Vom Gehrihore über den Giesigrat auf's Ärmighore


Publiziert von amphibol , 4. Oktober 2013 um 11:10.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 3 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Ramslauenen - Hore am Rüederigsgrat - Gerihorn 2130 m ü.M. - Rüederigsgrat - Grathütte (Pkt.2059m) - Giesigrat (Pkt 2059, Pkt 2202, Pkt 2245) - Sattelhorn 2376 m ü.M. - Giesigrat (2306 m) Giesegrat - Ärmigchnubel 2412 m ü.M. - ÄRMIGHORN 2742.2 m ü.M. - Obere Gumpel - Unders Chüematti - Ramslauenen 1405m ü.M.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Kiental, Dorf. Sesselbahnfährt ab 08:00Uhr nach Ramslauenen www.kiental-sesselbahn.ch/.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe oben.
Unterkunftmöglichkeiten:Kiental bietet einige Unterkunftsmöglichkeiten. Hinzu kommen zwei SAC-Hütten (bluemlisalphuette.com & www.gspaltenhornhuette.ch)
Kartennummer:1227 Niesen / 1228 Lauterbrunnen / 1247 Adelboden / 1248 Mürren

Über's Gehrihore auf's Ärmighore


Das Ärmighore ist von allen Seiten eine erhabene, aber auch steinige, felsige und wie es den Anschein eben auch macht, eine schuttige Erscheinung. Das Gehrihorn hingegen, als vorderster Spitz eines wunderbaren Bergrückens, der das Kiental vom Kandertal trennt, sollte für uns heute nur die erste Station sein. Schneller Schritten zog es uns in noch morgendlicher Hochbewölkung auf's Gehrihore.

Wir genossen es, alleine unterwegs zu sein, trafen aber trotzdem ein erster Wanderer nach unserer Rast auf dem Gehrihorn an. Er wünschte uns viel Glück und hoffte, laut ausgesprochen sehr, dass nicht einmal jemand auf seine Bike-Strecke fallen würde, der über den Giesigrat laufen wird... ;-)

Nun, so krass ist diese Strecke ja nicht. Selten ist man direkt auf dem Grat, vielmehr verläuft der Weg eher östlich des Grats. Vom Gehrihorn runter führt der Weg zuerst relativ steil, aber mit Schnüren und Seilen gesichert runter, danach entlang des Giesigrats Richtung Grathütte. Man kann den Weg nicht verfehlen. Allerdings ist der Weg Opfer verschiedener Hangrutsche geworden - einzelne Wegstücke wirken dadurch bei der Beschreitung leicht ausgesetzter, zumal oft gerade das Muttergestein zum Vorschein tritt, worauf man nur bedingt guten Tritt erhält. 

Der Giesigrat der nach der Grathütte leicht Richtung Sattelhorn ansteigt (der Wanderweg führt nicht direkt auf das Sattelhorn) macht richtig Spass. Mit zunehmender Höhe ist die zurückgelegte Strecke bis zum Gehrihorn im Rückblick schön ersichtlich. Auch die Ausblicke ins Frutig-, Kander- und Kiental sind wunderbar. 

Nach dem kurzen Abstecher auf dem Ärmigchnubel, eine flache, hügelartige Erhebung tauschten wir weghaftes mit unweghaften Gelände. Doch so schlimm, wie befürchtet ist's dann nicht. Dank einem sehr bekannten Hikr-Mitglied ist die Strecke rauf auf's Ärmighorn sehr gut markiert, was in ewigem und schuttigen Kalkstein schon ziemlich hilfreich ist und v.a. eine gewisse Weghaftigkeit erst wieder entstehen lässt. 

Oben bei der sogenannten Schlüsselstelle "überklettert" man ein Felsband, das aber sehr gute Griffe und Tritte aufweist, danach kann man in sicherem Gang wieder schön die drei-vier Kurven auf den Gipfel steigen (grosse Kletterei ist das ja da nicht..). Geologisch liegt hier im oberen Teil des Ärmighores ein äussert stabiler Kalk auf Schiefer (unten). Die Sedimente können der Wildhorndecke (Helvetikum) zugeordnet werden. Unten sind die Schiefer ganz flach und äusserst brüchig. 

Gipfel: Wunderbare Ausblicke auf Eiger, Mönch, Jungfrau, Blüemlisalpgruppe, Doldenhorn, Balmhorn, Altels, Rinderhorn, Steghorn, Strubelgipfel, Lohnermassiv, Wildhorn, Diablerets und die Niesenkette. Auf der Höhe des Ärmighores ist man halt auf einem der vielleicht 10 Berner voralpinen Bergen, die gegeben durch ihre Höhe beides Zulassen: a) eine wunderbare Aussicht auf fast alle hochalpinen Gipfel des Kantons Bern und b) eine ebenso wunderbare Aussicht auf die Berner Voralpen, Jura und auf's Seeland. Letzteres war heute allerdings unter dem Nebel und blieb da auch. :-)

Nach kurzem Gipfelrast, Eintrag ins Gipfelbuch (welches seit 2003 oben ist und immer noch nicht voll...)  und Genuss der Rundumsicht stiegen wir ohne Schwierigkeit gemütlich wieder ab und stiegen aber vom Ärmigchnubel über die Alp Obere Gumpel zurück nach Ramslauenen. 

Wegzeiten: 
Ramslauenen - Gehrihorn: 1h25min
Gehrihorn - Sattelhorn: 1h10min
Sattelhorn - Ärmighore: 1h
Abstieg 
Ärmighore - Ramslauenen: 1h56min

Gesamtzeit: 5h30min *

Distanz:
Abstieg:  7.21Km.
Aufstieg: rund 8.4Km

Gesamtdistanz: 15.5Km

Wir haben die Tour unheimlich genossen. Das Ärmighore ist eine Genusstour und meiner Meinung nach nicht so schwierig wie sie gemacht wird. Trotzdem muss man eine gewisse Trittsicherheit mit bringen. Aussicht: A+!



* Wegzeiten ohne Pausen (haben wir aber auch nur jeweils kurz auf den Gipfeln gemacht). 
* Ps. GPS-Aufzeichnung nur im Abstieg / nicht gleich Aufstiegsroute.

Tourengänger: amphibol


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Kommentare (1)


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bidi35 hat gesagt: eine tolle Tour...
Gesendet am 4. Oktober 2013 um 11:50
...habt ihr da gemacht...in Rekordzeit...alle Achtung!!!

Bei unserer Skitour seinerzeit ohne Gipfelerlebnis haben wir den faulen Aufstieg gewählt...damals fuhr noch ein Transportbähnli ab der Station Blausee-Mitholz auf eine Alp empor. Dafür durften wir eine tolle Abfahrt ins Kiental geniessen...mit Gegenaufstiegen und Schneefall;-)))

LG Heinz


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