Warenkarseitenspitze (3345m) - eine Woche über einsame Stubaier Gipfel und Jöcher
Eine Hochtour im Stubai - wer denkt da nicht an das Hochstubai mit Zuckerhütl und Co., sowie das unsäglich verschandelte Gebiet um die Stubaier Gletscherbahn. Dagegen ist im Sommer wenig Betrieb auf den nördlicheren Stubaier Gipfeln, deren Namen von "austauschbar" (...bacher ...kogel) über "sperrig" (Warenkarseitenspitze) bis zu "ordinär" (Kuhscheibe) reichen und meist nur im Winter besucht werden. Bei genügend Zeit, Motivation und gutem Wetter lassen sich die Berge mit den "großen Namen" ja anschließend noch mitnehmen ...
Tag 1: Gries - Winnebachseehütte
Der Zustieg zur Winnebachseehütte erfolgt auf gut markiertem, problemlosem und landschaftlich schönem Wanderweg von Gries (Parkplatz weiter oben derzeit, August 2013, gesperrt).
Schwierigkeit: T2.
Tag 2: Winnebachseehütte - Winnebacher Weißkogel - Winnebachseehütte
Zum "Eingehen" steht ein gletscherfreier 3000er auf dem Programm. Von der Hütte geht's auf markiertem, gut frequentiertem Weg über Blockhalden etwas mühsam zum Winnebachjoch (Übergang zum Westfalenhaus). Vom Joch folgt man direkt den zahlreichen Steinmännern in eine feinsandige Geröllflanke, die überraschend gut zu gehen ist. Gute Wegspuren erleichtern den Aufstieg. Das Geröll wird gröber und man erreicht den Ostgrat. Zunächst etwas brüchig durch Rinnen (I), später auf dem teils plattigen Grat und über Blöcke (I+) teils ausgesetzt zur Gipfelabdachung und unschwierig zum GK. Abstieg wie Aufstieg.
Fazit: Ein im Sommer zu Unrecht selten besuchter Gipfel, guter Rundblick in die nördlichen Stubaier Alpen, sehr lohnend.
Schwierigkeiten:
Von der Hütte zum Winnebachjoch: T3 (Blockhalden, unschwierig).
Vom Winnebachjoch zum Weißkogel: T4, I+ (am Grat).
Tag 3: Winnebachseehütte - Gaißlehnscharte - Amberger Hütte
Von der Hütte geht's über begrünte Moränenrücken (GK am "Ernst-Riml-Spitz"), Gletscherschliff und Schutt in leichtem Auf und Ab zum Bachfallenferner. Dieser wird günstigerweise über einen weit hineinragenden Moränenrücken erreicht (im Sommer oft aper, Markierungen).
In einem weiten Rechtsbogen auf der linken Seite des Gletschers mit gebührendem Abstand zu den steinschlägigen Flanken sowie zur Spaltenzone in der Mitte erreicht man den Einstieg zur Gaißlehnscharte.
Diese wird auf einer neuen Route über eine ausgesetzte Gratrippe erreicht (neue Versicherungen, alter Weg durch die daneben liegende Rinne aufgegeben). Ein durchgehendes Stahlseil leitet bis zur Scharte und es gibt ausreichend Griffe und Tritte. Die Abstände der Sicherungshaken sind jedoch sehr groß, so dass hier mit einem KS-Set nicht vernünftig gesichert werden kann.
Von der Scharte kann man den Großen Gaißlehnkogel (3216m) mitnehmen (Stellen II) - wegen Gewittergefahr gelang dies nur
83_Stefan im Laufschritt:
Großer Gaißlehnkogl (3216 m) - Wächter über dem Bachfallenferner.
Von der Scharte geht's dann versichert über Plattengelände in ein Blockkar und in einem Rechtsbogen in begrüntes Gelände. In leichtem Auf und Ab zu einem weithin sichtbaren Steinmann und von dort in sehr steilen, schottrigen Kehren zum Fahrweg, der von Gries zur Amberger Hütte führt. Auf ihm in wenigen Minuten zur Hütte.
Fazit: Einer der Höhepunkte der Tour und wohl einer der abwechslungsreichsten Hüttenübergänge überhaupt.
Schwierigkeiten:
Wanderung zum Bachfallenferner: T2.
Über den Bachfallenferner: L (Hochtour).
Aufstieg zur Gaißlehnscharte: WS+ (Klettersteig).
Abstieg zur Amberger Hütte: T3.
