Warum nicht mal 2600 Höhenmeter an einem Tag hoch und auch wieder runter? Der Bristen steht schon lange auf der ToDo Liste. Genau diese Herausforderung von Amsteg auf den Bristen zu wandern packte ein Klettergspändli letzten Jahres. Als er mich diese Woche anfragte war ich sofort mit dabei, auch wenn die Tour eine ziemliche Herausforderung darstellte. Der Bristen überragt als gleichmässige Pyramide das komplette Reusstal. Er ist von der Autobahn aus bereits nach dem Seelisbergtunnel zu sehen, da er so markant im Tal steht. Er gilt als eines der Wahrzeichen vom Kanton Uri.
Um drei Uhr morgens war Tagwache. Ich fahre zuerst mit dem Bike nach Horw, dort aber nehme ich gerne die Mitfahrgelegenheit von meinem Klettergspändli wahr. Wir fahren bis nach Amsteg und parkieren direkt neben dem Wasserkraftwerk Amsteg. Mit Stirnlampe laufen wir im dunklen Wald zum Bristenstäfeli wo es dann auch schon dämmert. Ausser helle Pilze die im Stirnlampenlicht reflektierten und dem Lärm der Autobahn haben wir auf diesem Wegstück nicht viel mitbekommen. Der Wald lichtet sich und der Wanderweg führt von hier aus durch eine wunderschöne Fauna. Zuerst treffen wir auf die Alp Blacki und schliesslich zum Bristenhüttli. Dazwischen kommen wir an einem schönen Wasserfall mit mehreren Kaskaden vorbei. Beim Bristenhüttli nehmen uns diverse witzige Ziegen in Empfang, Witzig, da sie ganz lange Puddelohren haben. Hier machen wir sodann auch unsere erste kurze Pause.
Wir haben uns vorgenommen den Aufstieg über den leicht schwierigeren Nordwest-Grat zu machen. Hier klettert man etwa im dritten Grad mit einem schönen Tiefblick zur Gotthard Strecke hinunter. Es sind drei grössere Aufschwünge zu meistern, bevor der Grat dann mit dem Nordost-Grat direkt beim Vorgipfel zusammen kommt. Im Gegensatz zum Nordost-Grat sind hier zweimal sehr schmale, etwa 10 Meter lange Gräte zu bewältigen. Von hier aus entdecken wir auch plötzlich eine Gams welches unten das Geröllfeld quert. Den Vorgipfel überklettert man am besten, denn die Umgehung ist nicht weniger ausgesetzt. Nach dem Vorgipfel hat man das kleine Gipfelkreuz im Blickfeld. Ein ganz spezielles welches sehr gut zum Berg passt.
Für den Rückweg haben wir uns den Nordost-Grat vorgenommen. Auch dieser hat seine Schlüsselstellen und dauert länger als man vom Bristenhüttli aus erahnen würde. Die Kraxelroute geht beinahe bis zum Lauchergrat, bei welchem wir die zwei Lamas entdecken welche die Schafherde beschützen soll. Vom Lauchergrat gehen wir vom Grat herunter unter dem grossen, weiss gemalten Pfeil durch Richtung Bristenhütte. In der Bristenhütte liegen diverse Getränke mit einem Kasseli auf, wir entscheiden uns für eine längere Pause, bevor es dann auf den langen Weg, zurück nach Amsteg geht.
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