Nagelfluh "light" - oder warum "eigentlich" das Unwort des Jahres werden sollte
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Eigentlich wollten wir vor ein paar Wochen aufs Matterhorn. Der Schnee dort oben ließ uns nicht einmal dran denken. Dennoch, Rimpfischhorn und Dufourspitze sind auch tolle Gipfel. Eigentlich sollte es danach zum Zinalrothorn gehen: Vom Winde und Sommerregen verweht. Eigentlich wollte ich drei Wochen im Wallis bleiben - es wurden immerhin 12 Tage. Und eigentlich wollte ich gerade mit dem Boot über den Königssee fahren mit der Watzmann-Ostwand als Ziel, und nicht diesen Bericht schreiben. Ja, "eigentlich" ist wohl das Unwort dieses Nicht-Sommers, der zur Zeit jeden zweiten Hikr-Bericht beherrscht.
Da freut man sich schon über ein Sonnenloch, dass zumindest einen kurzen Abstecher in die Berge erlaubt. Für Sonntag und Montag war tatsächlich 2014er "Traumwetter" angesagt, also kein Regen. Der Besuch bei Freunden in Immenstadt bot somit auch die Gelegenheit zumindest eine kleine Voralpentour zu unternehmen. Die Wahl fiel leicht, quasi vor der Tür liegt die schöne Nagelfluhkette, die ich mir an zwei Halbtagen in der "Lightversion" gönnte und die Hochgratbahnbetreiber zweimal um 10€ reicher machte.
Sonntag: Vom Hochgrat zum Mittag
Sonne im Tal, (noch) Wolken am Berg. Die Besteigung des nahen Hochgratgipfel wurde zu einem ungemütlichen Nebel-Spaziergang. Immerhin ist man in einer Viertelstunde oben und kann die Wolken aus nächster Nähe bestaunen. Scheinbar flüchteten noch mehr Leute aus der Ferienwohnung, der Gipfel war gut besucht. Nichts hielt mich hier oben. Mit jedem Schritt von der Hochgrat-Gipfelstation weg wurde es ruhiger, und sogar fast ein bisschen schöner was das Wetter anbelangt. Auch bei dickster Nebelsuppe wäre der Weg aber nicht zu verfehlen. In stetem Ab und Auf folgt er immer dem Gratverlauf nach Osten. Einem 200m Abstieg folgt der Gegenanstieg. Als ich mich schon über das Erreichen des Rindalphorns freute musste ich leider feststellen, dass sich da noch ein weiterer Buckel eingeschlichen hatte (Gelchenwanger Kopf), doch nach 50 Min vom Hochgrat war der richtige Gipfel erreicht. Der wohl anspruchsvollste Teil dieses Tages lag nun vor mir. Eigentlich lächerlich, doch bei Nässe ist der Abstieg vom Rindalphorn nicht ohne. Der Weg, zur Rinne vertieft, glich einer einzigen Schlammrutsche. Wären da nicht die vielen Steine gewesen hätte man eine schöne Rutschpartie draus machen können. Es half nichts. Langsamer als hinauf kroch, ja glitt ich teils hinab. Und so ging das quasi die ganze Zeit weiter. Fast 6h Stunden lang. Über alle Gipfel. Bis, ja bis ich auf dem Steineberg tatsächlich 10 Minuten lang die Sonne genießen konnte. An diesem Tag ein Geschenk! Genauso wie die Leiter, die dem ganzen auch mal etwas Spannung verleiht. Nach insgesamt gut 7h fand diese schöne Nachmittagstour in Immenstadt ein Ende.
7,5h brutto, ca 700m Aufstieg, 1800m Abstieg, T3+
Montag;: Vom Hochgrat zum Hochhäderich
Wenn man schon mal da ist kann mans ja auch komplett machen. Hätte ich gewusst, dass man im Staufner Haus übernachten kann hätte ich die 20€ dort ausgegeben statt an der Hochgratbahn. Naja, so warens eben zwei nette Halbtagestouren, wenn auch nicht by fairs means.
Vom bekannten Bergrestaurant schlug ich nun den Weg nach Westen ein. Kaum 20min nach der Station ist der erste Gipfel erreicht. Der Seelekopf bietet eine schöne Aussicht am großen Gipfelkreuz. Den folgenden Gipfelchen fehlt ein solches. Bereits nach einer guten Stunde ist der dritte Berg des Tages erreicht und bald darauf auch der aussichtsreiche Falken. Bislang suchte ich vergeblich nach dem "luftigen Grat", der sooft auf den Wanderschildern angekündigt wird. Doch wenigstens auf dem letzten Abschnitt wird man nicht gänzlich enttäuscht, denn dort nimmt der Anspruch nochmal deutlich tu. Kurz vor dem Hochhäderich teilt sich der Weg, der neue (und gut markierte) Steig führt rechts leicht bergab. Da links ein ebenso deutlicher Pfad verlief dachte ich zunächst ich hätte ein Wanderzeichen übersehen. Ich ging natürlich bergauf und stand nach wenigen Minuten vor einem glatten Wandabbruch, der durch ein altes Stahlseil mäßig gesichert war. Spannend gings daran hinab bis ich kurz darauf wieder den Originalweg erreichte. Nochmal über einige Felsen in bekannter Nagelfluh"qualität" hinauf zum gut besuchten westlichen Eckpfeiler des Hochhäderich (2:50h ab Hochgrat). Ab hier ist über die Hörmossalpe in 1 3/4h die Talstation bald wieder erreicht.
