Mönch (4.107 m): »Nordwestbollwerk (Nollen)«


Publiziert von EverWrest , 10. Juni 2014 um 13:32.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 8 Juni 2014
Hochtouren Schwierigkeit: S
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 600 m
Unterkunftmöglichkeiten:Guggihütte

»Selten bietet ein Berg eine so reiche Auswahl an Eisanstiegen wie der Mönch«, schreibt Erich Vanis in seinem Klassiker: Im Steilen Eis, und weiter: »Einmal das Nordwest-Bollwerk des Berges«, das schon 1866 »von Edmund von Fellenberg mit Christian Michel und Peter Egger erstmals bezwungen wurde. Wer die Schlüsselstelle dieser Tour kennt, jenen berühmten, "Nollen" genannten Eisabbruch, wird mit Bewunderung dieser Bergsteiger gedenken [...]«. - So ist es.
 



An Pfingsten ging’s ins Eis und auf dem Plan stand - nachdem ich im letzen Jahr bei Gewitter schon einmal umgekehrt war, erneut -  das Nordwestbollwerk (»Nollen«) am Mönch: Eine klassische und gut frequentierte Eistour. Dazu starteten wir gegen 3:30 Uhr von Grindelwald (940 m) in Richtung Kleine Scheidegg, wo wir noch lange vor den ersten Touristen ankamen. Weiter ging’s über die Moräne des Eigergletschers zum unteren Wandteil der Mönch-Nordwand, durch die wir – teilweise spurend – zur (unbewarteten) Guggihütte (2.791 m) aufstiegen. Im Laufe des Tages folgten noch vier weitere Seilschaften und auch sonst im Jahr wird die Hütte scheinbar wegen der großen Routen (Lauper, Haston) durch die Nordwand recht häufig und prominent besucht.

In der Nacht brachen wir dann als erste Seilschaft auf und spurten in gerader Linie (bei Schnee ist die Routenfindung nicht schwer) bis zum Mönchsplateau, wo uns die nachfolgenden Seilschaften wieder einholten und wir uns von nun an abwechseln konnten. Der zum Nollen aufsteilende Zustieg zeigte sich weitgehend blank und so stiegen wir am laufenden Seil bis unter die Schlüsselstelle. Mit ca. 80° sehr festen Eises auf einigen Metern - ohne Steigeisen ein mir schleierhaftes Unterfangen: Chapeau den Erstbegehern! - stellt der tendeziell eher linkshaltend anzugehende Eiswulst des Nollen das Haupthindernis der Tour dar. Wenn – wie bei uns – mehrere Seilschaften gleichzeitig zu Werke gehen, kommt es unweigerlich zu Eisschlag und eine geschickte Standplatzwahl kann dann so einiges ersparen.

Ist der Nollen überwunden, legt sich das Gelände langsam wieder zurück und für uns ging es seilfrei weiter über den Bergschrund der Westwand, die ca. 55° steil ist. Auch dieses Hindernis gibt sich irgendwann geschlagen und so bleiben nach dem Ausstieg schließlich noch ca. 100 Hm bis zum Gipfel zu überwinden, den wir kurzzeitig sogar für uns alleine haben. Die Aussicht ist aufgrund der großen Hitze (über 0° C auf über 4.000 m) an diesem Wochenende leider etwas eingeschränkt. Dafür zeigte sich der Abstieg - ins alpine Disneyland - dann mit recht viel Schnee auf dem somit eher einfachereren Normalweg umso schöner.


Tourengänger: EverWrest


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Kommentare (2)


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Freeman hat gesagt: Gratulation
Gesendet am 29. Juni 2014 um 13:03
Eindrücklich!
Da würde ich auch gerne mal hoch...
Gruss Freeman

EverWrest hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 29. Juni 2014 um 23:11
Danke! - Mit Steigeisen geht's gut! Auf geht's! :-)


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