Zuestoll (2235m)


Publiziert von Bergamotte , 15. Dezember 2013 um 18:35.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:14 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1400 m
Kartennummer:237S / 1134

An Skitouren auf die Churfirsten ist im Moment nicht zu denken. Sturm Xaver hinterliess die Rücken in erbärmlich abgeblasenem Zustand. Doch der Hauptgrund, weshalb ich heute seit langem wieder zu Schneeschuhen greife, ist ein anderer: Der Zuestoll bleibt dem sicheren Skifahrer vorbehalten, denn ein Sturz im Bereich der Rampe kann so richtig ins Auge gehen.

Bequem lass ich mich per Sessellift zur Alp Sellamatt (1390m) transportieren. Das spart 500 Höhenmeter, das Portemonnaie hat weniger Freude. Die Schneeverhältnisse ab Zinggen (1433m) überraschen positiv, es kann beinahe von Pulver gesprochen werden. Ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend die Spurarbeit mit Schneeschuhen ist. So halte ich mich an die gut ausgetretene Autobahn Richtung Westen. Da diese nicht von Zuestoll-Aspiranten gelegt wurde, lässt sie das anvisierte Brisizimmer (1621m) links liegen. Es folgt ein anstrengender Aufstieg durch zunehmend miserable Schneequalität an den Fuss des Brisi. Natürlich hätte ich nicht so weit ausholen brauchen, hat sich halt ergeben.

Der Schnee im Brisital ist zweifellos zum Haare Raufen. Teils trägt die Unterlage, teils breche ich hüfttief in Karstspalten ein. Das kostet alles mehr Zeit als erwartet. Endlich erreiche ich die Rampe unter dem Felsüberhang. Diese könnte durchgehend - wenn auch nur knapp - mit Schneeschuhen begangen werden. Doch irgendwann wird mir das zu heikel und ich folge zu Fuss direkt der Felswand, wo der Boden fast aper ist. Weiter oben liegt wieder durchgehend Weiss, weshalb ich auf Steigeisen wechsle.

Ab dort, wo der Sommerweg einmündet, liegt kaum mehr Schnee. Also ein weiteres Mal Gerätewechsel und Aufstieg zum Gipfelaufschwung. Das Drahtseil liegt frei. Davor markieren einige Meter Hartschnee aber die Schlüsselstelle des Tages, Ausrutschen zwingend verboten (Pickel / Steigeisen gehören am Zuestoll ohnehin dazu). Die Gipfelpause auf dem Zuestoll (2235m) fällt kürzer aus als sonst, denn das Wetter schlägt um. Der Speer liegt bereits in den Wolken.

Im Abstieg halte ich mich an den Sommerweg, welcher - zumindest an den heiklen Stellen - gut ausgerapert ist. Die Drahtseile liegen frei. Der Abstieg über Steilgelände zum Rüggli (1737m) geht besser als erwartet, auch wenn die Schneeschuhe in der griesigen Unterlage nur schlecht Halt finden. Eigentlich hatte ich noch den Schibenstollen anhängen wollen. Doch es hat zu schneien begonnen und der Zuestoll-Zustieg hatte viel Zeit gekostet. Im Abstieg zurück ins Skigebiet treffe wieder auf pulverähnliche Verhältnisse und geniesse den einsamen Marsch durch die verschneiten Wälder. Für die Rückkehr nach Alt St. Johann (891m) verzichte ich aufs Bähnli und wähle stattdessen die Herrenwald-Schneise. Diese ist für den Skibetrieb noch geschlossen, weshalb ich fast jungfräuliche Verhältnisse vorfinde (selbstredend ohne Unterlage).

slf gering

Tourengänger: Bergamotte


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