Krapfenkarspitze (2110m) - Wintertour am Galgenstagenkamm
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Es ist Dezember aber der endgültige Wintereinbruch bleibt aus, was auch in diesem Jahr die Frage aufwirft, wie weit man sich unausgerüstet wohl am Berg noch hinauf wagen kann. Die Krapfenkarspitze in der Soierngruppe scheint verlockend, ist sie doch ein schöner, markanter Gipfel, überdies sendet der Berg nach Nordosten den Galgenstangenkamm mit seiner Vielzahl an Zwischenerhebungen aus, somit kann eine recht umfangreiche Grattour zum Zuge kommen, ohne jemals übermäßig anspruchsvoll zu sein oder der Konzentration Höchstleistungen abzufordern. Genau richtig für eine genussreiche, spätherbstliche Bergtour, bei der man auch mal meditativ unterwegs sein kann. Konditionell ist bei dieser Länge der Tour, so spät im Jahr, in dieser Hinsicht trotzdem einiges gefordert, was es auch wieder spannend macht.
Früh morgens, bei frischen -10,5°C, geht's heute für mich an der Straße, beim Beginn des Forstwegs, der zur Paindlalm hinauf führt, los (ca. 700m vor der Oswaldhütte). Die Forststraße überquert den Rißbach, nach 15 Minuten sollte man aber die Paindlalm erreichen (eingezäuntes Areal). Kurz davor gibt es eine Abzweigung - man biegt links ab und folgt dem Wegweiser "Vereinalm" für einen Kilometer. Ich befinde mich anschießend schon bald auf dem Paindlsteig, der die steilen Waldhänge des Galgenstangenkammes nach Südwesten quert. Es dauert nicht lange und ich kann beim Schild "Galgenstangenkopf" rechts abbiegen; hier wird sich am späten Abend die Runde wieder schließen. Weiter im dichten Wald steige ich angenehm für 400 HM zur Grafenherberge auf (keine Markierung; deutliche Pfadspur). Kurz vor dieser dreht der Steig nach Norden und man stößt nach ca. 50m auf einen kleinen Wiesenhang, wo man gelegentlich die Spuren im Auge behalten sollte, vor allem bei Schnee wie heute. Man hält sich am Rücken, bis zum Grat sind es nur noch etwa 250m Wegstecke. Dann erreicht man auch relativ schnell den Galgenstangenkopf.
Am Galgenstangenkopf wird der freie Blick gen Westen gewährt und die zahlreichen Grataufschwünge bzw. Gipfelerhebungen, die bis zur Krapfenkarspitze überschritten werden wollen, wirken in Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit (5 Stunden bis Sonnenuntergang) auf mich mehr als utopisch.
Motiviert es dennoch zu schaffen, gehe ich natürlich einfach weiter, der Übergung zur nächsten "Gipfel"-Erhebung, dem Fermerskopf, erfordert nur wenig Gegenanstieg und die Nordflanke derselben macht nur ein wenig Schneestapfen erforderlich (20 Minuten Zeiterfordernis in etwa). Auch der Anstieg zur höheren Baierkarspitze ist logisch und ähnlich lang, man hält sich wieder am Grat bis man den kreuzgeschmückten Gipfel erlangt. Der restliche Weg zur Krapfenkarspitze erscheint nicht nur ziemlich weit, ich werde tatsächlich noch weitere 2 Stunden benötigen.
Die Südseiten sind heute bis knapp 2000m völlig schneefrei, der steile Abstieg in die Scharte zwischen Baierkar- und Dreierspitze ist daher schnell erledigt, der abermalige Gegenanstieg aber kraftraubend, da ich hier auf wächtenartige Altschneeansammlungen treffe, die mich vereinzelt auch mal einbrechen lassen. Kurz vor der Dreierspitze dann die kurze Schlüsselstelle der Tour (I+), die heute trotz der Schneereste kaum Probleme bereitet. Selbige ist auch links umgehbar, was ob der Steilheit aber sorgfältig abgewogen werden sollte.
Von der wenig markanten Dreierspitze ging's dann weiter westwärts zur verschneiten Nordflanke der Krapfenkarspitze, die obendrein einen ziemlich ungemütlichen Eindruck macht - bei Annäherung löst sich dieser Verdacht aber in Wohlgefallen auf. Man quert diese recht flache Flanke an günstigster Stelle und strebt über den Nordgrat dem Gipfel entgegen. Zuvor noch entweder einen Felsriegel rechts absteigend umgehen, oder direkt hinauf (II).
Auf der Krapfenkarspitze (Gipfelbuch reich an Einträgen) bietet sich für mich auch heute eine Pause an, ungeachtet der Tatsache, dass es bald dunkel wird und noch ein langer Weg zurück bevorstehen mag. Nach Süden ist der Ausblick durch die höheren Karwendelketten etwas verbaut, sonst aber passabel.
Der Abstieg verläuft wieder über die Nordflanke, später durch das Neulähnerkar (der Dreierspitze südlich vorgelagert) bis man auf den Steig vom Soiernhaus trifft. Nach links führt er wieder ins Rißtal, wobei man erwähnen muss, dass bei entsprechender Schneelage im Besonderen auf die Wegführung geachtet werden muss; auf 1130m mündet er in eine Forststraße, die dort endet. Man biegt links ab, es beginnt der Paindlsteig, der in vielen Gegenanstiegen wieder zur Paindlalm und zum Parkplatz leitet (hier herrscht bei mir schon absolute Finsternis).
Schwierigkeiten:
Vom Rißtal zur Baierkarspitze: T2 (3 1/2 Stunden).
