Teneriffa-Trekking 8: durch den Barranco de Santiago - und Überschreitung der Montaña de Guama

Vom Appartement unseres komfortablen, mit bester Meersicht ausgestatteten Resorts in Acantilado de los Gigantes aus pilgern wir an der hässlichen Bauruine vorbei auf die Verbindungsstrasse nach Tamaimo, von welcher wir jedoch bald - diesmal bestens ausgeschildert - auf den Wanderweg in den Barranco de Santiago abzweigen.

Erst wandern wir an zahlreichen, meist von leichten Stoffbahnen eingehüllten Bananenplantagen vorbei talaufwärts. Diese hinter uns lassend, führt uns der staubtrockene Barranco immer höher, bis wir kurz vor Tamaimo, zur wiederum deutlich markierten Abzweigung gelangen, welche nun steil auf den Gratrücken führt. Trotz wolkenlosem Himmel und schönstem Sonnenschein ist der nachfolgende Aufstieg, wie generell während unserer Trekking-Woche auf Teneriffa, von angenehmem Charakter - so erreichen wir zügig die Degollada de Tejera.

Kurz darauf erklimmen wir weglos den prächtigen Aussichtspunkt am dem Gratrücken, La Tablada, von wo aus sich ein schöner Tiefblick durch die schroff abfallenden Berggrate zum Meer eröffnet. Je weiter wir danach auf dem wieder flacheren Rücken hochwandern, desto mehr öffnet sich der Blick und wir können so sogar die Hafenanlage von Acantilado de los Gigantes aus der Höhe zur Rechten, Bananen-Plantagen zur Linken des Berggipfels mit P. 617 erkennen.

Gemütlich streben wir dem stets mehr abflachenden Gipfel zu, durch die niedrige Kraut- und Busch-Vegetation erreichen wir den beinahe ebenen Gipfel der Montaña de Guama, wo wir uns niedersetzen und den Blick hinunter ins Bergdorf Tamaimo und hinüber zum entfernt aufragenden Pico del Teide geniessen. Zusätzlich gewinnen wir einen Einblick in nördlicher Richtung in Teile des Teno-Gebirges. Nach unserer Mittagsrast, von welcher einmal mehr die köstlichen „Dinos“ profitieren, streben wir erst noch flach, zusehends jedoch steiler auf einem teilweise etwas ruppigen Bergweg nordwärts weiter und hinab.

Das als kleine Kuppe resp. Felsaufbau auf dem zum Meer doch beträchtlich abfallenden Grat aufragende Cruz de Misioneros ist unser nächstes Ziel. Nach dem dortigen letzten Ausblick aufs Meer steigen wir auf markiertem Weg relativ steil ab Richtung Barranco, welchen wir nach einem alten Dreschplatz queren und in ein schmuckes, einfaches Aussenquartier von Tamaimo gelangen.

Hier, in diesem grossen, an der Hauptstrasse zum Teno-Gebirge, in den Norden führenden, Strasse liegenden grossen Bergdorf, halten wir inne und genehmigen uns vor einer kleinen Bar Bier und Kaffee; unwahrscheinliche günstige 80 Cents wird in diesem Lokal in Tamaimo für ein Bier verlangt J

Den Einstieg zum Weiterabstieg zum Barranco de Santiago finden wir (einmal mehr) nicht; so nehmen wir ein geraumes Stück die Hauptstrasse und biegen in wenig kultiviertes Acker-, „Kultur“land ein - nach einem letzten freistehenden Haus ist jedoch Schluss mit Weg: über weglose und teilweise ruppige Abhänge und steile Gegenaufstiege gelangen wir mit einiger Mühe wieder auf den am Vormittag begangenen Wanderweg. Ihm folgen wir bis zu der von Acantilado de los Gigantes herausführenden Strasse; an einem herrlichen Aussichtsplatz oberhalb der Stadt kehren wir ins Restaurant Archipenque Mirador ein, stillen unseren Durst und gönnen uns köstliche einheimische, einfache Spezialitäten.

Erfreulich endet hier - und auf der sonnigen Terrasse unseres Appartements mit stimmungsvollem Sonnenuntergang - der letzte Bergwandertag auf Teneriffa; eine Woche mit unzähligen, beinahe unbeschreiblichen, Erlebnissen und Eindrücken neigt sich dem Ende zu …