Sarotlaspitzen - Haupt-, und Südgipfel


Publiziert von boerscht , 7. Oktober 2016 um 19:37. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:25 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1180 m
Strecke:11,3 km

Heute geht es mal etwas weiter ins Rätikon hinein, auf die Sarotlaspitzen über Gargellen, eine mir bis dato völlig unbekannte Gegend.


Gargellen - Abzweig vor dem Sarotlapass T3; 2h:

Wir starten die Tour direkt nach dem Ortseingang in Gargellen. Noch ist es recht kühl und schattig, das sollte sich aber bald ändern, es gibt ein super Bergwetter heute.
Am Ortsbeginn geht es zunächst über den Röbibach, dann folgt man den Markierungen durch den Wald zum Röbimaisäss.
Über Almwiesen und mal wieder kurz durch Wald steigt man nun etwas steiler werdend über den Wanderweg zur Unteren Röbialpe auf. Von hier sind es dann nochmals ca. 300 Hm über wurzligen Weg entlang von Heidelbeeren und Preiselbeeren hinauf zur Oberen Röbialpe
Die Gipfelziele und das Tal vor den Sarotlaspitzen bekommt man erst, nachdem man nach der Oberen Röbialpe nach Osten in Richtung Sarotlapass abzweigt, zu Gesicht. 
Bis zu den Sarotlaspitzen ist es noch ein gutes Stück. Man folgt dem Wanderweg auf der linken Seite des wunderschönen Tals. Viele Höhenmeter macht man hier nicht. Zwischendurch gibt es einige Rinnen von Stein/Erdrutschen auf dem Weg zu Queren, welche teilweise etwas Trittsicherheit auf feinem Geröll erfordern.

Der Weg führt einem gegen Ende etwas steiler werdend direkt unter die südliche Sarotlaspitze. Bei einer großen Kehre es Weges nach Westen überlegen wir uns wie wir denn nun die Tour weiter machen wollen.
Paul hat den Grat über die Röbispitzen noch im Visier, ich hatte noch die Idee über die Nördliche Sarotlaspitze zum Gweiljoch im Hinterkopf. Da wir beide Grate nicht kennen und von unten schlecht abschätzbar ist wie die denn genau aussehen wollen wir das erst auf den Sarotlaspitzen entscheiden.


Weg zum Sarotlapass - Sarotlaspitzen Hauptgipfel - Über Rinne zwischen den Gipfeln T5-; 35 min:

Ich weiß nicht mehr genau ob es einer von uns im Bericht von a1 gelesen hat, aber uns kam die Rinne zwischen Süd- und Hauptgipfel ins Auge. Von unten schaut diese mäßig steil und im Gras gut machbar aus.
Also den Wanderweg an einer großen Kehre verlassen und im Gras auf die Rinne zugehalten. 
Diese wiederum ist durch einen Felsriegel in Ost und West Teil geteilt. Wir nehmen die westliche Seite, die sah von unten schön grasig aus.
Nach oben hin wird es nun immer steiler, das sah von unten nicht so aus, hier holen wir die Helme ausm Rucksack.
Bis zum Ende des Felsriegels wird das Gras doch recht steil. Paul weicht gegen Ende lieber in den etwas brüchigen Fels aus, ich bleibe im Gras.
Wir dachten die Rinnen führen oben wieder einfach zusammen, nicht ganz der Fall. Man kommt oberhalb des Felsriegels etwas höher als die Rinne die von Osten kommt raus und muss zu dieser kurz in Mos/Fels mix queren, ich fands recht unangenehm, da es doch ordentlich steil runter geht und bei einem Ausrutscher eine lange Rutschpartie werden würde.
Nun, in der eigentlichen Rinne zum Sattel zwischen den beiden Gipfeln angelangt, ist der Spaß noch nicht vorbei, es geht weiter durch steiles Gras, wobei Gras fast etwas übertrieben ist. Schöne saftige Büschel zum reingreifen sucht man hier vergebens. 
Am Sattel angelangt gehts dann recht schnell über plattige Felsen zum Hauptgipfel der Sarotlaspitzen.
Hier gönnen wir uns erstmal eine Pause und überlegen wir nun der weitere Plan aussieht.
Die Rinne hat mich irgendwie ziemlich kraft gekostet, die Tour von gestern noch etwas in den Knochen und ordentliche Blasen wegen neuen Schuhen meine ich, dass mir der Südgipfel noch reicht und es heute nicht noch ein T6 Grat sein muss.
Steinböcke haben wir leider keine gesehen, jedoch bemerkt dass der Gipfelsteinmann definitiv nicht am Höchsten Punkt steht - also wenn hier mal noch wer Kraft über hat kann den ja mal umschichten.
Ein paar schöne Eiskristalle im Schatten gabs hier oben auch noch zu sehen. Und natürlich ein bombastisches Panorama - kaum eine Wolke am Himmel heute.


Hauptgipfel - Südgipfel T5,I; 10 min:

Die ungefähre Route habe ich hier eingezeichnet. Vom Hauptgipfel kommend, steigt man von diesem auf den grasigen Sattel ab, umgeht einen Fels rechts unter dem ein weißer Plastikeimer steht, was auch immer der hier soll.
Kraxelnd geht es über blockiges Gelände zwischen zwei Felsen hindurch. Dann kommt der heikelste Teil der Tour, eine ausgesetzte Querung auf kleinen Tritten zur Aufstiegsrinne. Diese ist nach rechts auch gut ausgesetzt und liegt im Schatten, daher ist das Gras noch etwas feucht. Auf guten Tritten geht es zu einem kleinen Felsen, der mit 1-2 Zügen überwunden ist (I) hier muss man beherzt ins Gras greifen und sich hoch ziehen. 
Im Abstieg ist die Rinne wohl etwas schwerer, die Trailrunner die wir am Gipfel trafen habens ohne Probleme runter geschafft. Zur Not könnte man an einer Bandschlinge eine Reepschnur einhängen, ein geeigneter Felskopf ist direkt oberhalb der Rinne. Auf diesem Bild von goppa ist diese Idee im Zoom rechts am Rand zu erkennen.


Südliche Sarotlaspitze - Sarotlapass T3; 10 min:

Über den mäßig steilen Grashang kann man in relativ freier Routenwahl einfach zum Sarotlapass absteigen. Wegspuren sind gut zu erkennen.


Sarotlapass - Gargellen T3; 1:30 h:

Vom Sarotlapass steigen wir über den Weg bis zu der Kehre ab, an der wir im Aufstieg den Weg in die Rinne verlassen haben. Der restliche Abstieg erfolgt über den selben Weg wie beim Aufstieg, eine andere mögliche Variante gibt es zumindest wenn man nicht weglos gehen will, nicht.
In Gargellen habe ich direkt am Ortseingang am Straßenrand geparkt, wie sich nun herausstellt ist dies ein Privatparkplatz vom angrenzenden Hotel, das Auto steht zum Glück aber noch da. Andere Parkplätze direkt am Beginn des Wanderweges habe ich keine gesehen.




Tourengänger: paul_sch, boerscht


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Kommentare (2)


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Murgl hat gesagt:
Gesendet am 9. Oktober 2016 um 08:34
Super Tour. Die Gargellener Gegend ist auch wirklich sehr schön, eine meiner Lieblingsecken.
Noch ein Tipp wegen des Parkens. Kurz nach dem besagten Hotel ist links ein großer öffentlicher Parkplatz.

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Oktober 2016 um 15:49
Hi Murgl,
danke für den Hinweis. War sicherlich ab jetzt noch öfters in die Gegend gehen.


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