Von der Baierkar- zur Krapfenkarspitze: T3/I+ (2 Stunden).
Hinab ins Rißtal via Neulähnerkar und Paindlsteig: T3 (4 Stunden).
Fazit:
Lohnende Tour, im Herbst besonders schön, wegen der langen Gratbegehung am Galgenstangenkamm. Mitunter auch bei geringfügig Neuschnee machbar. Sehr abgelegen und die pyramidenförmige Soiernspitze sowie die Kalkfelsen der Karwendelketten sorgen für eine tolle Kulisse.
Früh morgens, bei frischen -10,5°C, geht's heute für mich an der Straße, beim Beginn des Forstwegs, der zur Paindlalm hinauf führt, los (ca. 700m vor der Oswaldhütte). Die Forststraße überquert den Rißbach, nach 15 Minuten sollte man aber die Paindlalm erreichen (eingezäuntes Areal). Kurz davor gibt es eine Abzweigung - man biegt links ab und folgt dem Wegweiser "Vereinalm" für einen Kilometer. Ich befinde mich anschießend schon bald auf dem Paindlsteig, der die steilen Waldhänge des Galgenstangenkammes nach Südwesten quert. Es dauert nicht lange und ich kann beim Schild "Galgenstangenkopf" rechts abbiegen; hier wird sich am späten Abend die Runde wieder schließen. Weiter im dichten Wald steige ich angenehm für 400 HM zur Grafenherberge auf (keine Markierung; deutliche Pfadspur). Kurz vor dieser dreht der Steig nach Norden und man stößt nach ca. 50m auf einen kleinen Wiesenhang, wo man gelegentlich die Spuren im Auge behalten sollte, vor allem bei Schnee wie heute. Man hält sich am Rücken, bis zum Grat sind es nur noch etwa 250m Wegstecke. Dann erreicht man auch relativ schnell den Galgenstangenkopf.
Am Galgenstangenkopf wird der freie Blick gen Westen gewährt und die zahlreichen Grataufschwünge bzw. Gipfelerhebungen, die bis zur Krapfenkarspitze überschritten werden wollen, wirken in Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit (5 Stunden bis Sonnenuntergang) auf mich mehr als utopisch.
Motiviert es dennoch zu schaffen, gehe ich natürlich einfach weiter, der Übergung zur nächsten "Gipfel"-Erhebung, dem Fermerskopf, erfordert nur wenig Gegenanstieg und die Nordflanke derselben macht nur ein wenig Schneestapfen erforderlich (20 Minuten Zeiterfordernis in etwa). Auch der Anstieg zur höheren Baierkarspitze ist logisch und ähnlich lang, man hält sich wieder am Grat bis man den kreuzgeschmückten Gipfel erlangt. Der restliche Weg zur Krapfenkarspitze erscheint nicht nur ziemlich weit, ich werde tatsächlich noch weitere 2 Stunden benötigen.
Die Südseiten sind heute bis knapp 2000m völlig schneefrei, der steile Abstieg in die Scharte zwischen Baierkar- und Dreierspitze ist daher schnell erledigt, der abermalige Gegenanstieg aber kraftraubend, da ich hier auf wächtenartige Altschneeansammlungen treffe, die mich vereinzelt auch mal einbrechen lassen. Kurz vor der Dreierspitze dann die kurze Schlüsselstelle der Tour (I+), die heute trotz der Schneereste kaum Probleme bereitet. Selbige ist auch links umgehbar, was ob der Steilheit aber sorgfältig abgewogen werden sollte.
Von der wenig markanten Dreierspitze ging's dann weiter westwärts zur verschneiten Nordflanke der Krapfenkarspitze, die obendrein einen ziemlich ungemütlichen Eindruck macht - bei Annäherung löst sich dieser Verdacht aber in Wohlgefallen auf. Man quert diese recht flache Flanke an günstigster Stelle und strebt über den Nordgrat dem Gipfel entgegen. Zuvor noch entweder einen Felsriegel rechts absteigend umgehen, oder direkt hinauf (II).
Auf der Krapfenkarspitze (Gipfelbuch reich an Einträgen) bietet sich für mich auch heute eine Pause an, ungeachtet der Tatsache, dass es bald dunkel wird und noch ein langer Weg zurück bevorstehen mag. Nach Süden ist der Ausblick durch die höheren Karwendelketten etwas verbaut, sonst aber passabel.
Der Abstieg verläuft wieder über die Nordflanke, später durch das Neulähnerkar (der Dreierspitze südlich vorgelagert) bis man auf den Steig vom Soiernhaus trifft. Nach links führt er wieder ins Rißtal, wobei man erwähnen muss, dass bei entsprechender Schneelage im Besonderen auf die Wegführung geachtet werden muss; auf 1130m mündet er in eine Forststraße, die dort endet. Man biegt links ab, es beginnt der Paindlsteig, der in vielen Gegenanstiegen wieder zur Paindlalm und zum Parkplatz leitet (hier herrscht bei mir schon absolute Finsternis).
Schwierigkeiten:
Vom Rißtal zur Baierkarspitze: T2 (3 1/2 Stunden).
Von der Baierkar- zur Krapfenkarspitze: T3/I+ (2 Stunden).
Hinab ins Rißtal via Neulähnerkar und Paindlsteig: T3 (4 Stunden).
Fazit:
Lohnende Tour, im Herbst besonders schön, wegen der langen Gratbegehung am Galgenstangenkamm. Mitunter auch bei geringfügig Neuschnee machbar. Sehr abgelegen und die pyramidenförmige Soiernspitze sowie die Kalkfelsen der Karwendelketten sorgen für eine tolle Kulisse.
Tourengänger:
Daniel87

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