Murphy's Law am Spitzmeilen (2501 m)


Publiziert von PStraub , 19. Juni 2014 um 21:06.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:19 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Spitzmeilengruppe   CH-SG 
Aufstieg: 1700 m

Edward Murphy soll sinngemäss gesagt haben: "Anything that can go wrong will go wrong." Es ist bis dato das einzige Gesetz, das weltweit eingehalten wird ..
 
Heute wollte ich das Naheliegende einmal ausprobieren: Per Bike & Hike ins Chrauchtal. Naheliegend, weil das Chrauchtal unendlich weit fast eben ist, sodass alle Touren in dieser Umgebung lange Hin- und Rückmärsche erfordern. Das müsste sich doch per Bike elegant lösen lassen.
 
Was ich nicht mehr so richtig gegenwärtig hatte: Die Strasse hat keinen Deckbelag. Und die ersten 300 m sind teilweise brutal steil. 
Zudem herrscht auf dieser - gesperrten! - Strasse ein munteres Treiben von Milchtransportern und Autos von Ferienhäusler auf den Weissenbergen.
 
So ab 1100 m wird die Strasse flacher, ab da ist es meist einigermassen angenehm zu fahren. Bei P. 1293 wurde die Strasse über den Hügel geführt, was in der Online-Karte nicht eingezeichnet ist, auf der Luftaufnahme aber schon.
Im Hinunterfahren habe ich dort das alte Trasse versucht. Meist geht das noch recht gut, nur an einer Stelle ist nur noch eine fussbreite Spur im Rutschgebiet übrig geblieben.
 
Bei der Stutzhütte (P. 1653) habe ich auf Hike umgerüstet und bin via Melkstand (nur auf Luftaufnahme sichtbar) - Gandboden den Hang hoch. Dann dort vorbei, wo auf der Karte "Bützihorn" steht. Den Grat habe ich etwa bei P. 2272 erreicht.
 
Auf 2056 m hat mein GPS übrigens entschieden, es hätte für heute genug getan und hat sich selber ausgeschaltet. Frag' mich einer, warum ich das ebenso teure wie nutzlose Scheissdings überhaupt herumschleppe!
 
Gemäss Prognose hätte die Luft schnell abtrocknen sollen, allfällige Restbewölkung würde sich auflösen.
Tatsächlich hatte sich die Wolkendecke schon auf der Bikestrecke schnell verdichtet, und ab der Stutzhütte fielen ab und zu einzelne Tropfen. Fieserweise sah man auf dem Grat, dass es an andern Orten durchaus sonnig war.
 
Nun über den Gipsgrat zum Wissmilen hinauf. Auf den verbliebenen Schneefeldern sah man, dass es die Nacht davor etwas Neuschnee in Form von Graupel gegeben hatte. Wie zum Beweis begann auf dem Wissmilen der Regen in Graupel überzugehen. 
 
Für den Abstecher auf den Spitzmeilen braucht man ja kaum mehr als eine Viertelstunde, also schnell dort hinauf - wo sich prompt kurz die Sonne zeigte. Zwei andere Besucher waren vom Maschgenchamm herüber gekommen.
 
Der Abstieg via Schönbüelfurggel zur Stutzhütte war soweit ereignislos. Abgesehen von der Menge und Artenvielfalt der Blumen. In wenigen Tagen blüht dort der Türkenbund zu Tausenden auf.
 
Kaum auf dem Bike, begann es ernsthaft zu regnen. "Ernsthaft" soll heissen: Es schüttete unmenschlich, und die Graupelkörner schlugen auf dem Helm den Takt dazu. Nicht nur war ich innert kürzester Zeit durch und durch nass, ich machte auch die beglückende Erfahrung, dass meine Bremsen nur schönwettertauglich sind. Selbst voll durchgezogen und mit den Spannern am Anschlag musste ich fahren wie auf Eiern. Steilere Passagen fuhr ich à la Trottinett mit nur einem Fuss auf der Pedale, dass ich sofort abspringen konnte, wenn die Bremsen gar nicht mehr reichten.

 
Irgendwann war ich dann doch heil in Matt angekommen. Auf der Rückfahrt folgten sich Sonne und Regengüsse innert wenigen hundert Metern: Von wegen "die Luft trocknet schnell ab". Vielleicht sollte ich die Billag-Rechnungen doch bezahlen, damit sie nicht die Prognosen vom letzten Jahr recyclen müssen?

Tourengänger: PStraub
Communities: Bike & Hike


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