Dem Nebel entflohen: Gross Achslenstock - Blüemberg - Misthufen
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Heute, an meinem letzten Ferientag, soll nochmals kräftig Sonne getankt werden. Gerade in den Voralpen ist das einfacher gesagt als getan, denn mit 2000 Metern liegt die Nebelgrenze relativ hoch. Die stattliche Höhe des Blüembergs, mit dessen Nordwest-Gipfel ich ohnehin noch eine Rechnung offen habe, kommt mir da sehr gelegen. Gleichzeitig kann ich dem Gross Achslenstock meine Aufwartung machen, der mit seiner Formschönheit selbst die bekannten Nachbarn in den Schatten stellt.
Beim Start in Rotenbalm (1504m) deutet wenig auf einen gelungenen Wandertag hin: Dichter Nebel und Nieselregen begleiten mich die erste Stunde. Herbstdepression! Erst als ich weglos zwischen Gross und Chli Achslenstock heraufkeuche - die Füsse bereits nass -, erkenne ich erste Aufhellungen am Himmel. Was für ein erhabener Moment, als ich auf Höhe des Chli Achslenstock die Nebeldecke endgültig durchstosse.
Dessen grosser Bruder scheint auf den ersten Blick kaum zu knacken, denn er bricht auf alle Seiten in extrem steile Flanken oder Felswände ab. Es dünkt mich fast, der prächtige Gipfel sei zu eitel, um sich von allerhand Wandervolk besteigen zu lassen - ganz im Gegensatz zu seinen Liderner Kollegen... Doch dank
Tobis Vorarbeit weiss ich um seine Schwachstelle - das Grasband auf der Westseite. Wobei "schwach" in diesem Fall immer noch T6 bedeutet. Das Band selber - wenn auch exponiert - lässt sich gut begehen, T5. Knackig hingegen der Einstieg, man erreicht da in jedem Fall eine T6/II. Im Aufstieg halte ich mich rechts aussen. Das geht ganz ordentlich, aber mehr Luft unter den Füssen muss nicht sein. So werde ich mich im Abstieg links innen halten, das ist zwar etwas steiler, aber psychisch verträglicher. Aufs Band folgt ein steiler Kessel, welcher zum Gipfelaufbau des Gross Achslenstock (2175m) führt. Diesen kann man direkt erklettern (II) oder links (westlich) über Gras umgehen.
Das dichte Nebelmeer hat praktisch die gesamten Schwyzer Voralpen verschluckt. Fronalpstock? Rigi? Mythen? Fehlanzeige. Bloss Drues- und Forstberg lugen keck hervor - noch. Auf der gleichen Route steige ich wieder ab und peile den breiten Einschnitt in der Blüemberg NO-Flanke an. Diese kann problemlos, wenn auch etwas mühsam begangen werden (T4). Vom karstigen Gipfelplateau ist es nur ein Katzensprung auf den Blüemberg NW-Gipfel (2383m): Einfach auf der Westseite dem Gipfelaufbau entlang queren und dann die offensichtliche Rinne hochkraxeln (T4-, nicht exponiert). Hier oben mache ich Mittagsrast und geniesse das prächtige Panorama aus Gipfelinseln im weiten Nebelmeer. Über mir hingegen mag kaum ein Wölkchen den blauen Himmel trüben. Was bin ich doch für ein Glückspilz!
Nach dem Abstieg vom Hauptgipfel des Blüemberg (2405m), harmlose kurze T5, ziehe ich weiter über die Gratkette, um noch den einen oder anderen Kleingipfel einzusammeln und anschliessend in einem weiten Bogen zum Ausgangspunk zurückzukehren. Immer wieder finden sich schwache Wegspuren. Der markante Felskopf P. 2267 trägt zwar ein Kreuz, aber keinen Namen. Am Misthufen (2232m) hingegen mag nichts herausstechen, höchstens der Name. Und ich komme hier, leider, in den Genuss der letzten Sonnenstrahlen, denn das Nebelmeer hat sich in den letzten Stunden langsam, aber unerbittlich in die Höhe gefressen.