Tag 4: Amberger Hütte - Kuhscheibenspitz - Amberger Hütte
Ein weiterer "gemütlicher" 3000er ist an der Reihe.
Von der Hütte auf breitem Weg ein gutes Stück fast eben Richtung Sulztalferner, dann rechts ab auf den Steig zum Roßkarferner (Ww. Kuhscheibe). Über eine steile Wiesenstufe, dann im Auf und Ab über Moränen in ein Kar, das einst vom Roßkarferner bedeckt war. Auf nahezu beliebiger Route recht mühsam über eine steile Geröllstufe, bis der Roßkarferner sichtbar wird. An dessen rechten Rand zum Nordgrat der Kuhscheibenspitz. Über Blockwerk unschwierig und wenig ausgesetzt zum Gipfel. Abstieg wie Aufstieg.
Fazit: Netter Ausflug von der Amberger Hütte, lohnend wegen der Aussicht.
Schwierigkeit: L (Hochtour), T3+ (im Gipfelbereich).
Tag 5: Amberger Hütte - Wütenkarsattel - Windacher Daunkogel (Versuch) - Wütenkarsattel - Hochstubaihütte
Von der Hütte geht's auf bezeichnetem Weg hoch zum Sulztalferner und stets an dessen rechten Rand in einem Linksbogen um die Spaltenzone herum und zum Wütenkarsattel.
Der Windacher Daunkogel ist von dort im AV-Führer noch als Firngrat beschrieben, dies ist wohl seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr aktuell. Vom Wütenkarsattel geht's unschwierig über Blockgelände und Firnfelder zum P. 3301m (AV-Karte). Der Weiterweg zum Windacher Daunkogel ist wegen eines Felsausbruches nur noch für T6-Spezialisten machbar. Ein messerscharfer Grat, der links über glatte Platten und rechts über Bruchgelände steil abbricht, ist mit lockerem, stellenweise überhängendem Schutt bedeckt. Prost Mahlzeit:
Windacher Daunkogl (3351 m) - über einen sterbenden Grat.
(Hinweis: Der Südgrat zum Windacher Daunkogel von der Warenkarscharte ist augenscheinlich problemlos begehbar, ca. T4).
Vom Wütenkarsattel wird anschließend ca. 50m zum Wütenkarferner abgestiegen und dieser in einem Rechtsbogen überquert. Abseilpunkt an einer kleinen Scharte unterhalb der weithin sichtbaren Hochstubaihütte; über den von Sölden heraufziehenden Hüttenweg problemlos zur Hütte, die auf dem Gipfel der Wildkarspitze steht.
Als Abendtour bietet sich ein Abstecher zum überaus aussichtsreichen Hohen Nebelkogel an (ca. 15 min. von der Hütte). Ein Kuriosum, denn der immerhin 3211m hohe Gipfel ist (von der Hütte aus) mit Hüttenschuhen machbar, wenn diese es überleben. Bei Bedingungen, wie wir sie hatten (warmer Abend mit Föhnstimmung) einer der Höhepunkte der Tour!
Ein weiteres Kuriosum: Im Gastraum der Hochstubaihütte steht ein perfekt gestimmtes (!) Klavier (!), was bei entsprechenden Fähigkeiten für gute Unterhaltung beim Hüttenabend sorgt.
Schwierigkeiten:
Von der Amberger Hütte über den Wütenkarsattel zur Hochstubaihütte: T3 (zum Einstieg), L (Hochtour).
Windacher Daunkogel, P. 3301m über den Westgrat: T4- (leichte Firnpassagen).
Hoher Nebelkogel von der Hochstubaihütte: T3.
Tag 6: Hochstubaihütte - Warenkarscharte - Warenkarseitenspitze - Warenkarscharte - Eisjoch - Hildesheimer Hütte
Abstieg von der Hütte zum Abseilpunkt von Tag 5 auf dem Wütenkarferner. Über den Gletscher zur Warenkarscharte. Von dort über den Nordgrat auf die Warenkarseitenspitze. Schlüsselstelle ist eine etwa 10m hohe Platte, die über Risse überwunden wird (II, fester Fels). Der Rest des Grates ist unschwierig, aber länger als gedacht (kurze Gegenanstiege).
