Ueber den Dirrengrind auf das Brienzer Rothorn
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Seit kurzem soll die schärfste Stelle des Brienzergrats, der "Scharfsax" am Tannhorn-NE mit einem Drahtseil abgesichert worden sein, was eine entsprechende Kontroverse auslöste. Wie so oft, scheint es auch hier darum zu gehen, verschiedenen Bedürfnissen, wie sie auf der einen Seite von kompromisslosen Eliten wie z.B. dem britischen Alpine Club, auf der andern von NormalbergsteigerInnen auf der Suche nach Erholung geäussert werden, gerecht zu werden. Am Brienzergrat fällt angesichts der bereits vorhandenen Ketten z.B. am Augstmatthorn-NE-Grat, der zahlreichen markierten Bergwege (z.T. mit Sicherheitszäunen), der Fahrstrassen auf viele Alpen und der Erschliessung durch Bergbahnen (z.B. Harder, Rothorn, Schönbühl) ein weiteres Drahtseil meiner Meinung nach kaum ins Gewicht, obwohl ich natürlich die "Entschärfung des Scharfsax", von dem mir meine Grosstante immer nur mit grösster Ehrfurcht erzählt hatte, zutiefst bedaure: eine weitere Respektlosigkeit im Zeichen des um sich greifenden Konsumismus! Ich gehe mit solchen Situationen aber jeweils pragmatisch um: wenn ich eine fixe Sicherungsvorrichtung für überflüssig halte, brauche ich sie einfach nicht, oft mache ich mir sogar ein Spiel daraus, ohne sie auszukommen. Eine Grundsatzdiskussion über die Anbringung von solchen Sicherungsvorrichtungen wird damit nicht überflüssig, sondern sollte von den zuständigen Alpinismus-, Tourismus- und Naturschutzverbänden geführt werden (vgl. dazu z.B. den Standpunkt von Alexander Huber).
Für all jene, die trotzdem befürchten, am Brienzergrat zukünftig über Fixseile zu stolpern, bietet sich - gewissermassen als Entschädiung - als kurze, aber heftige Alternative der SW-Grat auf das Brienzer Rothorn an, bei dessen Begehung der Dirrengrind überschritten wird: dieser mächtige Felskopf thront überhängend über dem berüchtigten Glyssibachgraben, und die BrienzerInnen, so die Sage, befürchten seit Jahrhunderten, dass er eines Tages herunterstürzen und das ganze Dorf unter sich begraben wird. Bisher wurden sie davon zwar verschont, dafür vermochten auch die zahlreichen Fels- und Bachverbauungen in seiner brüchigen SE-Flanke die beiden Dörfer Brienz und Schwanden nicht immer vor Rüfen und Ueberschwemmungen zu schützen, wie die Katastrophe vom August 2005 einmal mehr auf tragische Weise bewiesen hatte.
Von Brienz auf dem markierten Bergweg nach Planalp-Husstatt (1341m), dem Bach entlang nach NE zu den Felsschrofen von Ramseren und über diese (I-II, T6) auf den W-Rücken von P. 1798.3, wo man bald auf einen Pfad zum Felsentor stösst. Weiter direkt über den Grat nach ENE zu einer Arbeiterhütte (Verbauungen), nach NE über eine felsige Stufe (I-II) und kurz durch sperrige Legföhren wieder auf den Grat. Auf diesem weiter, bis er unbegehbar wird und sich zum Dirrengrind auftürmt. Nach NW hinunter auf ein wenig ausgeprägtes abschüssiges Schuttband und diesem absteigend folgen, bis es sich in der NW-Flanke des Dirrengrind verliert (T6) und man durch diese auf dessen Gipfel (1957m) steigen kann (T5). Die folgenden Gratzacken werden nacheinander bis zum tiefsten Sattel (ca. 1920m) überschritten (T4), bevor man weiter dem Grat folgend zur Twärenegg (2045m) und entlang dem SSW-Grat oder auf einem Zickzackpfad zum Rothorn-Kulm (2349,7m) aufsteigt.
Abstieg: auf dem Bergweg durch die E-Flanke bis Widderfeld (2025m) und über P. 1853, Egg (1713m), Irtschelen (1515m), Treichiwald (1280m), Lammbachgraben und Schwanden zurück nach Brienz. (T3). Im Frühsommer kann bei genügend Schnee von Trejewang durch ein Couloir W an Egg vorbei bis zum W Zufluss des Schwanderbachs abgerutscht und diesem entlang bis auf den Weg nach Irtschelen abgestiegen werden (T5).
Für all jene, die trotzdem befürchten, am Brienzergrat zukünftig über Fixseile zu stolpern, bietet sich - gewissermassen als Entschädiung - als kurze, aber heftige Alternative der SW-Grat auf das Brienzer Rothorn an, bei dessen Begehung der Dirrengrind überschritten wird: dieser mächtige Felskopf thront überhängend über dem berüchtigten Glyssibachgraben, und die BrienzerInnen, so die Sage, befürchten seit Jahrhunderten, dass er eines Tages herunterstürzen und das ganze Dorf unter sich begraben wird. Bisher wurden sie davon zwar verschont, dafür vermochten auch die zahlreichen Fels- und Bachverbauungen in seiner brüchigen SE-Flanke die beiden Dörfer Brienz und Schwanden nicht immer vor Rüfen und Ueberschwemmungen zu schützen, wie die Katastrophe vom August 2005 einmal mehr auf tragische Weise bewiesen hatte.
Von Brienz auf dem markierten Bergweg nach Planalp-Husstatt (1341m), dem Bach entlang nach NE zu den Felsschrofen von Ramseren und über diese (I-II, T6) auf den W-Rücken von P. 1798.3, wo man bald auf einen Pfad zum Felsentor stösst. Weiter direkt über den Grat nach ENE zu einer Arbeiterhütte (Verbauungen), nach NE über eine felsige Stufe (I-II) und kurz durch sperrige Legföhren wieder auf den Grat. Auf diesem weiter, bis er unbegehbar wird und sich zum Dirrengrind auftürmt. Nach NW hinunter auf ein wenig ausgeprägtes abschüssiges Schuttband und diesem absteigend folgen, bis es sich in der NW-Flanke des Dirrengrind verliert (T6) und man durch diese auf dessen Gipfel (1957m) steigen kann (T5). Die folgenden Gratzacken werden nacheinander bis zum tiefsten Sattel (ca. 1920m) überschritten (T4), bevor man weiter dem Grat folgend zur Twärenegg (2045m) und entlang dem SSW-Grat oder auf einem Zickzackpfad zum Rothorn-Kulm (2349,7m) aufsteigt.
Abstieg: auf dem Bergweg durch die E-Flanke bis Widderfeld (2025m) und über P. 1853, Egg (1713m), Irtschelen (1515m), Treichiwald (1280m), Lammbachgraben und Schwanden zurück nach Brienz. (T3). Im Frühsommer kann bei genügend Schnee von Trejewang durch ein Couloir W an Egg vorbei bis zum W Zufluss des Schwanderbachs abgerutscht und diesem entlang bis auf den Weg nach Irtschelen abgestiegen werden (T5).
Tourengänger:
lorenzo

Communities: T6
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