Nördlicher (3428m) und Mittlerer Ramolkogel (3518m)


Publiziert von Sebi4190 , 24. August 2013 um 00:17.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Eigentlich wollte ich heute Mittag mit meinem Vater zum Schrankogel aufbrechen. Der Hüttenwirt sagte uns aber leider am Telefon, dass auf der Hütte kein Platz mehr sei. Schnell umdisponieren und auf anderen Hütten anrufen. Rüsselsheimer Hütte an der Hohen Geige sagt: Nur Lager, Ramolhaus sagt: 2 Betten gibts noch. Also fahren wir weiter bis nach Obergurgl und machen uns auf den Weg richtung Ramolhaus, um den Großen Ramolkogel in Angriff zu nehmen.
Nach 3 Stunden ist die Hütte erreicht und wir genießen die Nachmittagssonne. In unserem 4er-Zimmer ist nur ein weiterer Alleingänger und ich freue mich schon auf eine ruhige Nacht. Nach einem leckeren Abendessen wird noch eine Runde Mau Mau gespielt, dann gehts aufs Zimmer. Und - wie sollte es anders sein - es ist doch noch jemand dazu gekommen, der auch schon genüsslich vor sich hin schnarcht. Kein rhythmisches Sägen, nein, ein Schnappatmer - besonders schön ...
Nach einer Nacht in der ich nur kurze Schlafphasen habe, reichts mir um 20 nach 5 und es geht auf die Terasse, damit ich mir den spektakulären Sonnenaufgang anschauen kann. Das Ramolhaus mit seiner wunderschönen Lage ist prädestiniert für solch eine Beobachtung. Um Punkt halb 7 erreichen die ersten Sonnenstrahlen die höchsten Gipfel um Schalfkogel und Hohe Wilde. Das Morgenlicht verwandelt die Ötztaler Alpen in eine Traumwelt. Da schlägt das Bergsteigerherz gleich ein bisschen schneller. Auch die kurze Nacht ist schnell vergessen.
Das anschließende Frühstück ist wie schon vor *2 Jahren super.
Um 8 Uhr brechen wir auf richtung nördlicher Ramolkogel (auch Anichkogel). Der Gletscher ist ohne Steigeisen (hatten wir nicht dabei, da wir ja eigentlich auf den höchsten Wandertiroler wollten) im Aufstiegssinn am rechten Rand gut zu begehen. Trotzdem ist Vorsicht geboten, da oft kurze Blankeisstellen auftreten.
Gegen halb 10 stehen wir auf dem Gipfel des Nördlichen Ramolkogel, welcher leicht zu erreichen ist (eine Stelle I). Das Panorama ist gigantisch, viel Prominenz ist zu sehen. Von Ost nach West Großglockner (höchster Österreicher), Hochfeiler (höchster Zillertaler), Zuckerhütl (höchster Stubaitaler), Marmolada (höchster der Dolomiten), Wildspitze (höchster Tiroler), Piz Bernina (höchster der Ostalpen). Nach kurzer Rast steigen wir ab in die Scharte welche den Nördlichen mit dem Mittleren Ramolkogel verbindet.
Ab hier gehts, stets an der Gratschneide entlang, hinauf richtung Mittlerer Ramolkogel. Entgegen anderer Berichte, die den Aufstieg dorthin mit I beschreiben, habe ich 2, vielleicht sogar 3 IIer Stellen ausgemacht. Muss wohl ein Verhauer gewesen sein.
Auf dem Mittelgipfel angekommen stellen wir fest, dass man kurz vor dem Hauptgipfel, noch ein steiles Schneefeld queren muss, an welches direkt die steile Nordflanke anschließt. Ohne Steigeisen ist uns das definitiv zu heikel, und wir belassen es damit beim Mittelgipfel, die Aussicht ist sicherlich nur wenig schlechter. Wir verweilen etwa eine halbe Stunde hier, und machen uns danach über den selben Weg an den Abstieg.
In der Scharte angekommen gibts erstmal Mittagessen. Nach leckerem Speck gehts über den mittlerweile stark aufgeweichten Gletscher, dessen Oberfläche sich teilweise in einen Bach verwandelt hat, zurück zum Ramolhaus. Nach einer weiteren Partie Mau Mau und einem sehr guten Apfelstrudel steigen wir schließlich wieder ab nach Obergurgl und treten die Heimreise an. 

Tourengänger: Sebi4190


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