Bristen Bristen retour - der Urner Klassiker bei Traumbedingungen
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Der Bristen ist wohl einer der meist beäugten Urner Berge, denn er steht sehr prominent oberhalb Amsteg in der südlichen Flucht des Reusstals. Vom Ende des Urnersees bis nach Amsteg erscheint er für die Betrachter zudem wie eine Pyramide und wird deswegen zuweilen auch K2 der Schweiz genannt. Bedenkt man dass auf der Gotthard Achse jährlich über 6 Millionen Fahrzeuge unterwegs sind und die Zugfrequenz auf dieser Strecke ja auch nicht gerade dünn gesäht ist, kriegt dieser Berg wohl durchschnittlich mehr als 100'000 "Views per day". Gemäss Hüttenwartin des Bristenseehüttlis sei der Grund für die Besteigung des Bristens auch für erstaunlich viele Leute, dass sie diesen Berg im Gotthardstau gesehen und bestaunt hätten. Natürlich stand dieser Berg auch schon lange auf
Omega3's und meiner Wunschliste. Heute hat es nun endlich auch geklappt und wir konnten diesen bei Traumbedingungen erklimmen. Dazu haben wir für den Aufstieg den NW-Grat und für den Abstieg die Normalroute über den NE-Grat gewählt. Mit einem Start in Bristen ergibt das bekanntlich eine ansprechende Tagestour mit 2300 Höhenmetern.

In
Bristen, Post laufen wir kurz vor 8h los und folgen dem markierten Weg Richtung Bristensee. Wenn sowohl der Ausgangspunkt im Tal, wie auch der Endpunkt auf dem Berg "Bristen" heisst, muss man aufpassen wie ein Häftlimacher, dass man bei den Wegweisern nicht dem falschen "Bristen" folgt :-) Beim Bristenstäfeli machen wir eine erste kurze Pause. Kurz nach Blacki folgen wir etwa 300m dem Weg Richtung Langlaui und steigen anschliessend direkt zum Fuss des NW Grates auf. Etwas westlich ausholend steigen wir über steiles Gras und Schrofen zum eigentlichen Grat (hier noch N-Grat) auf und folgen diesem zum Gemsplanggenstöckli (P. 2413).

Der Weiterweg zu P. 2946 (dort wo sich NW- und NE-Grat vereinen) ist felsig-kraxlig. Die Schwierigkeiten halten sich jedoch in Grenzen und anspruchsvoll aussehende Abbrüche lassen sich entweder direkt überklettern oder umgehen. Das Gestein ist zwar etwas brüchig, aber alles in allem sind die Schwierigkeiten vergleichbar mit denen des NE-Grates. Der NE-Grat weist aber im Vergleich zu unserem Aufstiegsgrat deutlich mehr Wegspuren oder Steinmannli auf. Der nördliche Vorgipfel des Bristens (P. 2946) ist wohl die eigentliche Schlüsselstelle der Tour, denn das Überklettern dieses Gratkopfes ist ziemlich ausgesetzt (T5/II). Ist dieser einmal überwunden sind es dann aber nur noch wenige und verhältnismässig einfache Kraxelschritte bis zum Gipfel.
Das Wetter zeigt sich erfreulicherweise von seiner besten Seite und wir können das wunderbare Panorama von hier oben bei fast wolkenlosem Himmel, äusserst klarer Sicht und angenehmen Temperaturen geniessen. Nach einer Stunde Gipfelrast müssen wir uns dann aber wohl oder übel wieder langsam an den Abstieg machen, denn der letzte Bus fährt in
Bristen, Post schon um 19h. Für diesen Abstieg nehmen wir ab P. 2946 nun die Normalroute (den NE-Grat), welche hier auf hikr ja schon zu Genüge beschrieben wurde. Zudem zeigt dieser Grat sehr deutliche Begehungsspuren auf und ist immer mal wieder mit dem einen oder anderen Steinmann dekoriert. Auch der Ein- beziehungsweise Ausstieg beim Lauchergrat weist sehr deutliche Wegspuren auf und der bekannte grosse, weisse Pfeil beim Einstieg kann
kaum verfehlt werden. Da noch genügend Zeit verbleibt, schalten wir beim Bristenseehüttli nochmals eine längere Pause ein, schwatzen eine ganze Weile mit der Hüttenwartin und laufen anschliessend auf dem markierten Weg hinunter nach Bristen.


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