Marwees 2056 m - Frühlingserwachen im Alpstein

Die Marwees ist traditionellerweise stets eine unserer ersten Alpsteintouren im Frühjahr. Die steilen, nach Süden ausgerichteten Hänge lassen den Gipfelbereich jeweils bereits früh ausapern. Was uns aber heute am 12. April erwartete, übertraf schon fast unsere Vorstellungen: Die Verhältnisse, die wir heute antrafen, waren inetwa zu vergleichen mit denjenigen unserer Tour vom 18. Mai   letzten Jahres. Teilweise lag heute gar weniger Schnee. 

Im Alpstein ist der Winter dieses Jahr äusserst mild ausgefallen, weshalb schon viele Touren ohne besondere Gefahren möglich sind, welche normalerweise mindestens einen Monat später in Frage kommen. Da die Bergrestaurants (Plattenbödeli ausgenommen) noch geschlossen sind, trifft man dennoch nur auf vereinzelte Menschen.

Ziemlich überlaufen war dann hingegen die mächtige Südostflanke der Marwees, allerdings nicht etwa von Berggängern, sondern von unzähligen Gämsen, die sich hier bereits im Sommerkleid herumtummelten und sich über die beiden menschlichen Eindringliche zwar erstaunt aber scheinbar nur wenig beeindruckt zeigten.

Wir wählten im Aufstieg von der Widderalp eine direkte Variante durch die Südostflanke (siehe unten in der Routenbeschreibung). Für den raschen Abstieg nutzten wir dann vom Widderalpsattel die geschlossene Schneedecke, welche zwar ordentlich tragend, aber doch etwas zu weich war, um sinnvoll abfahren zu können. Auch im unteren Bereich half der Lawinenschnee etwas, den Abstieg zu erleichtern.

Der Bergfrühling hält allmählich auch in höheren Lagen Einzug: Auf der Alp Sämtis blühten Krokusse und Märzenglöckchen um die Wette und zauberten immer wieder kleine weisse Teppiche auf das bereits satte Grasgrün auf den Weiden.

Abgerundet wurde die schöne Alpsteinrunde durch das Treffen auf der Alp Sämtis mit Maveric, welcher heute gemütlich unterwegs war, nachdem er diesen Frühling bereits die Altenalptürme überschritten und die Hängeten bestiegen hatte.

Routenbeschreibung:

Den einfachsten Aufstieg über den Widderalpsattel habe ich hier  b beschrieben.

Direktaufstieg von der Widderalp (T3)

Von den Hütten der Widderalp stiegen wir in westlicher Richtung die im mittleren Bereich ziemlich steil werdenden Hänge auf. Wir peilten eine schon von unten gut sichtbare, breite Rinne an, welche sich als die wohl günstigste Aufstiegsroute erwies. Nur in einem kurzen Bereich waren die Verhältnisse etwas unangenehm, war doch dort eine kurze Passage unter dem Schmelzwasser etwas lehmig und die darauf folgende Graspassage steiler als sonst wo auf dem Aufstieg.

Bald darauf erreicht man wieder weniger steiles Gelände und steigt beliebig die gut gestuften Grashänge zum höchsten Punkt der Marwees (P. 2056 m) auf.