Jegihorn (3206m) - Kleiner Umweg im Abstieg von Hohsaas nach Saas-Grund
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Einen kostenlosen Freifahrtschein sollte man schon nutzen! Selbst wenn das Ziel, die Bergstation der Seilbahn nach Hohsaas, für mich zunächst eher nach einer Sackgasse ausgesehen hat. Wird diese Station doch vielfach als Ausgangspunkt für Besteigungen von Weissmies oder Lagginhorn genutzt. Beide entsprechen jedoch weder meiner Kragenweite noch meinen Ambitionen.
Schau´n wir mal, dann seh´n wir schon! Und so hatte ich ein mögliches Ziel für später an diesem Tag bereits während der Bergfahrt aus der Kabine erspäht: Ein keckes Horn mit deutlich erkennbarem Gipfelkreuz, steil und einer – so sah es zumindest aus – Spur, die zumindest ein gutes Drittel im Zick-Zack nach oben führte.
Doch jetzt an der Bergstation angekommen, musste ich mich hier erst ein wenig orientieren. Die Sicht leider nicht so klar wie ich sie mir gewünscht hätte. Die Berge der Mischabel-Gruppe etwas in Wolken. Eindrücklich auch der Triftgletscher, so ganz aus der Nähe.
Und dann beginnt (und endet) an der Gipfelstation auch ein Rundweg „18 Viertausender“ mit einer Abfolge von Info-Tafeln zu diesen insgesamt 18, die von hier Oben sichtbar sind.
Insgesamt sehr gut gemacht und informativ! Leicht grenzwertig allerdings, zumindest aber etwas leichtfertig formuliert ist freilich die Info zum Allalinhorn. Ein Einheimischer, der etwas abseits ähnlich wie ich eine etwas erweiterte Runde drehte, und mit dem ich in einen unterhaltsamen Schwatz geriet, bestätigte meine unterschwelligen Vorbehalte aus vielen eigenen Erfahrungen.
Er bestätigte mir aber auch, dass das markante Horn, das mir schon bei der Bergfahrt aufgefallen war, tatsächlich gut besteigbar wäre. Da hatte ich also schon ein konkretes Ziel für den weiteren Tag! Eines in meiner Preisklasse. Dass es den Namen Jegihorn trägt, hatte ich schon der Karte entnommen. Dass es bei hikr bereits bestens dokumentiert ist, habe ich allerdings dann erst später feststellen dürfen. Wobei sich allerdings fast sämtliche Berichte auf Kletter- bzw. Klettersteigtouren beziehen.
Nun aber erst einmal ein kleiner Wermutstropfen: Der Einstieg lag deutlich tiefer als die Bergstation Hohsaas und wer verliert schon gerne Höhenmeter, die er später wieder braucht ;-) . Und so wollte ich mir einen Teil des Abstiegs bis zu dem deutlich erkennbaren Abzweig sparen und folgte den Wegspuren auf der Seitenmoräne. In der Hoffnung, es handle sich um eine Variante, die etwas oberhalb auf den Normalweg münden würde. Doch no way! Ein weiterer Abstieg bis hinab zum regulären Anzweig liess sich nicht vermeiden.
Nun also das steile Zick-Zack nach oben, ein kurze Passage durch einen Kamin, dann war nach ca. einer Dreiviertelstunde ab Abzweig eine Schulter erreicht. Ein kurzes Stück beinahe flach, dafür über und zwischen übermannsgrossen Blöcken hindurch.
Auch der restliche Aufstieg von vielleicht einer weiteren halben Stunde bis zum Gipfel überwiegend über Schutt und Blockgelände.
Die Gipfelrundsicht, leider durch Wolken beeinträchtigt, war eindrücklich. Fast eine Dreiviertelstunde hatte ich den Gipfel nun für mich. Und da ich ohnehin auch nicht die Absicht gehabt hatte, mit der Bergbahn ins Tal zu gondeln, bestand auch keinerlei Zeitdruck.
Nach dem Abstieg wollte ich mir auch noch die Weissmies-Hütte aus der Nähe ansehen. Und natürlich nicht nur das. Ein Hütte, die einen sehr gemütlichen Eindruck machte. Und wenn die Restauration auch sonst so gut ist wie der Apfelstrudel mit Vanillesosse …....
Gestärkt konnte ich mich auf den Abstieg machen: Über den Kreuzboden, dann die Triftalp. Saas-Grund war erreicht als es bereits leicht begann einzudunkeln.
Es war ein abwechslungsreicher Tag !

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