Chrinnenhorn


Publiziert von Bergmax , 10. Oktober 2014 um 23:41.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:13 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus bis "Grindelwald, Abzw. Gleckstein"
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus ab "Grindelwald, Hotel Wetterhorn"
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Auf den Vorposten des Wetterhorns...

Umgeben von höheren und berühmteren Nachbargipfeln fällt das Chrinnenhorn kaum besonders ins Auge. Was macht schon eine NW-Wand von über 1100 Meter Höhe, wenn in unmittelbarer Umgebung Wetterhorn und Eiger Parade stehen?
Dafür ist das "unscheinbare" Horn auf einer Alpinen Route ohne allzu große Schwierigkeiten erreichbar und bietet recht beeindruckende Einsichten in eine Welt aus Fels und Eis.

Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung steige ich (leicht genervt) aus dem Postbus. Immerhin befindet sich die Haltestelle "Abzw. Gleckstein" (1558 m) direkt am Beginn des beliebten Hüttenwegs zur Glecksteinhütte. Der Gipfel des Crinnenhorns ist horizontal nur ein Kilometer vom Startpunkt entfernt, liegt aber 1200 Meter weiter oben... Klar, dass man einen kleinen Umweg in Kauf nehmen sollte, um den größten Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Schon nach kurzer Gehzeit überquert man eine Runse, in der im September 2014 immer noch ein Schneefeld liegt. Danach wird der Bergpfad ziemlich ausgesetzt und bietet tolle Tiefblicke auf Grindelwald. Bei der Bergstation des ehemaligen Wetterhorn-Aufzugs biegt der Pfad scharf ab und man wandert etwas weniger ausgesetzt in das Tal des Oberen Gletschers hinein.Bis zum Wasserfall des Wyssbachs (1680 m) verliert man wieder 60 Höhenmeter, danach geht es (endlich) bergauf. Die Querung der mäßig steilen "Zybachs Platten" ist zumindest bei Trockenheit unproblematisch. In Kehren geht es über Bergwiesen und eine weitere gesicherte Stelle kräftig bergauf, bis man die Glecksteinhütte (2317 m; 2:15 h ab Haltestelle) erreicht hat.

Neben der Hütte steht ein Wegweiser, der zum Gipfel zum Gipfel des "Chlys Chrinnenhorn" 90 Minuten veranschlagt. Ab hier ist der weitere Aufstieg blau-weiß markiert und nicht mehr so viel begangen wie der Hüttenweg.
Es geht weiterhin kräftig bergauf, aber die wenigen Schrofen sind unschwierig. Weiter oben wird das Gelände geröllig und blockig. Auf ca. 2650 m zweigt der Normalweg zum Wetterhon rechts ab, während die Alpine Route nach links auf das Chrinnenhorn zuhält.
Vor dem Gipfelaufbau wird ein etwas instabiles Blockmeer gequert. und zuletzt gelangt man durch felsiges Gelände auf den ziemlich exponierten Gipfelkopf des Chrinnenhorns (2741m, mit Gipfelbuch, 1:15 h ab Hütte).

Der Tiefblick ist gewaltig, obwohl (oder gerade weil) einige Wolken in der Wand wabern. Sehr gewaltig ist auch die nahe, komplex aufgebaute Westwand des Wetter- bzw. Scheideggwetterhorns. Zum Glück bin ich allein, sodass ich auf dem kleinräumigen Gipfel entspannt rasten kann - kaum 3 m von der gähnenden Tiefe entfernt.

Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route zur Hütte und weiter über den "Ischpfad" zurück ins Tal. Nach einem Blick auf die Uhr verzichte ich auf die eigentlich geplante Einkehr in der Hütte. Es fehlt genau die dreiviertel Stunde, die wegen der unseligen Verspätung von Anfang an gefehlt hat...
Trotzdem genieße ich die großartige Landschaft, besonders interessant ist der Gletscherbruch im Oberen Gletscher, von dem unablässig kleinere und größere Eisbrocken unter lautem Grollen hinabstürzen.

Am Ende des "Ischpfads" wandere ich direkt hinab zum Hotel Wetterhorn (1230 m; 3 h ab Gipfel) und muss kaum 5 Minuten auf den nächsten Bus warten - prima. Passend zur chaotischen Anreise ist jetzt auch noch die Eisenbahnlinie nach Interlaken unterbrochen. Immerhin habe ich Glück, einfach im Bus sitzen bleiben zu können, der als Schienenersatzverkehr weiten nach Interlaken fährt.

Schwierigkeiten

Hüttenweg der Glecksteinhütte ("Ischpfad"): ausreichend breit, aber auch ziemlich ausgesetzt -> T3+

Aufstieg zum Chrinnenhorn: kein richtiger Weg, aber erst im Gipfelbereich etwas anspruchsvoller als der Hüttenweg; leider sehr mangelhaft markiert ;-) -> T4-

Meine Gehzeiten im Taxt sind eher etwas zügig als großzügig bemessen.

Tourengänger: Bergmax


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