Steinböcke und Alpenglühen am Chrinnenhorn


Publiziert von Mel , 14. August 2014 um 20:37.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 2 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1570 m
Abstieg: 1570 m
Strecke:Hotel Wetterhorn - Ischpfad - Glecksteinhütte SAC - Chrinnenhorn - retour (ca. 13km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Grindelwald, Wetterhorn (Hotel)
Unterkunftmöglichkeiten:Glecksteinhütte SAC

Mit der nötigen Kondition bietet sich das Chrinnenhorn als lohnende Tagestour ab Grindelwald an. Wir haben die gemütlichere Variante gewählt und eine Übernachtung in der Glecksteinhütte dazwischen geschalten. So können wir am Vorabend die "Steinbockfütterung" miterleben und tags darauf - noch vor dem Frühstück - im fahlen Vollmondlicht den Gipfel stürmen!

Auch für dieses Wochenende sind die Wetterprognosen eher unsicher. Wir wagen uns aber trotzdem wieder einmal in die Berge und werden schon in Grindelwald belohnt: der Regen hört auf, ja sogar der ein oder andere Sonnenstrahl bricht durch die Wolken. Der vom Hotel Wetterhorn aus bestens markierte Hüttenweg ist zwar noch etwas nass, aber gut begehbar.

Nach einem gemütlichen Start durch Wald und (Kuh-)Wiese erreichen wir bald das Eintrittsschneefeld. Es hat gute Tritte und bietet somit keine Probleme. Weiter geht es auf dem schön angelegten und teilweise mit Drahtseilen versicherten "Ischpfad". Bis zum P1735 können wir wunderbare Tiefblicke geniessen, dann biegt der Pfad taleinwärts ab. Hier dominiert nun der Grosse Grindelwaldgletscher die Szenerie, auch wenn er nicht mehr so gross ist, wie einst.

Bei den Zybachs Platten wird es dann wieder etwas steiler und teils leicht ausgesetzt. Einmal führt der Weg keck unter einem Wasserfall durch. Wir bekommen einiges an kühlem Bergwasser ab - im Sommer (...das ist die Jahreszeit, in der es sonnig und warm ist...) sicherlich erfrischend.

Ein paar Spitzkehren später erreichen wir die Glecksteinhütte und werden vom überaus sympathischen Hüttenteam herzlich empfangen. Nach dem Abendessen bekommen wir dann eine Demonstration, wie die Hütte zu ihrem Namen kam: Gleckstein oder "Gläckstei", wie wir in Berndeutsch sagen, stammt von "Gläck". Das ist ein Salz, welches Hirte ihren Schafen auf einem  Stein ausstreuten und begeistert aufgeleckt wurde. Heute waren keine Schafe da, aber "Gläck" wurde trotzdem gestreut und begeistert angenommen: es schien mir, als hätten sich sämtliche Steinböcke der Jungfrauregion bei uns zum Festmahl versammelt.

Nach einer kurzen Nacht und einem Kafi auf die Schnelle geht es im Schein von Stirnlampe und Vollmond dem Chrinnenhorn entgegen. Noch etwas früher als wir sind ein paar Wetterhorn-Aspiranten losgezogen, deren Stirnlampen wir nun schon von ziemlich oberhalb leuchten sehen. Auf rund 2600m gelangen wir zu einem schönen Aussichtsplätzchen, von wo wir den Monduntergang beobachten wollten. Leider sind in der Zwischenzeit aber zuviele Wolken aufgezogen. Wir sitzen deshalb bloss etwas Zeit ab, damit wir bei mehr Licht den Schlussaufstieg in den Sattel und über den etwas ausgesetzten Blockgrat zum Chrinnenhorn angehen können.

Auf dem Gipfel angekommen beginnt rechtzeitig ein wunderschönes Alpenglühen. Zuerst leuchten uns Mönch und Eiger rot an, wenig später scheint das Schreckhorn fast zu brennen. So sollte jeder Tag beginnen! Langsam knurrt uns der Magen und wir machen uns auf den Rückweg zur Hütte. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns dann langsam wieder an den Abstieg und kommen dabei doch tatsächlich noch etwas ins Schwitzen. Es gibt sie also doch noch, die Sonne!


> mehr Steinbockfotos auf meinem Blog


Tourengänger: Mel


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2014 um 14:00
fantastisch - Stimmungen und Tiere; gratuliere!

lg Felix


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