hat ... :-)
Ohne Zeitdruck folgte dann bei mir aber die nächste Tour aufs Barrhorn ...