Imster Muttekopf (2774 m) - von Norden auf den Hausberg von Imst


Publiziert von gero , 21. August 2014 um 17:09.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:18 August 2014
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 1280 m
Strecke:Pfafflar - Fundaistal - Fundaisalm - Muttekopf und zurück (13,2 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Lechtal bei Elmen auf der Bergstraße des Hanhtennjoches bis Boden und weiter bis kurz vor Pfafflar; hier unmittelbar rechts der Straße kleiner Parkplatz mit Beschilderung u.a. zum Muttekopf.
Kartennummer:Freytag & Berndt WK 351 (Lechtaler - Allgäuer Alpen)

Es gibt viele Mutteköpfe - der wohl höchste ist jener, der gleichzeitig einer der Hausberge von Imst ist. Ich besteige ihn jedoch von Norden durch das Fundaistal, nicht von Süden ab Imst. Mein Ausgangspunkt liegt kurz unterhalb von Pfafflar an der Bergstraße zum Hahntennjoch, die leider eher einer Motorrad-Rennstrecke gleicht: hunderte, wenn nicht tausende dieser lärmigen Höllenmaschinen donnern an diesem Sonntagnachmittag vorbei, es ist ein Graus.

Hervorragend beschildert, startet mein Weg am nächsten Morgen in das gottseidank stille Fundaistal. Der Steig führt am ostseitigen Talhang entlang, mit gelegentlichem Auf und Ab wird schließlich der Talboden erreicht und der Fundaisbach überquert. Viele Steinmänner und Markierungen lassen keinen Zweifel am Wegverlauf aufkommen. Man erreicht so den hinteren Talboden, der momentan tosende Bach wird auf glitschigen Blöcken ein weiteres Mal gequert (1 Std.) und sodann der Aufschwung hinauf zum weiten Almboden der Fundaisalm (2 Std.) begonnen. Hier erreicht man einen Wegweiser: nach Westen geht es hinüber zum Galtseitenjoch und zur Hanauer Hütte, nach Osten Richtung Muttekopf / Muttekopfscharte / Muttekopfhütte.

Die bisher recht liebliche Umgebung ändert allmählich ihren Charakter: zwar immer hervorragend markiert, geht es hinein in die steinige Trostlosigkeit der Kübelwände. Der Steig führt nordseitig weit unterhalb der (ungangbaren) Kammlinie anfangs durch steile und deshalb unbequeme Geröllhänge, später auf Bändern bis hinauf zur Muttekopfscharte. Vielfach macht das Terrain einen ausgesprochen abweisenden Eindruck, aber die roten Markierungen sprechen eine eindeutige Sprache: nur zu, hier gehts lang.

Bei etwa 2500 m erreicht man eine ausgeprägte Geländekuppe mit guter Aussicht; in beträchtlicher Entfernung ist nun auch das große Gipfelkreuz des Muttekopfes zu sehen. Das Terrain wird nun etwas flacher, es kann problemlos auf ansteigenden Bändern mit erfreulich guter Steiganlage begangen werden. Ab und zu sind Ketten und Fixseile angebracht, die aber - zumindest bei trockenen Verhältnissen - nicht benötigt werden.

Schließlich wird die Muttekopfscharte (2630 m) erreicht - hier zeigt ein Wegweiser alternativ zur Muttekopfhütte und zum Muttekopf (2774 m). Über dessen nun breiten, gerölligen Gipfelhang erreiche ich mein Ziel nach insgesamt gut 4 Std. Marschzeit.

Der Muttekopf macht seinem Namen als Aussichtsberg erster Güte alle Ehre - die gesamte allgäuer Prominez ist nordseitig makellos aufgereiht, während südseitig einige Wolkenfelder die Sicht etwas trüben. Als Entschädigung reckt jedoch weit im Südwesten der Ortler seinen Gletschergipfel in den Himmel.

Der Rückweg erfolgt zweckmäßigerweise auf dem Anstiegsweg.

Insgesamt kann der Imster Muttekopf als technisch unschwierige Bergtour eingestuft werden, die jedoch durch hochalpines Gelände führt und deshalb Trittsicherheit und alpine Erfahrung voraussetzt. Wegen des hier beschriebenen nordseitgen Anstiegs ist in den Morgenstunden mit verhältnismäßig kalten Verhältnissen zu rechnen.

Tourengänger: gero


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 21784.gpx Von Norden durch das Fundaistal auf den Imster Muttekopf

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 21. August 2014 um 17:27
Servus Georg,
Da wären wir uns ja fast über den Weg gelaufen. Ich hatte am Montagmorgen etwas unentschlossen auch mit diesem Berg geliebäugelt, habe mich dann aber doch für ein anderes Ziel entschieden. So kann ich die tolle Aussicht wenigstens auf deinen Bildern geniessen, und das ganz ohne Motorradlärm :)
Liebe Grüße, Sven

gero hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2014 um 18:46
Hi Sven,

schade, wärst Du mal vorbeigekommen ... aber ich bin wieder vor Sonnenaufgang losgelaufen, allerdings erst mit Dämmerung, so gegen 5:30. Die Tage werden jetzt leider deutlich kürzer, und nordseitig allzufrüh zu starten, hat wenig Sinn.

Also, man sieht sich - irgenwann klappt es mal!
Georg

Grimpeur hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2014 um 21:39
Hehe Servus Kameraden,

war am Mo droben haben uns alle nur knapp verfehlt. Sicht war makellos.

VG
Grimpeur

gero hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2014 um 22:54
Naja ... makellos war die Sicht nicht - nach Imst konnte ich nur einmal ganz kurz hinuntergucken, und Richtung Muttekopfhütte bzw. Scharnitzsattele quollen dicke Wolken in den Himmel, die jede Sicht versperrten. Das ist an menem letzten Foto (Rundsicht) gut zu sehen.

Aber im Prinzip wars schon ok.

Gruß, gero

Felix hat gesagt:
Gesendet am 23. Januar 2015 um 11:13
es gäb' noch so viele tolle Spitzen zu erklimmen - man bräuchte so viel Zeit ;-)

lg Felix


Kommentar hinzufügen»