Von der Warenkarscharte geht's relativ reizlos über Schotter und Firn bergab und man quert die kläglichen Reste des Warenkarferners. Beim Wiederaufstieg auf der gegenüberliegenden Seite des Ferners zeigt sich das Stubaier Gletscherskigebiet erstmals in seiner ganzen Scheußlichkeit. Zwar ließen sich hier einige Wander-3300er mitnehmen, doch bei Föhnsturm mit Nieselregen durchs verschandelte Gelände zu schnaufen ist nicht jedermanns Sache. Also auf direktem Weg über den stellenweise präparierten Windacher Ferner zum Eisjoch und über den ebenfalls planierten Gaißkarferner zum Grat des Schussgrubenkogels. Dort auf markiertem Weg zur Hildesheimer Hütte.
Fazit: Diese Etappe dient nur dazu, von A nach B zu kommen - es ist bezeichnend, dass der kurze Gipfelsprint zur Warenkarseitespitze der lohnendste Abschnitt ist.
Schwierigkeiten:
Von der Hütte zur Warenkarscharte: L (Hochtour).
Warenkarseitespitze über den Nordgrat: T4-, II (Stelle).
Über Warenkarferner zum Eisjoch und zur Hildesheimer Hütte: L (Hochtour), T3.
Tag 7: Hildesheimer Hütte - Pfaffenjoch (Versuch Zuckerhütl) - Hildesheimer Hütte - Fiegl's Hütte - Sölden
Am letzten Tag steht das Zuckerhütl als vermeintlicher Höhepunkt auf dem Programm.
Von der Hildesheimer Hütte geht's auf überraschend ausgesetztem, aber markiertem und teils versichertem Weg zum Einstieg auf den Pfaffenferner. Über den Gletscher leicht ansteigend zum Pfaffenjoch und nun steiler auf dem Gletscher Richtung Pfaffensattel. Wegen Föhnsturms, der ein sicheres Gehen im Firn unmöglich machte, und einsetzendem Regen Abbruch auf ca. 3300m. Zurück zur Hütte auf bekanntem Weg.
Von der Hütte geht's auf dem recht unterhaltsamen Steig durchs Gaißkar ins Windachtal. Der Steig ist technisch leicht, führt aber durch steiles Grasgelände und erfordert daher gute Konzentration. Im Windachtal wartet nun noch ein Talhatscher nach Sölden, der die Sohlen zum Glühen bringt.
Schwierigkeiten:
Zum Pfaffenjoch: T3+ (zum Einstieg), L (Hochtour).
Hüttenweg übers Gaißkar: T3.
Abstieg nach Sölden: T1 (alternativ mit Bus von Fiegl's Hütte).
Fazit:
Lohnende Hüttentour, die nicht mit Gipfeloptionen geizt, wenn es das Wetter und die Verhältnisse erlauben. Dabei waren wir fast immer alleine unterwegs. Insbesondere die Hochstubaihütte und die Winnebachseehütte mit ihrem herzlichen Personal bleiben in sehr guter Erinnerung.
Berichte von
Kireko auf ihrem Blog:
Tag 1 und 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 1: Gries - Winnebachseehütte
Der Zustieg zur Winnebachseehütte erfolgt auf gut markiertem, problemlosem und landschaftlich schönem Wanderweg von Gries (Parkplatz weiter oben derzeit, August 2013, gesperrt).
Schwierigkeit: T2.
Tag 2: Winnebachseehütte - Winnebacher Weißkogel - Winnebachseehütte
Zum "Eingehen" steht ein gletscherfreier 3000er auf dem Programm. Von der Hütte geht's auf markiertem, gut frequentiertem Weg über Blockhalden etwas mühsam zum Winnebachjoch (Übergang zum Westfalenhaus). Vom Joch folgt man direkt den zahlreichen Steinmännern in eine feinsandige Geröllflanke, die überraschend gut zu gehen ist. Gute Wegspuren erleichtern den Aufstieg. Das Geröll wird gröber und man erreicht den Ostgrat. Zunächst etwas brüchig durch Rinnen (I), später auf dem teils plattigen Grat und über Blöcke (I+) teils ausgesetzt zur Gipfelabdachung und unschwierig zum GK. Abstieg wie Aufstieg.
Fazit: Ein im Sommer zu Unrecht selten besuchter Gipfel, guter Rundblick in die nördlichen Stubaier Alpen, sehr lohnend.
Schwierigkeiten:
Von der Hütte zum Winnebachjoch: T3 (Blockhalden, unschwierig).
Vom Winnebachjoch zum Weißkogel: T4, I+ (am Grat).
Tag 3: Winnebachseehütte - Gaißlehnscharte - Amberger Hütte
Von der Hütte geht's über begrünte Moränenrücken (GK am "Ernst-Riml-Spitz"), Gletscherschliff und Schutt in leichtem Auf und Ab zum Bachfallenferner. Dieser wird günstigerweise über einen weit hineinragenden Moränenrücken erreicht (im Sommer oft aper, Markierungen).
