Muttekopf "By unfair means"


Publiziert von klemi74 , 28. Juli 2018 um 13:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:27 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Skigebiet Hochimst. Im Ort ausgeschildert
Unterkunftmöglichkeiten:Muttekopfhütte DAV

Es ist große Hitze angesagt, somit ist entweder ein früher Start oder aber ein per Lift erreichbarer, hochgelegener Ausgangspunkt angesagt. Als bekennender Spätaufsteher entscheide ich mich für letztgenannte Variante und fahre nach Hochimst; ob ich den Muttekopf gehe oder den noch fehlenden Abschnitt des Imster Höhenweges oder auch beides - mal schaun. 

Erst um kurz nach 10 bin ich am Parkplatz, somit geht nur eines der beiden Ziele. Ich zahle brav die Karten für Berg- und Talfahrt für den Sessellift, ohne sicher zu wissen, ob ich auch mit dem Lift hinabfahren werde - Geld umsonst ausgeben kann auch andersrum passieren, zumal ich keine Ahnung habe, ob man oben Tickets für die Talfahrt erhält. Die Bergfahrt dauert recht lange, immerhin überwinden die beiden Sektionen des Liftes etwa 900 Höhenmeter. 
Um mich jetzt noch nicht festlegen zu müssen, gehe ich zunächst über den Drischlsteig zur Muttekopfhütte. Der in den Fels gehauene Steig ist gut gesichert und verfügt über zwei kurze Eisenleitern. Leicht fallend ist er, dazu halt etwas ausgesetzt, aber an sich keineswegs schwierig. T2+, mehr nicht.
Nach der Hütte steige ich in das Tal zwischen Pleiskopf und Muttekopf auf, schnell stelle ich fest, dass es mir zu heiß ist. Immerhin ist der Weg angenehm zu begehen, nur gelegentlich etwas steiler. Im Hintergrund des Tales die nächste Frage: rechts zum Muttekopf oder links zum Pleiskopf? Da inzwischen ein angenehm kühlendes Windchen weht, entscheide ich für den Muttekopf und steige in die Schuttflanke ein. In vielen Serpentinen geht es zunächst angenehm bergauf, weiter oben wird es dann doch etwas rutschiger und kurz vor der Scharte wartet noch ein mit Sicherungsseilen versehener Felsabschnitt. Kein großes Problem, trotzdem die Schlüsselstelle der Tour. Kurz T3+, meist leichter.
Ab der Scharte bleibt der weitere Aufstieg mehr oder weniger direkt am Grat, der anfangs etwas schärfer ist, dann aber in einen unerwartet breiten Rücken übergeht. Etwas schottrig, aber ohne Kraxelei und nicht mehr ausgesetzt. T2+, mehr nicht.

Nach der Pause am aussichtsreichen Gipfel steige ich auf gleichem Weg zur Hütte ab, dabei helfe ich noch einem etwas unsicheren Pärchen über die steilsten Stellen hinweg. Eigentlich nur, indem ich ihr gut zurede. Obwohl, der Tausch zwischen ihrem schweren Mehrtagesrucksack und meinem leichten mit leerer Bier-, halbleerer Wasserflasche und Wechsel-TShirt hat sicher auch geholfen.
Auf der Hütte fällt die Pause etwas kürzer aus als gedacht: da ich nicht den kompletten, etwas langweiligen Abstieg zu Fuß gehen möchte, muss ich auf die Zeiten der Bergbahn achten. Nach Süppchen und Spezi, aber ohne Weißbier und Kaffee, starte ich wieder über den Drischlsteig und habe dafür 23min Zeit - laut Schild braucht's 45 davon. 18min später bin ich am Lift und fahre mit diesem fast 600 Meter nach unten. Und nun? Weiter ins Tal gondeln oder Weißbier und Kaffee an der Untermarkter Alm nachholen und dafür den Lift verpassen? Klar, letztere Möglichkeit... Nach der erneuten Einkehr steht nur noch der Fußweg auf der gleichmäßig fallenden Schotterpiste an, mal im ganz schönen Wald, mal am Rande der Piste. 

Fazit:
Geschummelt, stimmt! Aber bei der Hitze pfeife ich auf Gipfelbesteigungen "By fair means" und komme dafür ohne Hitzschlag rauf und runter. Schön war's auf jeden Fall und dazu auch nie wirklich schwierig.

Gehzeiten:
Zur Muttekopfhütte 25min
Zum Gipfel 2h
Abstieg zur Hütte 1h25
Zur Bergstation 18min
Mittelstation - Tal 40min

Tourengänger: klemi74
Communities: Geology of the Alps


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