Zwischensaison - Chapf (1296 m)
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Zwischen der Hochtouren- und der Skitouren-Saison gibts im Frühling und Herbst jeweils eine Periode, wos in der Höhe für Hochtouren zuviel und für Skitouren zuwenig Schnee hat. Oder das Wetter für eine grosse Tour einfach zu zweifelhaft ist.
Das Spezielle in diesem Jahr ist, dass diese "Zwischensaison" im Herbst begonnen hat und bis dato andauert ..
In dieser Zeit sind technisch einfache Wanderungen gefragt, die man bei einem Witterungsumschlag jederzeit ohne Probleme abbrechen kann.
Eine derartige Route, die an Ausblicken und wechselnder Szenerie keine Wünsche offen lässt und die sich ausserdem perfekt mit dem öffentlichen Verkehr bewältigen lässt, führt von Weesen via Chapf nach Amden-Arvenbühl.
Eine derartige Route, die an Ausblicken und wechselnder Szenerie keine Wünsche offen lässt und die sich ausserdem perfekt mit dem öffentlichen Verkehr bewältigen lässt, führt von Weesen via Chapf nach Amden-Arvenbühl.
Die Route beginnt bei der AWA-Haltestelle "Fli-Seestern" und führt vorerst auf der Strasse nach Betlis. Wer diese Strecke vom populären "Weesen-Quinten-Rennen" bei schönem Wetter kennt, wird überrascht sein, wie wenig begangen diese üblicherweise ist.
Unterwegs lohnt es sich, die wild zerscherten Schichten des Betliser- und Quintnerkalkes etwas genauer anzuschauen, welche die fjord-ähnliche Mulde des Walensees bilden. Die warmen, trockenen Felsen und Hänge sind übrigens ein aussergewöhnlicher Pflanzenstandort, so trifft man hier zB. die Felsenbirne fast überall.
Ein Felsabbruch hinter dem Kraftwerk 'Muslen' hat kürzlich die Strasse zerstört (es stand im .. HIKR!), doch diese wird in Bälde wieder repariert sein. Dennoch: Die überall herumliegenden Steine lassen keinen Zweifel offen, dass die Hänge über einem "leben".
Bei P. 425 nimmt man die Strasse Richtung "Paradiesli" (links) und vor der Beiz den Fussweg Richtung Amden (ebenfalls links).
Dieser Weg war vor dem Bau der Fahrstrasse der beste Zugang nach Amden: Per Schiff ab Weesen und dann hier hoch.
Nach der Verzweigung beim Wegweiser P. 675 gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder man folgt dem markierten Wanderweg und macht die Schleife via Hofstetten zu P. 908 oder via Amden-Vorderdorf zu P. 1018 (Girengärtli).
Direkter und schöner ist allerdings der hier beschriebene Weg, der fast immer der Geländekante entlang führt (siehe GPS-Track).
Achtung: Dieser Weg führt über Privatgelände. Sobald das Gras höher steht, muss hier dem Waldrand entlang einem Wildwechsel gefolgt werden, damit kein Flurschaden entsteht.
Das gleiche gilt für die grosse Wiese weiter oben, bevor man wieder auf den Wanderweg kommt. Sie wird als ökologische Ausgleichsfläche nur einmal in Sommer gemäht.
Das reich gegliederte Gelände ist ein idealer Wild-Standort. Sehr oft trifft man hier auf Rehe oder Gemsen. Letztere bevorzugen die steilen Hänge über dem See, ihre Einstände liegen also tiefer als die der Rehe.
Knapp vor P. 908 trifft man auf den Wanderweg, auf dem man das Girengärtli erreicht (knapp T2, viele Abkürzungen). Ab hier bis über den Chapf ist es ein Bergweg (T3, rot-weiss), der oben recht steil ist. An sich ist er mit Tritten und Seilen gut ausgebaut, aber die "Kunstbauten" sind nicht in bestem Zustand.
Ab dem Bänkli (ca. 1270 m) wurde der Weg in den Wald verlegt. Doch noch findet man die attraktivere alte Route, die nach rechts abzweigend bald wieder an die Geländekante führt. Da oben wachsen nicht nur Alpenrosen, sehr häufig hats hier bereits Ende Juni Heidelbeeren.
Wer geländegängig ist, quert den alten Drahtzaun und folgt dem Gelände über das Gipfelmäuerchen des Chapf, was weitere spektakuläre Tiefblicke auf See und Umgebung erlaubt.
Auf der Hochfläche (in Aufstiegsrichtung) hinter dem Chapf sollte eine Kapelle gebaut werden (siehe zB. http://www.srf.ch/player/tv/schweiz-aktuell/video/kapelle-auf-dem-chapf?id=543206b0-8c7a-4a74-82c5-83e855ce8469). Das wurde vom Heimatschutz verhindert - was in wild zersiedelten Amden, wo bei praktisch jedem Bauernhof ein paar Ferienhäuser stehen, doch einigermassen verwundert.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle kommt man am Café Leistchamm vorbei, dessen hausgemachter Kuchen höchstes Lob verdient.
Tourengänger:
PStraub

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