Winterlich-sommerlicher Aufstieg zum Hohen Nebelkogel (3211m)


Publiziert von Kris , 2. August 2022 um 23:56.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:11 August 2016
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1800 m

Nachdem wir im August 2016 in einen kleinen Winterausbruch im Ötztal gekommen sind, gab es durch mich fieberhafte Suchen nach hohen, aber wenig riskanten Zielen. Dabei entsann ich mich, dass ich 2007 bereits im Zuge einer geführten Wanderung auf die Wildkarspitze/Hochstubaihütte gegangen war. Eine reine Wiederholung ist hierbei wenig interessant, wenn man dabei einen leichten 3000er ausgelassen hat, umso mehr!

Gestartet wird an Fiegl's Hütte, welche man wiederum per Wandertaxi erreichen kann (konnte?). Geplant war der Abstieg zur Kleblealm, welche wiederum per Wanderbus angesteuert wird. Wenig überraschend: wieder mal verpassen wir die letzte Abfahrt und gewinnen ein längeren Hatscher ins Tal. Naja, wenigstens hält das fit!

Leicht und in Serpentinen geht es von Fiegls Hütte in Richtung des Laubkarsees. Wir nehmen also nicht den Aufstieg von 2007 über das obere Seekar, da der Schlussanstieg über die Himmelsleiter bei ggf. vorhandener Vereisung zu ausgesetzt ist. Das Wetter ist trüb, wechselhaft aber zumindest relativ trocken. Ab etwa 2500m startet der leichte Flaum, der bald in nassen Schnee und leichte Vereisung übergeht. Na, das kann ja noch etwas werden, wenn sich das die nächsten 700hm fortführt. Mit entsprechend bedachtem Schritt bewegen wir uns so vorwärts, allerdings v.a. mit Obacht, nicht hinzufallen. Denn genau das passierte mir schicksalshafter Weise beim Abstieg 2007 als ich im Regen etwa 1 Meter auf meinen Meniskus fiel (den ich von Zeit zu Zeit noch immer spüre). Das drosselt natürlich leider unser Tempo.

Vorbei am Laubkarsee erreicht man die Laubkarscharte unterhalb des hohen Söldenkogels. Etwa hier taucht auch erstmals die Hochstubaihütte auf der Wildkarspitze im Blickfeld auf. Es sind noch ca. 600hm, und wir müssen noch einige Schneefelder queren. Diese sind im Aufstieg noch relativ fest, und ohnehin nicht wirklich ausgesetzt. Die Zeit vergeht und der Wanderbus rückt bereits in weite Ferne, allerdings will ich mir den Zusatzgipfel nicht nehmen lassen. Also nehmen wir den nochmal steileren Schlussaufstieg in Angriff. Hier nochmal Obacht auf die Vereisung und über ein paar letzte, verschneite Blöcke an die Hütte heran. 

Ich folge nun den verschneiten Markierungen in etwa 20 Minuten hinüber zum hohen Nebelkogel. Bis auf etwas grundlegendere Orientierung ist der Gipfel auch im Schnee relativ leicht erreichbar. Es gibt wenige, etwas ausgesetztere Stellen, bei denen kurz die Hände zur Stabilisierung aus den Taschen kommen. Am Gipfel gibt es dann leider wenig Aussicht. Ich schaue nochmal kurz die Himmelsleiter hinunter, die hier fast neben dem Gipfel hinaufzieht (umso ärgerlicher das wir ihn 2007 nicht begangen haben!) Zurück an der Hütte geht es wieder auf gleichem Wege nach unten. 

Mittlerweile hat die Sonne ihr Bestes getan, sodass zum einen der verbliebene Schnee sehr sulzig geworden ist und zum anderen Schnee + Eis auch stark zurückgegangen sind. Es wird schlussendlich noch ein schöner Sommertag mit vielen Kontrasten in den einzelnen Höhenlagen. Der Abstieg zieht sich ordentlich und wie erwartet erreichen wir bei weitem nicht den letzten Wanderbus an der Kleblealm. Das heißt: weitere 600hm und einige Kilometer bis nach Sölden hinab. Schwierig ist es dabei nie, auch wenn es einige schmalere oder steilere Passagen gibt - dennoch ist es dann, nach 1800hm Abstieg doch kräftezehrend und wir sind froh zurück in Sölden zu sein. 

Im Optimalfall verbindet man von Fiegls Gasthaus den Anstieg über das obere Seekar und die Himmelsleiter direkt mit dem hohen Nebelkogel und die Wildkarspitze/Hochstubaihütte, um dann über das Laubkar abzusteigen. So wird eine schöne, wenn auch lange Runde daraus. Gerade wenn man auf die künstlichen Hilfen in Form von Wanderbussen verzichtet - freiwillig oder gezwungen ;-) 


  • KONDITION 4/5
  • ORIENTIERUNG 3/5 (im Schnee)
  • TECHNIK 2/5
  • EXPONIERTHEIT 2/5

  • Tourengänger: Kris


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