Gross Muttenhorn - Wiederholung nach knapp 4 Jahren als SAC-Tour
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Nach einem frühen und ausgiebigen Frühstücksbuffet im Hotel Tiefenbach fahren wir bei Tagesbeginn hoch zum Furkapass.
Bei noch kühlen Temperaturen - die Sonne ist eben erst am östlichen Horizont (hinter einigen Wolken) aufgegangen - nehmen wir die längere Flachpassage zum Muttbach unter die Füsse; die wenigen aufwärts zu begehenden Meter erwärmen uns, im Schatten laufend, kaum.
Hingegen wird es doch ab P. 2503 steiler - und mit der nun beginnenden Sonneneinstrahlung wärmer. Im vielen Kehren schreiten wir angenehm hoch, bis uns wenig unter die Tällilücke ein wachsamer und geschickter Herdenschutzhund erst anbellt, und danach mit den zu behütenden Schafen nordseitig abdreht; sehr eindrücklich wirkt dies auf uns.
Nach einer kurzen Pause umgehen wir den Gipfel, P. 2802, auf dessen Westseite, bis zu einem weiteren Sattel (fälschlicherweise mit Tällistock ausgeschildert), P. 2769.
Ein insgesamt wenig anspruchsvolles, doch erbauendes Wandern im Sonnenschein um den Tällistock herum, eröffnet uns schöne Ausblicke ins Gebiet Corno Gries - Blinnenhorn (wenn auch während des ganzen Tourentages doch dort stets grössere Wolken eine deutliche Einsicht verhindern).
Auf der Ostseite des erwähnten Gipfels schreiten wir erst flach, dann mässig ansteigend, hoch zu P. 2799 - wir erreichen hier den nun länger zu beschreitenden Grat zu unserem Gipfelziel, nachdem wir bei der ersten Ruine den uns beobachtenden jungen Steinbock gesichtet, und ein etwas heikle gefrorene Schneepassage umgangen haben.
Der nun folgende erste Abschnitt der Gratbegehung stellt bestimmt die Schlüsselstelle der heutigen Tour dar: einige der Scharten-Ab- und Aufstiege sind etwas luftig - und zusätzlich von sehr lockerer Struktur; ein äusserst laut polternder Gesteins- und Schutt-Abbruch lässt uns die bereits sichtbare instabile Gratstruktur auch hörbar als Gefahrenpotential erleben (wie uns auf dem Gipfel Bergkameraden, welche über den Muttgletscher aufgestiegen sind, erzählen, muss der Abbruch doch von beachtlicher Grösse gewesen, und wohl beim ersten der schmalen, zum Gletscher hin, sehr steilen Einschnitte, erfolgt sein). Nachdem wir nach erfolgreicher Gratbegehung, mit einem nochmaligen grösseren Abstieg (um einige kecke Felszähne zu umgehen) mit sehr steilem Wiederanstieg, die grössten Hürden gemeistert haben, lassen wir uns noch einmal nieder, um Kraft zu tanken für den verbleibenden Schlussanstieg; erst über ein flaches Altschneefeld, dann noch einmal einen blockigen Grat hoch, und schliesslich zum finalen Gipfelanstieg auf einer meist guten Spur. Glücklich erreichen wir so das Gross Muttenhorn - zusammen mit einigen andern Tourengängern.
Trotz einiger Wolkenfelder ist die Aussicht in die nähere Umgebung fantastisch: vor allem bewundern wir die Sicht zum gestern begangenen Klein Furkahorn und zum Galenstock; in südlicher und westlicher Richtung verdecken doch meist grössere Wolken die Weitsicht (einzig das Weisshorn ist kurz auszumachen).
Ausgiebig geniessen wir die (leicht eingeschränkte) Rundsicht - immerhin können wir doch die früher bestiegenen Gross Leckihorn,
Stellibodenhorn und
Rottällihorn ausmachen, bevor wir uns auf den Abstieg begeben.
Da bereits beim Aufstieg einige aus meiner Gruppe Bedenken wegen des Rückmarsches über den anspruchsvollen Grat geäussert hatten, war ihnen denn auch noch nicht nach dem Gipfelwein zu Mute - diesen sparten wir deshalb auf unsere Rast ungefähr bei P. 2799 auf; hier bestätigten sie mir auch meinen Hinweis, dass der Abstieg problemloser vonstatten gehen würde als der Aufstieg …
Etwas Ausdauer, nach dem doch eher fordernden Gipfel-An- und -Abstieg, ist auf der nochmaligen Umrundung des Tällistockes gefragt; einfach, und bei weiterhin schönem, warmem Wetter, setzen wir unseren Rückmarsch via P. 2769 zur Tällilücke fort.
Auf dem nun folgenden problemlosen Abstieg begleiten uns herrliche und bewundernde Blicke zum Gross Muttenhorn - beinahe kaum vorstellbar schien es für einige heute Morgen, da hinauf zu gelangen …
Mit dem Galenstock und den Bielenhörnern vor Augen beenden wir unsere tolle Tour beim Parkplatz auf dem Furkapass; eine „Würdigung“ und den Schlusstrunk nehmen wir in Zumdorf, auf der Sonnenterrasse des Restaurantes Zum Dörfli, ein; auf ein erlebnisreiches, beglückendes Wochenende mit den beiden Dreitausendern zurückblickend.
Unterwegs mit Daniel, Manfred, Rocio und Urs
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