Über's Kaunrad auf den Hinterbergkopf (2247m)


Publiziert von steindaube , 24. August 2013 um 21:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:24 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:18.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenpflichtiger Parkplatz bei der Wimbachbrücke
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Kostenpflichtiger Parkplatz am Hintersee

Lange schon habe ich das "Kaunrad" auf meiner Wunschliste stehen, einen alten "Treibersteig" der vom Wimbachgries in die Sittersbachscharte am Hochkalter hinaufführt. Da das Wetter die eigentlich geplante Zweitagestour vereitelt hat (Sonntag ist Mistwetter angesagt), war das die Gelegenheit. Der Steig ist im Rother-Führer Berchtesgadener Alpen sehr gut beschrieben und das obwohl sie seit der 2. Auflage des vorhergehenden Zeller-Führers von 1922 fast unverändert geblieben ist!



Um halb acht ging es von der Wimbachbrücke los. Nach dem Wimbachschloss folgt man dem breiten Weg noch ein Stück bis man nach rechts auf den Schuttstrom abzweigt. Nach etwa 1:40h standen wir an dem auf einem Felsblock errichteten Steinmann, der den Beginn des Steigs vom schuttigen Grund des Wimbachgries rechts hinauf durch die Latschen markiert (Foto mit dem Steinmann ganz klein links unten im Bild). Die Steigspuren sind überraschend gut, hin und wieder gibt es Steinmänner und manchmal sogar alte schwach erkennbare rote Markierungen.

Es geht zunächst durch ein Latschenfeld aufwärts (dampfig und warm...) und über einen steilen Wiesenhang weiter, der von einer gerölligen Rinne durchzogen wird (Foto). Diese überwindet man am besten eher tief und zur linken Hand öffnet sich der vorher kaum erkennbare Weiterweg im steilen Schutt aufwärts entlang eines gerölligen kleinen Bachlaufs ([http://www.hikr.org/gallery/photo1212259.html Foto]) zu einem "erdigen Sattel" (Rother, treffend, Foto).

Hier steckt ein roter Normalhaken, der wohl mehr Markierungszwecke erfüllt. Man steigt vom Sattel ein paar Meter ausgesetzt (I-II, brüchig) auf und umgeht die Steilstufe entweder rechts (brüchig, einfach, Doni's Lösung) oder links (kurz II+, guter Fels, meine Lösung). Jetzt geht es ohne weitere Komplikationen (teils I) bis ganz unter die Felswände des Hinterbergkopfs. Dort beginnt man nach rechts zu queren (kurz Drahtseil über abschüssige Platte, Foto) und folgt dem schottrigen Band so weit nach rechts bis man gerade aufwärts im anständigen Fels aufsteigen kann (I) oder hält sich im losen Geröll weiter nach rechts.

In beiden Fällen erreicht man die Kante etwas oberhalb der Sittersbachscharte und es eröffnet sich der Blick auf das recht einsame breite und von Wiesenhängen und Latschenfeldern bedeckte Sittersbachtal, dahinter die Reiteralm mit der Parade aus Stadelhorn, Mühlsturzhörnern und Grundüberlhörnern. Der Weiterweg zum Hinterbergkopf links hinauf ist nun einfach (winziges Gipfelkreuz, improvisiertes Gipfelbuch). Von der Wimbachbrücke 3:40h in moderatem Tempo, die Rother-Zeiten (3h für den Steig ab dem Steinmann im Gries) sind also recht konservativ angesetzt.

Der Abstieg durch das Sittersbachtal ist landschaftlich sehr lohnend und kurzweilig (Gämsen, Murmeltiere). Wichtig ist nur, dass man den Steig auf der rechten Talseite nicht verpasst (momentan eine Menge Steinmänner). Die Latschenfelder sind direkt nicht zu durchqueren. Dem Steig folgt man immer abwärts (er kreuzt mit dem Forstbegangssteig) bis man schließlich auf dem letzten Stück einer Forststraße folgt. Wir hatten ein Auto an der Wimbachbrücke und ein Auto am Hintersee geparkt.

Mit dabei: Doni

Tourengänger: steindaube


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