Revanche am Hohen Gaif(2288m) im Nebel
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Als Nichtkletterer kann ich damit leben, dass gewisse Berge bzw. Routen für mich mangels Kletterfertigkeit oder Risikobereitschaft nicht machbar sind. Mit dem Hohen Gaif hatte ich allerdings noch eine Rechnung offen. Am 23.6.2002 war ich zusammen mit meinem Spezi am Beginn des Ostgrats gescheitert, für mich damals unbegreiflich, weil dieser Berg in einem alten Buch über "Münchner Hausberge" mitten unter freundlichen Wiesenhügeln erschien und auf die enormen Schwierigkeiten, die sich dort dem gewöhnlichen Bergwanderer entgegenstellen nicht ausreichend hingewiesen wurde. Inzwischen wurde der Gaif allerdings aus dieser Sammlung entfernt.11 Jahre später nun ein zweiter Versuch, diesmal mit Seilunterstützung.
Start an der Bergstation Osterfelderkopf zuerst auf dem schön angelegten Nordwandsteig zum Sattel vor der Bernadeinspitze und rechts an ihr vorbei hinunter zum Stuibensee, der wegen Wassermangel zur Zeit wenig attraktiv ist.Dann die Nordflanke hinauf durch Schutt, Schrofen und auch etwas Fels zu einem mässig geneigten Wiesenhang und weiter nach Süden zum ausgesetzten Grat. Hier wurden die Rucksäcke ab und Klettergurt und Seil angelegt. Gleich zu Beginn ein schlagartiger Übergang von T4 zu T6, Ausrutschen oder Stolpern hätte hier schlimmste Folgen, in der Querung selbst am Seil. Danach die schwierigste Passage, eine sehr steile Rinne mit wenig brauchbaren Tritten und Griffen, ich musste mehrfach den Schuh in enge Rillen einklemmen um weiterzukommen. Was so alles unter der Rubrik " IIer" läuft ist schon seltsam, aus meiner Sicht war das mindestens II+ mit Tendenz zu III. Ohne meinen Spezi, der zuverlässig mit dem Seil umgehen kann wäre ich hier umgekehrt, diesen Abschnitt könnte ich nicht mehr abklettern. Anschliessend wird es wesentlich leichter aber nach wie vor ordentlich ausgesetzt. Extrem scharfe Gratabschnitte ("Reitgrate" oder Ähnliches) gibt es jedoch nicht. Eine weitere heikle Querung an einer kleinen Scharte fordert nochmals maximale Konzentration, dann ist es nicht mehr weit zum Gipfel. Oben trifft man auf ein stark beschädigtes Gipfelkreuz(vermutlich Blitzschlag) , die Kassette mit dem Buch ist intakt geblieben. Leider hat sich das Wetter im Verlauf des Tages entgegen der Vorhersage immer weiter verschlechtert, die Sicht auf dem Gipfel war auf den unmitttelbaren Nahbereich beschränkt wie man auf den Bildern sieht.
Der Abstieg ging leichter als erwartet, ich konnte auf längeren Abschnitten auf die Seilsicherung verzichten. An der Rinne allerdings nicht, dort wurde an einem Bohrhaken bequem abgeseilt. Mein Spezi stieg dagegen oberhalb der Rinne direkt am Grat äusserst luftig frei ab. Der Rückmarsch zur Seilbahn erfolgte dann mit erhöhtem Tempo, um die letzte Talfahrt zu erreichen.
Fazit: Kein Berg für Wanderer, ohne Kletterfertigkeiten geht es nicht. Absolute Schwindelfreiheit ist Pflicht, die Ausgesetztheit ist aber nicht so dramatisch und angsterzeugend wie auf Reitgraten oder bei Querungen supersteiler Grasflanken, meist hat man festen Halt. Ohne Nebel sicher auch ein interessanter Aussichtsgipfel, insbesondere auf den wilden Blassengrat.
Start an der Bergstation Osterfelderkopf zuerst auf dem schön angelegten Nordwandsteig zum Sattel vor der Bernadeinspitze und rechts an ihr vorbei hinunter zum Stuibensee, der wegen Wassermangel zur Zeit wenig attraktiv ist.Dann die Nordflanke hinauf durch Schutt, Schrofen und auch etwas Fels zu einem mässig geneigten Wiesenhang und weiter nach Süden zum ausgesetzten Grat. Hier wurden die Rucksäcke ab und Klettergurt und Seil angelegt. Gleich zu Beginn ein schlagartiger Übergang von T4 zu T6, Ausrutschen oder Stolpern hätte hier schlimmste Folgen, in der Querung selbst am Seil. Danach die schwierigste Passage, eine sehr steile Rinne mit wenig brauchbaren Tritten und Griffen, ich musste mehrfach den Schuh in enge Rillen einklemmen um weiterzukommen. Was so alles unter der Rubrik " IIer" läuft ist schon seltsam, aus meiner Sicht war das mindestens II+ mit Tendenz zu III. Ohne meinen Spezi, der zuverlässig mit dem Seil umgehen kann wäre ich hier umgekehrt, diesen Abschnitt könnte ich nicht mehr abklettern. Anschliessend wird es wesentlich leichter aber nach wie vor ordentlich ausgesetzt. Extrem scharfe Gratabschnitte ("Reitgrate" oder Ähnliches) gibt es jedoch nicht. Eine weitere heikle Querung an einer kleinen Scharte fordert nochmals maximale Konzentration, dann ist es nicht mehr weit zum Gipfel. Oben trifft man auf ein stark beschädigtes Gipfelkreuz(vermutlich Blitzschlag) , die Kassette mit dem Buch ist intakt geblieben. Leider hat sich das Wetter im Verlauf des Tages entgegen der Vorhersage immer weiter verschlechtert, die Sicht auf dem Gipfel war auf den unmitttelbaren Nahbereich beschränkt wie man auf den Bildern sieht.
Der Abstieg ging leichter als erwartet, ich konnte auf längeren Abschnitten auf die Seilsicherung verzichten. An der Rinne allerdings nicht, dort wurde an einem Bohrhaken bequem abgeseilt. Mein Spezi stieg dagegen oberhalb der Rinne direkt am Grat äusserst luftig frei ab. Der Rückmarsch zur Seilbahn erfolgte dann mit erhöhtem Tempo, um die letzte Talfahrt zu erreichen.
Fazit: Kein Berg für Wanderer, ohne Kletterfertigkeiten geht es nicht. Absolute Schwindelfreiheit ist Pflicht, die Ausgesetztheit ist aber nicht so dramatisch und angsterzeugend wie auf Reitgraten oder bei Querungen supersteiler Grasflanken, meist hat man festen Halt. Ohne Nebel sicher auch ein interessanter Aussichtsgipfel, insbesondere auf den wilden Blassengrat.
Tourengänger:
trainman

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