Auf dem Wiss Nollen (2155m) - mit Buch und Kreuz - liegen die Temperaturen bereits über 5° tiefer. Die Kür ist vorüber, nun folgt die Pflicht, sprich der lange Weg durchs feuchte, rutschige Nebeldickicht. Ich bin gottenfroh um mein GPS, denn die Wegspuren sind im unübersichtlichen Karstgelände schnell verloren. Ab Achslen (1656m) setzt dann wieder ein gepflegter, markierter Wanderweg ein, der mich zurück zu Vor den Löcheren (1676m) bringt. Dann auf schwachen Wegspuren runter zum Ausgangspunkt.
Zeiten
1:40 Gross Achslenstock
1:30 Blüemberg NW
1:00 Blüemberg - Misthufen
1:35 Wiss Nollen - Rotenbalm
Hilfreiche Berichte
Über Stock und… noch mehr Stöcke von
Tobi
Blüemberg und Co. von
MaeNi
Beim Start in Rotenbalm (1504m) deutet wenig auf einen gelungenen Wandertag hin: Dichter Nebel und Nieselregen begleiten mich die erste Stunde. Herbstdepression! Erst als ich weglos zwischen Gross und Chli Achslenstock heraufkeuche - die Füsse bereits nass -, erkenne ich erste Aufhellungen am Himmel. Was für ein erhabener Moment, als ich auf Höhe des Chli Achslenstock die Nebeldecke endgültig durchstosse.
Dessen grosser Bruder scheint auf den ersten Blick kaum zu knacken, denn er bricht auf alle Seiten in extrem steile Flanken oder Felswände ab. Es dünkt mich fast, der prächtige Gipfel sei zu eitel, um sich von allerhand Wandervolk besteigen zu lassen - ganz im Gegensatz zu seinen Liderner Kollegen... Doch dank

Das dichte Nebelmeer hat praktisch die gesamten Schwyzer Voralpen verschluckt. Fronalpstock? Rigi? Mythen? Fehlanzeige. Bloss Drues- und Forstberg lugen keck hervor - noch. Auf der gleichen Route steige ich wieder ab und peile den breiten Einschnitt in der Blüemberg NO-Flanke an. Diese kann problemlos, wenn auch etwas mühsam begangen werden (T4). Vom karstigen Gipfelplateau ist es nur ein Katzensprung auf den Blüemberg NW-Gipfel (2383m): Einfach auf der Westseite dem Gipfelaufbau entlang queren und dann die offensichtliche Rinne hochkraxeln (T4-, nicht exponiert). Hier oben mache ich Mittagsrast und geniesse das prächtige Panorama aus Gipfelinseln im weiten Nebelmeer. Über mir hingegen mag kaum ein Wölkchen den blauen Himmel trüben. Was bin ich doch für ein Glückspilz!
Nach dem Abstieg vom Hauptgipfel des Blüemberg (2405m), harmlose kurze T5, ziehe ich weiter über die Gratkette, um noch den einen oder anderen Kleingipfel einzusammeln und anschliessend in einem weiten Bogen zum Ausgangspunk zurückzukehren. Immer wieder finden sich schwache Wegspuren. Der markante Felskopf P. 2267 trägt zwar ein Kreuz, aber keinen Namen. Am Misthufen (2232m) hingegen mag nichts herausstechen, höchstens der Name. Und ich komme hier, leider, in den Genuss der letzten Sonnenstrahlen, denn das Nebelmeer hat sich in den letzten Stunden langsam, aber unerbittlich in die Höhe gefressen.
Auf dem Wiss Nollen (2155m) - mit Buch und Kreuz - liegen die Temperaturen bereits über 5° tiefer. Die Kür ist vorüber, nun folgt die Pflicht, sprich der lange Weg durchs feuchte, rutschige Nebeldickicht. Ich bin gottenfroh um mein GPS, denn die Wegspuren sind im unübersichtlichen Karstgelände schnell verloren. Ab Achslen (1656m) setzt dann wieder ein gepflegter, markierter Wanderweg ein, der mich zurück zu Vor den Löcheren (1676m) bringt. Dann auf schwachen Wegspuren runter zum Ausgangspunkt.
Zeiten
1:40 Gross Achslenstock
1:30 Blüemberg NW
1:00 Blüemberg - Misthufen
1:35 Wiss Nollen - Rotenbalm
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