Krapfenkarspitze (2110 m) - über den langen Galgenstangenkamm


Publiziert von 83_Stefan , 24. November 2013 um 10:41.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:17 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B307 vom Sylvensteinsee oder via Mautstraße von Wallgau nach Vorderriss und weiter in Richtung Hinterriss. Etwa 1 km vor der Oswaldhütte zweigt nach rechts eine Schotterstraße ab; dort kostenfreie Parkmöglichkeit.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation UK50-51 Karwendel.

Die Krapfenkarspitze liegt im Herzen der Soierngruppe, den vier Karwendel-Hauptketten nördlich vorgelagert. Sie ist ein ziemlich abgelegener Berg, der auf keiner Route "mal schnell" zu erreichen ist. Der längste, aber auch schönste Zustieg führt vom Rißtal über den langen Galgenstangenkamm zum Gipfel. Besonders schön ist es dort im Frühsommer, wenn die Flora in aller Pracht erstrahlt, oder im Herbst, wenn man die guten Ausblicke in der klaren Luft so richtig genießen kann. Schwierig ist die Tour nicht, jedoch erfordern die teils steilen Hänge schon ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit. Steigt man über den alten Jagdsteig in der Südostflanke ab, ergibt sich eine wunderschöne Rundtour.

Start etwa 1 km nördlich der Oswaldhütte, wo eine Schotterstraße nach rechts von der Straße nach Hinterriß abzweigt. Auf ihr über den Rißbach und durch Wald aufwärts. Kurz bevor die Hütten der Paindelalm erreicht sind, wird das Sträßchen auf einem Ziehweg nach links verlassen, der den Hang in südwestlicher Richtung quert. Nachdem der breite Weg in einen Steig übergegangen ist, zweigt scharf nach rechts ein Steig ab, dem man in nordwestlicher Richtung folgt, bis er einen Rücken erreicht. Auf ihm - in angenehmer Steigung - in vielen Kehren hinauf, bis die idyllische Grafenherberge erreicht ist. An den wunderschön gelegenen Hütten bietet sich eine Pause an.

Direkt vor den Hütten knickt scharf rechts ein Steig ab, der in nördlicher Richtung zu einer Lichtung leitet; dort verläuft er sich. Den Hang etwas links haltend aufwärts, trifft man bald wieder auf deutliche Trittspuren (sporadische, rote Markierungen!), die durch Latschen hinauf zum Kamm führen. Auf deutlichem Pfad weiter zum Gipfelaufbau des Galgenstangenkopfs. Entweder den Spuren folgend südöstlich daran vorbei, oder weg- aber problemlos direkt über den Galgenstangenkopf.

Dem Kammverlauf weiter folgend, geht's über den unbedeutenden Fermerskopf zur schönen Baierkarspitze, deren Gipfel ein kleines Holzkreuz (mit Gipfelbuch) ziert. Weiter am Grat zum Gipfelaufbau des Dreierspitz; entweder wird eine kurze Felsstufe direkt überwunden (I) oder links umgangen. Vom Dreierspitz folgt man dem Grat noch ein Stück, bevor ein felsiges Gratstück problemlos in der Südflanke umgangen und so der tiefste Punkt zwischen Dreierspitz und Krapfenkarspitze erreicht wird.

Auf einer begrünten Rippe geht's aufwärts, bis man nach rechts hinüber zum Nordgrat der Krapfenkarspitze quert. Durch Schrofen (Stelle I) zu einem Felsaufschwung, der günstigerweise rechts etwas absteigend umgangen wird (Steinmänner). Wieder hinauf zum Grat und unschwierig zum Gipfel (Kreuz und Buch). Vom höchsten Punkt hat man umfassende Ausblicke zur Nördlichen Karwendelkette und in die Bayerischen Voralpen, sowie zu den Bergen der Soierngruppe.

Wieder hinunter auf dem Anstiegsweg zum tiefsten Punkt zwischen Krapfenkarspitze und Dreierspitz. Von dort steigt man auf Bändern durch die steile Flanke hinab ins Neulähnerkar und durch Schutt weiter hinunter bis zum alten Jagdsteig, der das Kar kreuzt.

Der deutliche Steig quert durch Wald hinüber zu einer Jagdhütte am Rande einer Wiese; von dort geht's in Kehren hinab, immer nahe an der Abbruchkante zum Dreiergraben. Schließlich wird das Ende eines Forstwegs erreicht. Nicht rechts dem Fahrweg, sondern links dem AV-Steig folgen, der den Dreiergraben quert und bald merklich bergauf führt. Landschaftlich hochinteressant werden mehrere Reißen überschritten und der Steig leitet in nordöstlicher Richtung durch die steile Flanke, bis der Abzweig des Steigs zur Grafenherberge wieder erreicht ist. Von dort geht's auf dem Anstiegsweg bergab.

Schwierigkeiten:
Anstieg über Grafenherberge zur Baierkarspitze: T2 (oberes Level; ab und zu etwas ausgesetzt).
Weiter über Dreierspitz zur Krapfenkarspitze: T3, I (wenige Stellen).
Abstieg über Neulähnerkar und Jagdsteig: T3 (rustikal und an einigen Stellen etwas ausgesetzt; Jagdsteig auf Höhe der Jagdhütte nicht immer auf den ersten Blick zu finden).

Fazit:
Eine richtig starke 5*-Paradetour im gemäßigten Schwierigkeitsbereich, die sich besonders für den Frühsommer oder den Herbst empfiehlt; allerdings braucht man dafür ausreichend Kondition. Auf der gesamten Kammüberschreitung glänzt die Tour mit fantastischen Ausblicken und der Abstieg über den Jagdsteig führt spannend über Reißen und durch ursprünglichen Bergwald.

Mit auf Tour: Uwe.

Kategorien: Karwendel, 5*-Tour, 2100er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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