In einem weiten Rechtsbogen auf der linken Seite des Gletschers mit gebührendem Abstand zu den steinschlägigen Flanken sowie zur Spaltenzone in der Mitte erreicht man den Einstieg zur Gaißlehnscharte.
Diese wird auf einer neuen Route über eine ausgesetzte Gratrippe erreicht (neue Versicherungen, alter Weg durch die daneben liegende Rinne aufgegeben). Ein durchgehendes Stahlseil leitet bis zur Scharte und es gibt ausreichend Griffe und Tritte. Die Abstände der Sicherungshaken sind jedoch sehr groß, so dass hier mit einem KS-Set nicht vernünftig gesichert werden kann.
Von der Scharte kann man den Großen Gaißlehnkogel (3216m) mitnehmen (Stellen II) - wegen Gewittergefahr gelang dies nur


Von der Scharte geht's dann versichert über Plattengelände in ein Blockkar und in einem Rechtsbogen in begrüntes Gelände. In leichtem Auf und Ab zu einem weithin sichtbaren Steinmann und von dort in sehr steilen, schottrigen Kehren zum Fahrweg, der von Gries zur Amberger Hütte führt. Auf ihm in wenigen Minuten zur Hütte.
Fazit: Einer der Höhepunkte der Tour und wohl einer der abwechslungsreichsten Hüttenübergänge überhaupt.
Schwierigkeiten:
Wanderung zum Bachfallenferner: T2.
Über den Bachfallenferner: L (Hochtour).
Aufstieg zur Gaißlehnscharte: WS+ (Klettersteig).
Abstieg zur Amberger Hütte: T3.
Tag 4: Amberger Hütte - Kuhscheibenspitz - Amberger Hütte
Ein weiterer "gemütlicher" 3000er ist an der Reihe.
Von der Hütte auf breitem Weg ein gutes Stück fast eben Richtung Sulztalferner, dann rechts ab auf den Steig zum Roßkarferner (Ww. Kuhscheibe). Über eine steile Wiesenstufe, dann im Auf und Ab über Moränen in ein Kar, das einst vom Roßkarferner bedeckt war. Auf nahezu beliebiger Route recht mühsam über eine steile Geröllstufe, bis der Roßkarferner sichtbar wird. An dessen rechten Rand zum Nordgrat der Kuhscheibenspitz. Über Blockwerk unschwierig und wenig ausgesetzt zum Gipfel. Abstieg wie Aufstieg.
Fazit: Netter Ausflug von der Amberger Hütte, lohnend wegen der Aussicht.
Schwierigkeit: L (Hochtour), T3+ (im Gipfelbereich).
Tag 5: Amberger Hütte - Wütenkarsattel - Windacher Daunkogel (Versuch) - Wütenkarsattel - Hochstubaihütte
Von der Hütte geht's auf bezeichnetem Weg hoch zum Sulztalferner und stets an dessen rechten Rand in einem Linksbogen um die Spaltenzone herum und zum Wütenkarsattel.
Der Windacher Daunkogel ist von dort im AV-Führer noch als Firngrat beschrieben, dies ist wohl seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr aktuell. Vom Wütenkarsattel geht's unschwierig über Blockgelände und Firnfelder zum P. 3301m (AV-Karte). Der Weiterweg zum Windacher Daunkogel ist wegen eines Felsausbruches nur noch für T6-Spezialisten machbar. Ein messerscharfer Grat, der links über glatte Platten und rechts über Bruchgelände steil abbricht, ist mit lockerem, stellenweise überhängendem Schutt bedeckt. Prost Mahlzeit:

(Hinweis: Der Südgrat zum Windacher Daunkogel von der Warenkarscharte ist augenscheinlich problemlos begehbar, ca. T4).
Vom Wütenkarsattel wird anschließend ca. 50m zum Wütenkarferner abgestiegen und dieser in einem Rechtsbogen überquert. Abseilpunkt an einer kleinen Scharte unterhalb der weithin sichtbaren Hochstubaihütte; über den von Sölden heraufziehenden Hüttenweg problemlos zur Hütte, die auf dem Gipfel der Wildkarspitze steht.
