von der Seebodenalp via In den Bänderen zur Rigi - und über die Arschbagge zurück


Publiziert von Felix , 7. Juli 2014 um 22:40. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:11 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Aufstieg: 860 m
Abstieg: 860 m
Strecke:Parkplatz Seebodenalp - Grodboden - Holderen - P. 1192 - Gruebi Düssen - P. 1510 - Fruttli - In den Bänderen - P. 1569 - P. 1580 (Tristenboden | Bändere Bänkli) - Rigi Kulm - Rigi Kulm, Hotel - P. 1580 (Tristenboden | Bändere Bänkli) - Arschbagge - Ronenboden - Ghürschbach - Holderen - Grodboden - Parkplatz Seebodenalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Autobahn Sursee - Küssnacht, auf die Seebodenalp
Kartennummer:1151

Wie hatte ich doch vor gut fünf Jahren Mühe und Angst, über die „Arschbagge“ zu gehen - es schien uns nun an der Zeit, wieder einmal diesen attraktiven nordseitigen Anstieg zur Rigi Kulm unter die Füsse zu nehmen: Selbstverständlich unter Miteinbezug einer weiteren, uns noch unbekannten Wegvariante …

 

Auf dem beinahe leeren Parkplatz Seebodenalp lassen wir unser Auto stehen und ziehen bei besten Wetterbedingungen los; über Grodboden und an  Holderen vorbei wandern wir erst gemütlich über das Hochplateau und später steiler im Wald ansteigend zur - uns noch nicht bekannten - Gruebi Düssen. Zusammen mit einem uns begleitenden Berggänger verweilen wir hier kurz, und geniessen ein erstes Mal die bemerkenswerte Aussicht zum Zuger- und Küssnachtersee, nach Luzern und zum Pilatus.

 

Weiterhin steil ansteigend, erstmals auch unter - wie ein Kreuz mit Inschrift dokumentiert - tödlichen Flühen hindurch, gewinnen wir rasch an Höhe; via P. 1510 und Fruttli erreichen wir im Schatten die Abzweigung kurz vor  Rigi Staffel auf 1587 m.ü.M., wo eine unscheinbare Spur zur unserer neuen Wegstrecke abzweigt. Da im Norden der Rigi liegend, weist der in der LK eingezeichnete Weg doch noch Restnässe auf; viele Schlüsselblumen zeugen im Verlauf unterwegs davon, dass der Schnee stellenweise noch bis vor Kurzem an den Steilflanken liegengeblieben ist.

Insgesamt ist jedoch der Weg In den Bänderen attraktiv, relativ gut unterhalten, und selten etwas ausgesetzt - beeindruckend auf jeden Fall die Tiefblicke, sowie das Betrachten der sich über uns erhebenden Nagelfluh-Wände. „Unterhaltsam“, und doch relativ lang, zieht sich der Bänderweg im steten leichten Auf und Ab hin - bis wir endlich wieder auf eine kleine und flachere Grasfläche hinaustreten.

 

Auf Trosenboden | Bändere Bänkli halten wir inne - auch heute stellt dieser Aussichts- und Rastpunkt eine ausserordentlich stimmige Warte dar: schon hier erscheint uns der Blick nach Norden ins Mittelland, ganz besonders jedoch über die beiden Seen bei Küssnacht und Zug, ein aussergewöhnlicher - eine Freude, und Privileg, für diejenigen, die dies erleben dürfen!

 

Nach einer nur kurzen Passage über die Nagelfluhfelsen, welche mit der bekannten und originellen „Kugelkette“ versichert ist, am leider nicht angeschlossenen Bierhahnen vorbei, streben wir auf schmalen Serpentinen im teilweise abschüssig-rutschigen Gelände hoch bis zur Touristen-Plattform der Rigi Kulm.

 

Etwas unterhalb lassen wir uns auf dem Dach einer Brunnenstube (?) nieder, um unsere Mittagsrast abzuhalten und unsere Blicke lange in die nähere ehemalige Heimat und die Zentralschweizer Berge schweifen zu lassen. Einem kurzen Abstieg lassen wir die Einkehr auf der grossen Terrasse des Rigi Kulm Hotels folgen.

 

Nach dem Wiederaufstieg zur Rigi Kulm begeben wir uns auf den vorhin begangenen Aufstiegsweg; dabei wird noch etwas deutlicher, dass der Nordhang eine doch etwas unerfreuliche Rutschqualität aufweist; Vorsicht ist also angesagt. Das Abkraxeln über die erste Kettenpassage ist von einfacher Art, ebenso wie auch der Gang zurück, an vielen Alpenblumen vorbei, zu Trosenboden | Bändere Bänkli. 

 

Bald danach folgt jedoch für mich die Schlüsselstelle: die Frage beschäftigte mich schon unterwegs, ob ich - nach den Mühen und Ängsten vor fünf Jahren - die Passage über die Arschbagge im Abstieg meistere … Nun, im ersten Moment erlebe ich die, mit derselben „Kugelkette“ gesicherte, Passage doch etwas bedrohlich, doch unter Zuhilfenahme der Ratschläge von Ursula gelingt mir dieses Unterfangen doch recht gut.

So können wir erfolgsbedingt glücklich den steilen Waldweg hinunter zum Ronenboden begehen. Im Gegensatz zu unserer Erstbegehung wählen wir heute den etwas tiefer verlaufenden Weg über den Ghürschbach, welcher uns direkter auf die Weideflächen und zur Alpwirtschaft Holderen bringt.

 

Diese Tour lassen wir bei Bier und Kaffee auf deren Terrasse ausklingen, ein letztes Mal den Blick über die Hochebene auf der Seebodenalp gleiten lassend, bevor wir via Grodboden zurück zum Parkplatz Seebodenalp wandern. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (4)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2014 um 06:59
> Wie hatte ich doch vor gut fünf Jahren Mühe und Angst,

das ist wirklich phenomenal, die entwicklung die du gemacht hast. und es beweist mir, dass auch ich habe mein vertigo bezwingen werden kann ... ;-)

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Juli 2014 um 08:58
du hast Recht: die Entwicklung ist möglich dank steter "Übung", Dranbleiben ...

Sue hat gesagt: Frage
Gesendet am 8. September 2018 um 10:50
Hallo. Danke fürs Teilen deiner schönen Tour, die mittlerweile schon wieder über 4 Jahre zurück liegt. Was mich interessieren würde, ist wie viel Zeit die Tour in Anspruch nimmt und ob du sie auch in der Gegenrichtung empfehlen würdest..?
Danke für deine Rückmeldung

Felix hat gesagt: RE: Frage "In den Bänderen - Arschbagge"
Gesendet am 10. September 2018 um 09:24
Ciao Sue

Wir benötigten (inklusive aller Pausen) ca. 5 1/2 h (dies habe ich anhand der Fotoaufnahmezeiten eruiert ...);
Ich würde dir sogar vorschlagen, die Tour in der Gegenrichtung zu unternehmen - so musst du nicht über die Arschbagge absteigen (was mir für eine erstmalige Begehung eher ungünstig erscheint).

lg Felix


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