Wildsee und Simetsberg


Publiziert von Curi , 10. Juli 2014 um 15:32.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 6 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:19 km

Bevor der Sommer erstmal wieder Pause macht, gab es noch einmal einen Sonntag, der seinem Namen vollauf gerecht wurde. An diesem Tag habe ich mir also den Simetsberg vorgenommen.
 

Vom Parkplatz aus muss man zunächst die Brücke über den Schwarzbach finden - entweder auf einer passenden Schneise durch den Wald, oder eben auf dem Forstweg außenrum. Danach geht es direkt steil aufwärts zum "Großen Wasserfall", der eigentlich eine Folge von mehreren kleinen Wasserfällen ist, oder eben ein langer Sturzbach. An der Stelle, wo man den besten Blick darauf hat, ist eine Bank aufgestellt.
 

Der Weg mündet dann bald auf eine Forststraße. Die lassen sich in dieser Gegend praktisch nicht vollständig vermeiden, aber immerhin konnte ich sie auf insgesamt nur etwa 50 Minuten beschränken; 20 davon bilden den nächsten Abschnitt, ehe es an einer engen Rechtskehre zunächst geradeaus und dann halbrechts hoch weitergeht Richtung Wildsee. Entlang dem Schwarzen Graben gelangt man bis auf ca. 1400 m, wo das Gelände wieder beinahe flach wird. Den See zwischen Wallgauer Eck und Platteneck, der schon stark in Verlandung begriffen und von interessanter Moorvegetation umgeben ist, erreicht man durch einen kurzen Abstecher nach links.
 

Als nächstes gilt es, den Pfad zu finden, der vor der Neuglägeralm links abzweigt, was mir tatsächlich erst gelungen ist, nachdem ich an der Almhütte umgekehrt war und dann doch auf einem Stein die blassen Überreste eines Pfeiles ausmachen konnte. Ab da zeigten sich dann auch wieder rote Punkte, zwar von offensichtlich höherem Alter, doch zunächst in recht hoher Dichte. Nur war plötzlich die Sonne auf der völlig falschen Seite, und als ich sie mir wieder halbwegs richtig hingedreht hatte, waren dafür die Punkte verschwunden. Gut, dass ich den Beginn des Schlussanstiegs zum Simetsberg zuvor ins GPS eingegeben hatte, so fand ich doch noch den richtigen Ausgang aus dem Wald. Dass ich dabei einmal komplett im Kreis gelaufen war, habe ich erst zu Hause beim Betrachten des Tracks festgestellt. Dort klärte sich das Rätsel dann auch vollends auf: Ich war auf einen alten Wanderweg geraten, der überraschenderweise auf der Kompass-Wanderkarte eingezeichnet ist, aber in meinen Ausdruck von bayernatlas.de nicht, und der von einem Punkt östlich der Neuglägeralm kommend in meinen eigentlich geplanten Weg einmündet. (Dafür gibt es bei Kompass aber z. B. auch eine Phantasie-Forststraße dort, wo man ganz am Anfang der Tour höchstens eine zugewachsene Schneise finden kann, oder eben auch nicht...)
 

Ich jedenfalls gelangte also wieder auf die richtige Forststraße, nämlich die, die von Eschenlohe aufs Michelfeld hinaufführt. Dort herrschte nicht nur der erwartete MB-Verkehr, es kamen auch einige Jogger entgegen. Nun, für mich wäre das ganz bestimmt nichts an solch einem auch vormittags schon ziemlich heißen Tag, aber der Berggenuss hat eben viele Gesichter ;-)
Schon nach wenigen Metern talwärts zeigt ein großer Steinmann deutlich und ein kleiner Wegweiser undeutlich (weiße Schrift auf grünem Grund!) an, dass es hier nun endgültig auf den Simetsberg geht. Der Steig verliert sich dann erst wieder kurz vor der Wiesenfläche auf der Südseite des Gipfels. (Wenn man ihn von oben her finden will, hält man am besten von der Mitte der Wiese aus direkt auf den Barmsee zu. Da, wo nur ganz lichter Wald am Hang steht, wird man ihn bald entdecken.)
 

Endlich am Gipfelkreuz konnte ich an diesem Tag einen klasse Rundumblick genießen. Nachdem es in der Nacht zuvor ja wieder bis zum Elfmeterschießen gegangen war, hätte ich da auch gut einschlafen können - und wäre sehr wahrscheinlich mit einem veritablen Sonnenstich wieder aufgewacht. Dann doch lieber rechtzeitig wieder an den Abstieg gemacht. Schatten gibt es auf dem "Normalweg", den ich nun benutzte, ohnehin erst wieder ab der Diensthütte, wo ein etwas steilerer Abschnitt mit zahlreichen Serpentinen beginnt. An seinem Fuß bin ich rechts abgebogen, ein Stück durch schönen Bergwald, dann noch eine knappe halbe Stunde Forststraße, an der als "Rast" bezeichneten Aussichtsbank nochmal rechts, bis links ein Fußweg in den Hang abzweigt. Eigentlich ist der gerade wegen Forstarbeiten gesperrt, aber es ist Sonntag und Ruhe. Nur hätte ich ohne GPS wahrscheinlich die Stelle verpasst, wo es nochmal scharf links ab geht, um zum Großen Wasserfall zurückzukommen, denn genau die ist unter einem großen Haufen aus Ästen und Zweigen verdeckt.
 

Am Wasserfall, der nun viel besser in der Sonne lag als am frühen Morgen, habe ich noch meine letzten Flüssigkeitsvorräte vom Rücken in den Bauch umgelagert und nach einer letzten mehr oder weniger glücklichen Schneisensuche den Ausgangspunkt wieder erreicht.


Tourengänger: Curi


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Kommentare (1)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 10. Juli 2014 um 16:06
Hallo Curi, ich gratuliere zur schönen Tour auf einen "meiner" Hausberge! Erstaunlich ist, dass ich selbst die von dir beschriebene Route noch niemals gegangen bin. Dein Bericht macht Lust darauf! Beste Grüße!


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