Gassenfurggel - Hinter Gassenstock - Rad
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Die Aufmerksamkeit in der Glärnisch-Gruppe ist sehr ungleich verteilt. So werden Vrenelis Gärtli und Vorder Glärnisch in der Sommersaison geradezu von Türlern überrannt. Bereits auf dem Bös Fulen, Näbelchäppler oder Bächistock - auch nicht gerade Mauerblümchen - geht's weit gemächlicher zu und her. Wer's noch ruhiger mag, dem seien die Gipfel um Zeinen empfohlen. Oder wer kennt schon Rossstock, Bösbächistock oder die Gassenstöcke? Man hat da gute Chancen, die einzige Begehung des Jahres zu realisieren. Bloss das Rad geniesst eine - auch dank Skitürlern - bescheidene Bekanntheit.
Einsamkeit gibt's hier nicht umsonst. Die Zustiege sind lang, sowohl ab Klöntal (Plätz) als auch Grosstal (Luchsingen) muss mit mindestens 4-5 Stunden gerechnet werden. Und keiner der Schlussaufstiege ist einfach. Nur beim Rad und Hinter Gassenstock kommt man - bei geschickter Routenführung - mit einer gehobenen T5 vergleichsweise vernünftig davon. Angenehmer Nebeneffekt der Plackerei: Ich kann wieder mal eine neue Route zu Hikr beitragen.
Brunnenberg LSB - Hinter Gassenstock (4:05, T6-)
Angesichts des langen Aufstiegs gönne ich mir ab Luchsingen die LSB nach Brunnenberg, was 350Hm spart (Link zur LSB). Den Aufstieg nach Mittler Staffel (1383m) hat man schnell hinter sich gebracht. Hier öffnet sich ein wunderbarer Blick auf das lange "Bösbächi-Tal" mit seinem prächtigen Gipfelkranz (Eggstöcke, Bös Fulen, Bösbächistock, Wissgandstock). Blöd nur, dass dieses Tal nun komplett durchschritten werden muss. Der Gwaggel zur Gross Risi schlägt gut und gerne mit 90 Minuten zu Buche, denn der Weg wird rasch undeutlich. Also freestyle durch Kraut und Rüebli, über Schutt und Blöcke.
Die Routenfindung ab hinterstem Talkessel könnte einfacher nicht sein. Von der Gross Risi zieht zwischen ca. 2250-2300m eine prägnante trichterförmige Rampe nach NE (rechts) hoch (auf LK ersichtlich). Im mühsamen Schroffengelände erreicht man wohl eine tiefe T6. Vom oberen Ende der Rampe führt ein schmales Band wenige Meter um eine Kante herum. Das ist prinzipiell unschwierig (gute Trittspuren vorhanden), aber ganz schön luftig. Nach wenigen Meter erreicht man eine verwachsene Runse, welche direkt zum Grat hochführt (bis T5).
Wichtig: Dieser Übergang ist nicht die Gassenfurggel gemäss LK! Diese befindet sich 200m weiter nordöstlich und markiert den tiefsten Punkt im Grat Bös Fulen - Bösbächistock. Da ich schon mal hier bin, hole ich mir diesen Wegpunkt natürlich auch noch.
Nun unschwierig relativ höhenneutral über den Grat rüber an den Fuss des Bös Fulen und weiter auf den Hinter Gassenstock (2541m), wobei es immer noch Schneefelder zu queren gibt (Pickel!). Vorsicht, aus der Bös Fulen Wand purzelt gerne mal was runter. Vom selten besuchten Gipfel geniesst man einen lohnenden Blick auf Pfannenstock, Chratzerengrat und Silberen - und natürlich den westlichen Glärnisch.
Hinter Gassenstock - Rad (2:35, T5+/II)
Mit dem Rad hat man das nächste Ziel bereits vor Augen, doch es muss mühselig verdient werden. Zuerst Abstieg über Geröll- und Schneefelder ins Zeinentäli bis auf ca. 1960m. Eine Felsrippe im unteren Teil ist im Abstieg und bei Feuchtigkeit (wie heute) heikel, T5. Die anschliessende Querung in der Flanke vom Rüchigrat zum "Alpinwanderweg" rüber bereitet wenig Freude. Warum die Anführungszeichen? Ein paar verstreute Markierungen machen noch lange keinen Weg. Je näher man der Zeinenfurggel (2435m) kommt, desto steiler wird's - kein Zuckerschleck in diesem weglosen Schuttgelände.
Nun folgt der Aufstieg zum Rad. Wenn man eine vernünftige Route wählt, kommt man mit T5 durch. Wie
Schlomsch anhand dieser nützlichen Foto erläutert, müssen mehrere Felsriegel in der Westflanke umgangen werden. Ich persönlich wähle eine direktere Variante, d.h. näher am Südgrat. Den Grat selber berühre ich nur im untersten und obersten Teil. Fast werde ich noch von melonenengrossen Steinen erschlagen, ausgelöst durch einen absteigenden Berggänger. Aber auch wirklich ein dummer Zufall, dass sich Begeher #3 und #4 im 2013 genau die gleiche Stunde am gleichen Tag ausgesucht haben. Offenbar vom schlechten Gewissen geplagt, steigt der nette Herr nochmals fünf Minuten auf, um mir seine Variante durch den dritten Felsriegel zu zeigen. Zuletzt etwas luftig über den Südgrat zum Gipfel des Rad (2661m).
