Wildes Maggiatal: Gordevio – Aiarlo – Maggia
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Es ist kaum zu glauben, dass die steilen Flanken des Maggiatals die essenzielle Grundlage zum Leben, ja Überleben, der Valmaggiese war. Die Talsohle ist und war wegen den Überschwemmungen unsicher. Bei meiner Serie „Wildes Maggiatal“ bin ich den alten Wegen nachgegangen, welche vertikal die Hänge erschliessen. Der Jahreszeit entsprechend besuchte ich die Sonnenhänge, das heisst die orographisch linke Flanke.
Wie viele Male bin ich an Gordevio vorbeigefahren! Aber dieses Mal befasse ich mich mit dem recht verzwackten Dorf, welches durch den Fluss des Val di Gei halbiert ist. Brié und Villa sind wahrscheinlich eigenständige Gemeinden gewesen und das einstige Gordevio in der Talebene mit seinen vielen Einfamilienhäuser entstand in seiner heutigen Form erst im 20. Jahrhundert.
Von Gordevio 343m aus führt ein ausgezeichnetes Wanderwegwegnetz in alle Richtungen. Bestens beschildert. So finde ich den Ausgangspunkt bei der Brücke über den Ri di Gei. (Um ehrlich zu sein: Ich startete in Villa. Doch der Weg von dort aus ist nicht markiert, aber umso interessanter). Auf 560m erscheint rechts die Forststrasse, welche hier (vorläufig) ihr Ende findet.
Immer schön im Wald steigt der angenehme Weg nach Archeggio 715m. Welche Überraschung: Diese Siedlung ist ganzjährig bewohnt. Nichte, Onkel und noch Verwandte. Die junge „Ziegenhirtin“ aus Passion begrüsst mich. Die Ziegenherde besteht aus kastrierten Böcken, welche für die Fleischproduktion bestimmt sind. Sie werde heute noch auf Brunescio zu ihrer eigenen Herde aufsteigen und dort übernachten.
Immer noch ohne Sonnenschein nehme ich den Aufstieg unter die Füsse. Auf der andern Seite des Maggiatals streicheln die Sonnenstrahlen die oberen Hänge und ich friere. So ist das halt im Leben. Nach Boschetto Pt.881 führt der Weg um eine Kuppe herum in einen tiefen Graben leicht steigend hinein. Mit hunderten von Steintritten und einer sensationellen Brücke gelangt man auf die andere Seite und bald nach Cappellona 1050m hinauf. Die Sonne begrüsst mich bei dieser schönen Kapelle, wo ich eine ausgiebige Rast (2 Std. ab Gordevio) geniesse.
Im lichten Wald wieder in die Schattenseite hinein (eisige Stellen) nach Malai 1141m. Auch diese Häuser sind sehr gut ausgebaut. Nun könnte ich nach Brunescio hinauf und dort zur Capanna Nimi.
Ich entscheide mich für den Weg nach Aiarlo, welcher quasi horizontal nach Mella 1165m führt. Auch hier muss ich mich auf einigen eisigen Abschnitten auf die Stöcke stützen. Mella ist wieder im Sonnenhang und wunderschön gelegen mit Aussicht auf den Lago. Die Häuser sind teilweise fast „städtisch“ anmutend. Sicher Heli unterstützt. Doch mit viel Liebe zum Détail ausgebaut.
In lichtem Lärchenwald und über Felsrippen steigt der Weg neu markiert gegen Aiarlo di Dentro 1484m, zur Linken der tiefe Graben des Val di Gei. (Der Namen kommt von einer Alpsiedlung Gei, auf dem ein Bann von Frank haftet). Wären die Markierungen nicht so gut angebracht, könnte dieser Abschnitt zu einem Horrorszenario mutieren. So erreiche ich den verschneiten Sattel von Aiarlo, auf dem sehr schön ausgebaute Rusticos stehen. Quasi ein Dorf: mit eigener Kirche.
Durch den kniehoch liegenden Schnee stapfe ich durch die Mulatteria in den Wald hinein und bin nicht unglücklich, den Sonnenhang wieder zu erreichen. Auf der Rippe geht’s dann links und rechts ausholend hinunter zu einem Bildstöckchen über einem Felsriegel, von welchen eine Tiefsicht garantiert ist. Weiter nach Moronzolo 1093m und über hunderte von Steintritten nach Sciresa 864m hinunter. Alle Häuser sind ebenfalls gut ausgebaut und dienen im Sommer als Residenzen.
Die vielen Tritte brauchen eine gute Kondition und ich komme mit meinen lieben Knien an den Anschlag. Öfters mal Pause. Doch die Sonne lädt zum Verweilen. Irgendwann tauche ich in den Schatten ein. Die Tritte werden immer breiter und erreichen beinahe zwei Meter. Bei der grossen Kapelle (Kapellenweg) nach links haltend an Rebbergen vorbei hinunter in die Ebene und zu den vielen Häusern von Maggia 323m.
