von der Seebodenalp via In den Bänderen zur Rigi - und über die Arschbagge zurück
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Wie hatte ich doch vor gut fünf Jahren Mühe und Angst, über die „Arschbagge“ zu gehen - es schien uns nun an der Zeit, wieder einmal diesen attraktiven nordseitigen Anstieg zur Rigi Kulm unter die Füsse zu nehmen: Selbstverständlich unter Miteinbezug einer weiteren, uns noch unbekannten Wegvariante …
Auf dem beinahe leeren Parkplatz Seebodenalp lassen wir unser Auto stehen und ziehen bei besten Wetterbedingungen los; über Grodboden und an Holderen vorbei wandern wir erst gemütlich über das Hochplateau und später steiler im Wald ansteigend zur - uns noch nicht bekannten - Gruebi Düssen. Zusammen mit einem uns begleitenden Berggänger verweilen wir hier kurz, und geniessen ein erstes Mal die bemerkenswerte Aussicht zum Zuger- und Küssnachtersee, nach Luzern und zum Pilatus.
Weiterhin steil ansteigend, erstmals auch unter - wie ein Kreuz mit Inschrift dokumentiert - tödlichen Flühen hindurch, gewinnen wir rasch an Höhe; via P. 1510 und Fruttli erreichen wir im Schatten die Abzweigung kurz vor Rigi Staffel auf 1587 m.ü.M., wo eine unscheinbare Spur zur unserer neuen Wegstrecke abzweigt. Da im Norden der Rigi liegend, weist der in der LK eingezeichnete Weg doch noch Restnässe auf; viele Schlüsselblumen zeugen im Verlauf unterwegs davon, dass der Schnee stellenweise noch bis vor Kurzem an den Steilflanken liegengeblieben ist.
Insgesamt ist jedoch der Weg In den Bänderen attraktiv, relativ gut unterhalten, und selten etwas ausgesetzt - beeindruckend auf jeden Fall die Tiefblicke, sowie das Betrachten der sich über uns erhebenden Nagelfluh-Wände. „Unterhaltsam“, und doch relativ lang, zieht sich der Bänderweg im steten leichten Auf und Ab hin - bis wir endlich wieder auf eine kleine und flachere Grasfläche hinaustreten.
Auf Trosenboden | Bändere Bänkli halten wir inne - auch heute stellt dieser Aussichts- und Rastpunkt eine ausserordentlich stimmige Warte dar: schon hier erscheint uns der Blick nach Norden ins Mittelland, ganz besonders jedoch über die beiden Seen bei Küssnacht und Zug, ein aussergewöhnlicher - eine Freude, und Privileg, für diejenigen, die dies erleben dürfen!
Nach einer nur kurzen Passage über die Nagelfluhfelsen, welche mit der bekannten und originellen „Kugelkette“ versichert ist, am leider nicht angeschlossenen Bierhahnen vorbei, streben wir auf schmalen Serpentinen im teilweise abschüssig-rutschigen Gelände hoch bis zur Touristen-Plattform der Rigi Kulm.
Etwas unterhalb lassen wir uns auf dem Dach einer Brunnenstube (?) nieder, um unsere Mittagsrast abzuhalten und unsere Blicke lange in die nähere ehemalige Heimat und die Zentralschweizer Berge schweifen zu lassen. Einem kurzen Abstieg lassen wir die Einkehr auf der grossen Terrasse des Rigi Kulm Hotels folgen.
Nach dem Wiederaufstieg zur Rigi Kulm begeben wir uns auf den vorhin begangenen Aufstiegsweg; dabei wird noch etwas deutlicher, dass der Nordhang eine doch etwas unerfreuliche Rutschqualität aufweist; Vorsicht ist also angesagt. Das Abkraxeln über die erste Kettenpassage ist von einfacher Art, ebenso wie auch der Gang zurück, an vielen Alpenblumen vorbei, zu Trosenboden | Bändere Bänkli.
Bald danach folgt jedoch für mich die Schlüsselstelle: die Frage beschäftigte mich schon unterwegs, ob ich - nach den Mühen und Ängsten vor fünf Jahren - die Passage über die Arschbagge im Abstieg meistere … Nun, im ersten Moment erlebe ich die, mit derselben „Kugelkette“ gesicherte, Passage doch etwas bedrohlich, doch unter Zuhilfenahme der Ratschläge von Ursula gelingt mir dieses Unterfangen doch recht gut.
So können wir erfolgsbedingt glücklich den steilen Waldweg hinunter zum Ronenboden begehen. Im Gegensatz zu unserer Erstbegehung wählen wir heute den etwas tiefer verlaufenden Weg über den Ghürschbach, welcher uns direkter auf die Weideflächen und zur Alpwirtschaft Holderen bringt.
Diese Tour lassen wir bei Bier und Kaffee auf deren Terrasse ausklingen, ein letztes Mal den Blick über die Hochebene auf der Seebodenalp gleiten lassend, bevor wir via Grodboden zurück zum Parkplatz Seebodenalp wandern.
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