Als Abendtour bietet sich ein Abstecher zum überaus aussichtsreichen Hohen Nebelkogel an (ca. 15 min. von der Hütte). Ein Kuriosum, denn der immerhin 3211m hohe Gipfel ist (von der Hütte aus) mit Hüttenschuhen machbar, wenn diese es überleben. Bei Bedingungen, wie wir sie hatten (warmer Abend mit Föhnstimmung) einer der Höhepunkte der Tour!
Ein weiteres Kuriosum: Im Gastraum der Hochstubaihütte steht ein perfekt gestimmtes (!) Klavier (!), was bei entsprechenden Fähigkeiten für gute Unterhaltung beim Hüttenabend sorgt.
Schwierigkeiten:
Von der Amberger Hütte über den Wütenkarsattel zur Hochstubaihütte: T3 (zum Einstieg), L (Hochtour).
Windacher Daunkogel, P. 3301m über den Westgrat: T4- (leichte Firnpassagen).
Hoher Nebelkogel von der Hochstubaihütte: T3.
Tag 6: Hochstubaihütte - Warenkarscharte - Warenkarseitenspitze - Warenkarscharte - Eisjoch - Hildesheimer Hütte
Abstieg von der Hütte zum Abseilpunkt von Tag 5 auf dem Wütenkarferner. Über den Gletscher zur Warenkarscharte. Von dort über den Nordgrat auf die Warenkarseitenspitze. Schlüsselstelle ist eine etwa 10m hohe Platte, die über Risse überwunden wird (II, fester Fels). Der Rest des Grates ist unschwierig, aber länger als gedacht (kurze Gegenanstiege).
Von der Warenkarscharte geht's relativ reizlos über Schotter und Firn bergab und man quert die kläglichen Reste des Warenkarferners. Beim Wiederaufstieg auf der gegenüberliegenden Seite des Ferners zeigt sich das Stubaier Gletscherskigebiet erstmals in seiner ganzen Scheußlichkeit. Zwar ließen sich hier einige Wander-3300er mitnehmen, doch bei Föhnsturm mit Nieselregen durchs verschandelte Gelände zu schnaufen ist nicht jedermanns Sache. Also auf direktem Weg über den stellenweise präparierten Windacher Ferner zum Eisjoch und über den ebenfalls planierten Gaißkarferner zum Grat des Schussgrubenkogels. Dort auf markiertem Weg zur Hildesheimer Hütte.
Fazit: Diese Etappe dient nur dazu, von A nach B zu kommen - es ist bezeichnend, dass der kurze Gipfelsprint zur Warenkarseitespitze der lohnendste Abschnitt ist.
Schwierigkeiten:
Von der Hütte zur Warenkarscharte: L (Hochtour).
Warenkarseitespitze über den Nordgrat: T4-, II (Stelle).
Über Warenkarferner zum Eisjoch und zur Hildesheimer Hütte: L (Hochtour), T3.
Tag 7: Hildesheimer Hütte - Pfaffenjoch (Versuch Zuckerhütl) - Hildesheimer Hütte - Fiegl's Hütte - Sölden
Am letzten Tag steht das Zuckerhütl als vermeintlicher Höhepunkt auf dem Programm.
Von der Hildesheimer Hütte geht's auf überraschend ausgesetztem, aber markiertem und teils versichertem Weg zum Einstieg auf den Pfaffenferner. Über den Gletscher leicht ansteigend zum Pfaffenjoch und nun steiler auf dem Gletscher Richtung Pfaffensattel. Wegen Föhnsturms, der ein sicheres Gehen im Firn unmöglich machte, und einsetzendem Regen Abbruch auf ca. 3300m. Zurück zur Hütte auf bekanntem Weg.
Von der Hütte geht's auf dem recht unterhaltsamen Steig durchs Gaißkar ins Windachtal. Der Steig ist technisch leicht, führt aber durch steiles Grasgelände und erfordert daher gute Konzentration. Im Windachtal wartet nun noch ein Talhatscher nach Sölden, der die Sohlen zum Glühen bringt.
Schwierigkeiten:
Zum Pfaffenjoch: T3+ (zum Einstieg), L (Hochtour).
Hüttenweg übers Gaißkar: T3.
Abstieg nach Sölden: T1 (alternativ mit Bus von Fiegl's Hütte).
Fazit:
Lohnende Hüttentour, die nicht mit Gipfeloptionen geizt, wenn es das Wetter und die Verhältnisse erlauben. Dabei waren wir fast immer alleine unterwegs. Insbesondere die Hochstubaihütte und die Winnebachseehütte mit ihrem herzlichen Personal bleiben in sehr guter Erinnerung.
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