Eindrückliche Tour mit vielen Highlights.
Wie viele Male bin ich an Gordevio vorbeigefahren! Aber dieses Mal befasse ich mich mit dem recht verzwackten Dorf, welches durch den Fluss des Val di Gei halbiert ist. Brié und Villa sind wahrscheinlich eigenständige Gemeinden gewesen und das einstige Gordevio in der Talebene mit seinen vielen Einfamilienhäuser entstand in seiner heutigen Form erst im 20. Jahrhundert.
Von Gordevio 343m aus führt ein ausgezeichnetes Wanderwegwegnetz in alle Richtungen. Bestens beschildert. So finde ich den Ausgangspunkt bei der Brücke über den Ri di Gei. (Um ehrlich zu sein: Ich startete in Villa. Doch der Weg von dort aus ist nicht markiert, aber umso interessanter). Auf 560m erscheint rechts die Forststrasse, welche hier (vorläufig) ihr Ende findet.
Immer schön im Wald steigt der angenehme Weg nach Archeggio 715m. Welche Überraschung: Diese Siedlung ist ganzjährig bewohnt. Nichte, Onkel und noch Verwandte. Die junge „Ziegenhirtin“ aus Passion begrüsst mich. Die Ziegenherde besteht aus kastrierten Böcken, welche für die Fleischproduktion bestimmt sind. Sie werde heute noch auf Brunescio zu ihrer eigenen Herde aufsteigen und dort übernachten.
Immer noch ohne Sonnenschein nehme ich den Aufstieg unter die Füsse. Auf der andern Seite des Maggiatals streicheln die Sonnenstrahlen die oberen Hänge und ich friere. So ist das halt im Leben. Nach Boschetto Pt.881 führt der Weg um eine Kuppe herum in einen tiefen Graben leicht steigend hinein. Mit hunderten von Steintritten und einer sensationellen Brücke gelangt man auf die andere Seite und bald nach Cappellona 1050m hinauf. Die Sonne begrüsst mich bei dieser schönen Kapelle, wo ich eine ausgiebige Rast (2 Std. ab Gordevio) geniesse.
Im lichten Wald wieder in die Schattenseite hinein (eisige Stellen) nach Malai 1141m. Auch diese Häuser sind sehr gut ausgebaut. Nun könnte ich nach Brunescio hinauf und dort zur Capanna Nimi.
Ich entscheide mich für den Weg nach Aiarlo, welcher quasi horizontal nach Mella 1165m führt. Auch hier muss ich mich auf einigen eisigen Abschnitten auf die Stöcke stützen. Mella ist wieder im Sonnenhang und wunderschön gelegen mit Aussicht auf den Lago. Die Häuser sind teilweise fast „städtisch“ anmutend. Sicher Heli unterstützt. Doch mit viel Liebe zum Détail ausgebaut.
In lichtem Lärchenwald und über Felsrippen steigt der Weg neu markiert gegen Aiarlo di Dentro 1484m, zur Linken der tiefe Graben des Val di Gei. (Der Namen kommt von einer Alpsiedlung Gei, auf dem ein Bann von Frank haftet). Wären die Markierungen nicht so gut angebracht, könnte dieser Abschnitt zu einem Horrorszenario mutieren. So erreiche ich den verschneiten Sattel von Aiarlo, auf dem sehr schön ausgebaute Rusticos stehen. Quasi ein Dorf: mit eigener Kirche.
Durch den kniehoch liegenden Schnee stapfe ich durch die Mulatteria in den Wald hinein und bin nicht unglücklich, den Sonnenhang wieder zu erreichen. Auf der Rippe geht’s dann links und rechts ausholend hinunter zu einem Bildstöckchen über einem Felsriegel, von welchen eine Tiefsicht garantiert ist. Weiter nach Moronzolo 1093m und über hunderte von Steintritten nach Sciresa 864m hinunter. Alle Häuser sind ebenfalls gut ausgebaut und dienen im Sommer als Residenzen.
Die vielen Tritte brauchen eine gute Kondition und ich komme mit meinen lieben Knien an den Anschlag. Öfters mal Pause. Doch die Sonne lädt zum Verweilen. Irgendwann tauche ich in den Schatten ein. Die Tritte werden immer breiter und erreichen beinahe zwei Meter. Bei der grossen Kapelle (Kapellenweg) nach links haltend an Rebbergen vorbei hinunter in die Ebene und zu den vielen Häusern von Maggia 323m.
Eindrückliche Tour mit vielen Highlights.
Tourengänger:
Seeger

Communities: Ticino Selvaggio
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