4,75h brutto, ca 500m Aufstieg, 1400m Abstieg, T4
Fazit: Eigentlich eine schöne 2-Tagestour mit Zwischenübernachtung im Staufner Haus. Auf diese Weise zwei (Halb)-Tagestouren. Nebenbei: Eine Gesamtüberschreitung von Immenstadt nach Oberstaufen an einem Tag nötigt mir höchsten Respekt ab, an eine Ergänzung mit der Hörner Runde wäre für mich nicht mal zu denken... Auch in dieser Version zwei aussichtsreiche Wanderungen mit durchaus sportlichem Charakter. Bei Nässe nie wieder!
Da freut man sich schon über ein Sonnenloch, dass zumindest einen kurzen Abstecher in die Berge erlaubt. Für Sonntag und Montag war tatsächlich 2014er "Traumwetter" angesagt, also kein Regen. Der Besuch bei Freunden in Immenstadt bot somit auch die Gelegenheit zumindest eine kleine Voralpentour zu unternehmen. Die Wahl fiel leicht, quasi vor der Tür liegt die schöne Nagelfluhkette, die ich mir an zwei Halbtagen in der "Lightversion" gönnte und die Hochgratbahnbetreiber zweimal um 10€ reicher machte.
Sonntag: Vom Hochgrat zum Mittag
Sonne im Tal, (noch) Wolken am Berg. Die Besteigung des nahen Hochgratgipfel wurde zu einem ungemütlichen Nebel-Spaziergang. Immerhin ist man in einer Viertelstunde oben und kann die Wolken aus nächster Nähe bestaunen. Scheinbar flüchteten noch mehr Leute aus der Ferienwohnung, der Gipfel war gut besucht. Nichts hielt mich hier oben. Mit jedem Schritt von der Hochgrat-Gipfelstation weg wurde es ruhiger, und sogar fast ein bisschen schöner was das Wetter anbelangt. Auch bei dickster Nebelsuppe wäre der Weg aber nicht zu verfehlen. In stetem Ab und Auf folgt er immer dem Gratverlauf nach Osten. Einem 200m Abstieg folgt der Gegenanstieg. Als ich mich schon über das Erreichen des Rindalphorns freute musste ich leider feststellen, dass sich da noch ein weiterer Buckel eingeschlichen hatte (Gelchenwanger Kopf), doch nach 50 Min vom Hochgrat war der richtige Gipfel erreicht. Der wohl anspruchsvollste Teil dieses Tages lag nun vor mir. Eigentlich lächerlich, doch bei Nässe ist der Abstieg vom Rindalphorn nicht ohne. Der Weg, zur Rinne vertieft, glich einer einzigen Schlammrutsche. Wären da nicht die vielen Steine gewesen hätte man eine schöne Rutschpartie draus machen können. Es half nichts. Langsamer als hinauf kroch, ja glitt ich teils hinab. Und so ging das quasi die ganze Zeit weiter. Fast 6h Stunden lang. Über alle Gipfel. Bis, ja bis ich auf dem Steineberg tatsächlich 10 Minuten lang die Sonne genießen konnte. An diesem Tag ein Geschenk! Genauso wie die Leiter, die dem ganzen auch mal etwas Spannung verleiht. Nach insgesamt gut 7h fand diese schöne Nachmittagstour in Immenstadt ein Ende.
7,5h brutto, ca 700m Aufstieg, 1800m Abstieg, T3+
Montag;: Vom Hochgrat zum Hochhäderich
Wenn man schon mal da ist kann mans ja auch komplett machen. Hätte ich gewusst, dass man im Staufner Haus übernachten kann hätte ich die 20€ dort ausgegeben statt an der Hochgratbahn. Naja, so warens eben zwei nette Halbtagestouren, wenn auch nicht by fairs means.
Vom bekannten Bergrestaurant schlug ich nun den Weg nach Westen ein. Kaum 20min nach der Station ist der erste Gipfel erreicht. Der Seelekopf bietet eine schöne Aussicht am großen Gipfelkreuz. Den folgenden Gipfelchen fehlt ein solches. Bereits nach einer guten Stunde ist der dritte Berg des Tages erreicht und bald darauf auch der aussichtsreiche Falken. Bislang suchte ich vergeblich nach dem "luftigen Grat", der sooft auf den Wanderschildern angekündigt wird. Doch wenigstens auf dem letzten Abschnitt wird man nicht gänzlich enttäuscht, denn dort nimmt der Anspruch nochmal deutlich tu. Kurz vor dem Hochhäderich teilt sich der Weg, der neue (und gut markierte) Steig führt rechts leicht bergab. Da links ein ebenso deutlicher Pfad verlief dachte ich zunächst ich hätte ein Wanderzeichen übersehen. Ich ging natürlich bergauf und stand nach wenigen Minuten vor einem glatten Wandabbruch, der durch ein altes Stahlseil mäßig gesichert war. Spannend gings daran hinab bis ich kurz darauf wieder den Originalweg erreichte. Nochmal über einige Felsen in bekannter Nagelfluh"qualität" hinauf zum gut besuchten westlichen Eckpfeiler des Hochhäderich (2:50h ab Hochgrat). Ab hier ist über die Hörmossalpe in 1 3/4h die Talstation bald wieder erreicht.
4,75h brutto, ca 500m Aufstieg, 1400m Abstieg, T4
Fazit: Eigentlich eine schöne 2-Tagestour mit Zwischenübernachtung im Staufner Haus. Auf diese Weise zwei (Halb)-Tagestouren. Nebenbei: Eine Gesamtüberschreitung von Immenstadt nach Oberstaufen an einem Tag nötigt mir höchsten Respekt ab, an eine Ergänzung mit der Hörner Runde wäre für mich nicht mal zu denken... Auch in dieser Version zwei aussichtsreiche Wanderungen mit durchaus sportlichem Charakter. Bei Nässe nie wieder!
Tourengänger:
frmat

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