Mittagsspitz (1682m) - Einsamer Eckpfeiler des Pfannhölzer-Grates


Publiziert von Andy84 , 20. Juni 2014 um 20:15.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:14 km
Kartennummer:AV BY 4 Allgäuer Hochalpen

Das Mittagsspitzl ist der östlichste Ausläufer des anspruchsvollen und selten bestiegenen Pfannhölzer-Grates, wie der lange Ostgrat des kleinen Daumen genannt wird.
Für heute morgen war ein kleines Gutwetter-Fenster angesagt, das ich für eine kurze Erkundungstour nutzen wollte.
Los geht's am Wanderparkplatz außerhalb von Hinterstein, jedoch nicht auf dem Wanderweg in Richtung Giebelhaus, sondern auf einem kleinen Pfad hinunter auf die breitere Hauptstraße. Nach gut einem Kilometer geht es dann über eine Brücke nach rechts über die Ostrach und nach etwa 300 Meter links über den Eckbach auf den ausgeschilderten Weg hinauf zur Alpe Eck. Auf einem netten Steig geht es zügig durch den Wald hinauf. Auf ca. 1340 Meter hat man das Waldstück dann hinter sich gelassen und sieht den imposanten Pfannhölzer-Grat direkt vor sich. Nun kann man hier bereits nach links weglos in Richtung Mittagspitz aufsteigen. Ich wollte mich jedoch von der Qualität der in der AV-Karte eingezeichneten Wegspur ab der Eck-Alpe überzeugen, und so bin ich die letzten 100 Höhenmeter zur Alpe aufgestiegen.
Von der Alpe führt ein guter Weg fast parallel zum Aufstiegsweg zurück nach Osten, von Meter zu Meter verläuft er sich allerdings immer mehr und so geht es das letzte Stück weglos an das Mittagsspitzl heran. Die Latschen können auf mehrere Arten umgegangen werden, als Ziel sollte man sich die kleine Scharte ganz links des Mittagsspitz aussuchen.
Aufgrund des klatschnassen Grases und des weichen Untergrundes stellt sich der Aufstieg über die knapp dann doch etwas anspruchsvoller als erwartet heraus, trocken sollte es allerdings nicht schwerer als T4 sein. Über einen kleinen, teils sehr ausgesetzten Grat gelangt man schnell an den höchsten Punkt des Mittagspitz, an welchem sich ein Markierungsstein befindet.
Normalweise hat man von hier oben eine wunderschöne Aussicht, heute hat es sich leider schon sehr stark zugezogen, so das in Richtung kleiner Daumen die Wolken bereits ab ca. 1750Hm alles verdecken. Einzig in Richtung Hinterstein schaut es noch freundlicher aus.
Nach einer kurzen Rast entschließe ich mich noch eine andere Aufstiegsvariante auszukundschaften, und so steige ich direkt nach Süden über die teils senkrechte Wand ab. Über zwei kleine Kamine gelangt man einfacher in die Scharte als erwartet, allerdings sollte man jeden Griff und Tritt doppelt überprüfen, es ist nicht alles so fest wie es scheint und ein Fehlgriff ist hier nicht mehr zu korrigieren.
Von der Scharte steige ich nun über Schrofen und Geröll nach Osten ab, umgehe die Latschen etwas nördlich und schwenke dann nach Süden auf die in der AV-Karte eingezeichnete Alphütte zu. Hier treffe ich auch auf die Wegspur, die mich rasch an den normalen Aufstiegsweg zum Engeratsgundsee bringt. Über diesen Weg steige ich nun an der unteren Nickenalpe und der Möslealpe vorbei zurück nach Hinterstein.

Fazit:
Diese kleine Erkundungsrunde hat meine Vorfreude auf den Pfannhölzer-Grat nochmal gesteigert, weswegen ich diesen sobald wie möglich gehen werde.
Das Mittagsspitzl ist auch als Solo-Ziel für eine kurze Spritztour zu empfehlen, der Südabstieg sollte allerdings nicht unterschätzt werden.

 


Tourengänger: Andy84
Communities: Allgäu


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