Hochtour zum Mönch (4.107 m)
Der mittlere Gipfel des berühmten Dreigestirns im Berner Oberland bietet über die Südostschulter einen gut machbaren, lohnenswerten Zugang.
Mit meinem Bergfreund Christian bin ich am 7. Juni 2007 nach Grindewald gekommen, und von dort mit der Bahn zur kleinen Scheidegg und dann weiter aufs Jungfraujoch auf 3.454 m Höhe gefahren. Der Vorteil der bequemen Anfahrt hat allerdings die Gefahr, dass man sich schlecht akklimatisiert. Das war bei uns definitiv der Fall. Der Weg zur Möchsjochhütte auf 3650 m dauert vom Sphinxstollen der Jungfraubahn etwa eine Stunde über den Gletscher; der Weg war sogar planiert und aufgrund der Stangen nicht zu verfehlen.
Der Aufstieg erfolgt zunächst zurück Richtung Jungfraujoch, dann geht es rechts hoch über schuttige Felsen an der Ostschulter zum Regenmesser, über Firnfelder und weitere Felsgrate zuletzt zum Gipfelgrad, der sehr ausgesetzt und schmal ist. Aufgrund der sehr guten Firnverhältnisse haben wir auf Seil und Steigeisen verzichtet, was im Felsen von Vorteil war. Wir hatten tags zuvor auf der Hütte eine Seilschaft getroffen, die uns empfohlen hatte, bei den derzeit guten Bedingungen ohne Eisen hochzugehen. Das wird vermutlich am Mönch die Ausnahme bleiben. Die Schlüsselstelle im Fels ist II. Grad, und der Gipfelgrat des Mönch ist sehr ausgesetzt und teilweise mit Wechten versehen. Noch vor 8 Uhr haben wir die herrliche Firnschneide des Mönchgipfelgrates erreicht.
Wir haben für den Aufstieg von der Mönchsjochhütte knapp drei Stunden gebraucht. Dank des frühen Aufbruchs noch vor 5.00 Uhr konnten wir eine gute Sicht genießen, denn kurz bevor wir den Gipfel erreichten, zog das Wetter zu; den benachbarten Eigergipfel haben wir daher nicht gesehen. Der Abstieg erfolgte über den Aufstiegsweg, anschließend Rückkehr zum Jungfraujoch und Abfahrt nach Grindelwald.
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