Rad - Brunnenberg LSB (2:35, T5+)
Im Abstieg zurück zur Zeinenfurggel probiere ich eine leicht andere Variante aus, denn es gibt deren viele. Eigentlich wollte ich noch kurz den Wissgandstock besuchen, doch man soll die Geduld der kulanten Partnerin zuhause nicht unnötig strapazieren (schliesslich "darf" ich mittlerweile jeden Samstag auf Tour). Lieber spare ich die Zeit für Bügelspez und Geissenschüblig in der Bösbächi-Beiz. Dazwischen liegt natürlich der elende Riemen über Bächifirn und Ausläufer (die unsinnige Markierungspolitik findet hier ihre Fortsetzung) und der Abstieg über Vorder Chamm (strikt den Markierungen folgen!).
Material
- Helm (gerade am Rad wird's gefährlich, wenn mehrere Begeher gleichzeitig drin sind, besser kurz warten)
- Pickel (die Schneefelder um Zeinen halten sich lange)
- Steigeisen (bei Begehung des Gassenstocks im Frühsommer)
Einsamkeit gibt's hier nicht umsonst. Die Zustiege sind lang, sowohl ab Klöntal (Plätz) als auch Grosstal (Luchsingen) muss mit mindestens 4-5 Stunden gerechnet werden. Und keiner der Schlussaufstiege ist einfach. Nur beim Rad und Hinter Gassenstock kommt man - bei geschickter Routenführung - mit einer gehobenen T5 vergleichsweise vernünftig davon. Angenehmer Nebeneffekt der Plackerei: Ich kann wieder mal eine neue Route zu Hikr beitragen.
Brunnenberg LSB - Hinter Gassenstock (4:05, T6-)
Angesichts des langen Aufstiegs gönne ich mir ab Luchsingen die LSB nach Brunnenberg, was 350Hm spart (Link zur LSB). Den Aufstieg nach Mittler Staffel (1383m) hat man schnell hinter sich gebracht. Hier öffnet sich ein wunderbarer Blick auf das lange "Bösbächi-Tal" mit seinem prächtigen Gipfelkranz (Eggstöcke, Bös Fulen, Bösbächistock, Wissgandstock). Blöd nur, dass dieses Tal nun komplett durchschritten werden muss. Der Gwaggel zur Gross Risi schlägt gut und gerne mit 90 Minuten zu Buche, denn der Weg wird rasch undeutlich. Also freestyle durch Kraut und Rüebli, über Schutt und Blöcke.
Die Routenfindung ab hinterstem Talkessel könnte einfacher nicht sein. Von der Gross Risi zieht zwischen ca. 2250-2300m eine prägnante trichterförmige Rampe nach NE (rechts) hoch (auf LK ersichtlich). Im mühsamen Schroffengelände erreicht man wohl eine tiefe T6. Vom oberen Ende der Rampe führt ein schmales Band wenige Meter um eine Kante herum. Das ist prinzipiell unschwierig (gute Trittspuren vorhanden), aber ganz schön luftig. Nach wenigen Meter erreicht man eine verwachsene Runse, welche direkt zum Grat hochführt (bis T5).
Wichtig: Dieser Übergang ist nicht die Gassenfurggel gemäss LK! Diese befindet sich 200m weiter nordöstlich und markiert den tiefsten Punkt im Grat Bös Fulen - Bösbächistock. Da ich schon mal hier bin, hole ich mir diesen Wegpunkt natürlich auch noch.
Nun unschwierig relativ höhenneutral über den Grat rüber an den Fuss des Bös Fulen und weiter auf den Hinter Gassenstock (2541m), wobei es immer noch Schneefelder zu queren gibt (Pickel!). Vorsicht, aus der Bös Fulen Wand purzelt gerne mal was runter. Vom selten besuchten Gipfel geniesst man einen lohnenden Blick auf Pfannenstock, Chratzerengrat und Silberen - und natürlich den westlichen Glärnisch.
Hinter Gassenstock - Rad (2:35, T5+/II)
Mit dem Rad hat man das nächste Ziel bereits vor Augen, doch es muss mühselig verdient werden. Zuerst Abstieg über Geröll- und Schneefelder ins Zeinentäli bis auf ca. 1960m. Eine Felsrippe im unteren Teil ist im Abstieg und bei Feuchtigkeit (wie heute) heikel, T5. Die anschliessende Querung in der Flanke vom Rüchigrat zum "Alpinwanderweg" rüber bereitet wenig Freude. Warum die Anführungszeichen? Ein paar verstreute Markierungen machen noch lange keinen Weg. Je näher man der Zeinenfurggel (2435m) kommt, desto steiler wird's - kein Zuckerschleck in diesem weglosen Schuttgelände.
Nun folgt der Aufstieg zum Rad. Wenn man eine vernünftige Route wählt, kommt man mit T5 durch. Wie

Rad - Brunnenberg LSB (2:35, T5+)
Im Abstieg zurück zur Zeinenfurggel probiere ich eine leicht andere Variante aus, denn es gibt deren viele. Eigentlich wollte ich noch kurz den Wissgandstock besuchen, doch man soll die Geduld der kulanten Partnerin zuhause nicht unnötig strapazieren (schliesslich "darf" ich mittlerweile jeden Samstag auf Tour). Lieber spare ich die Zeit für Bügelspez und Geissenschüblig in der Bösbächi-Beiz. Dazwischen liegt natürlich der elende Riemen über Bächifirn und Ausläufer (die unsinnige Markierungspolitik findet hier ihre Fortsetzung) und der Abstieg über Vorder Chamm (strikt den Markierungen folgen!).
Material
- Helm (gerade am Rad wird's gefährlich, wenn mehrere Begeher gleichzeitig drin sind, besser kurz warten)
- Pickel (die Schneefelder um Zeinen halten sich lange)
- Steigeisen (bei Begehung des Gassenstocks im Frühsommer)
Tourengänger:
Bergamotte

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Kommentare (14)