Teneriffa-Trekking 7: eindrückliche Masca-Schlucht - im Ab- und Aufstieg
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Nach der Fahrt von Santiago del Teide auf der Passstrasse halten wir kurz unterhalb des Sattels an, um den nun schroffen Charakter der Landschaft - und die kühn angelegte schmale und kurvenreiche Strasse - zu bewundern, welche uns anschliessend nach Masca führt.
Hier parkieren wir auf dem Parkplatz oberhalb des Dorfes und wandern hinunter, an der kleinen, einfachen Kirche vorbei, durchs Bergdörfchen zum Eingang in den Barranco de Masca. Bei klarem Himmel und angenehm warmen Temperaturen - wir werden sie auf dem Rückweg etwas „hitziger“ empfinden - steigen wir ein in den langen Schlucht-Pfad. Zu Beginn sehr gut ausgebaut und noch auf offenen, nur schwach abfallenden Hängen, gelangen wir zum Bachlauf.
Je weiter wir dem nur noch sehr spärlich fliessenden Wasser folgen, desto enger wird das Tal, wird zur Schlucht; die Felswände zur Linken und Rechten werden immer höher und rücken näher. Wenige nur minim ausgesetzte Stellen sind sogar seilgesichert; die bescheidenen Schwierigkeiten liegen allerdings im gelegentlich etwas ruppigen, hochtrittigen Pfad. Selten kann man sich in der zwar meist recht engen Schlucht etwas verlaufen, da sehr viele Wegspuren im nicht mehr begehbaren Gelände enden - oder Schilfdickichte zu umgehen versuchen. Insgesamt jedoch ist ein Leichtes, v.a. ein Vergnügen, durch die kaum enden wollende Schlucht meerwärts zu wandern - manchmal erblicken wir in der Höhe, an den beinahe senkrechten Felswänden, alte Wasserleitungen; wir sind sicher, dass die Erbauer damals tollkühne Arbeit geleistet haben müssen - und erinnern uns selbstverständlich an den vergleichbaren riesigen Aufwand der Suonen-Einrichter.
So unwirtlich der Barranco zeitweise erscheint, so vielfältig präsentiert sich dank der teilweise bizarr geformten, erstarrten Lavamassen und Felszähne, der überraschend grünen Vegetation und sogar einzelnen, farbenfrohen Blüten. Wir erfreuen uns ob der attraktiven, unterhaltsamen Tour - wenn sie sich doch auch etwas in die Länge zieht. So sind wir auch dankbar, endlich, nach vielen Windungen im Schluchtverlauf, das Meer erst zu hören, dann schliesslich an die Playa de Masca zu gelangen. Diese kleine Einbuchtung in der nordwestlichen Steilküste Teneriffas ist überaus fotogen und malerisch; das Schwimmen vom grobkiesigen, gerölligen „Strand“ aus ist jedoch bei Wellengang kaum empfehlenswert. Während unserer Pause steuern jedoch einige Boote die Anlegestelle (ein ins Meer hinauslaufender Felsrücken) die Bucht an; dabei schwimmen einige der Passagiere bis zu ihr, wo sie mittels einbetonierter Treppe mühelos an Land gelangen. Hier könnte man - wie auch in Masca oben - Tickets für die Bootsfahrt nach Acantilado de los Gigantes kaufen; unter einem Sonnenschirm preist ein Geschäftstüchtiger Kühlgetränke an.
Nachdem ich in Ufernähe einen Sack mit Abfall gefüllt habe, treten wir den Rückmarsch an. Waren wir im Abstieg quasi alleine unterwegs, so treffen wir dabei wohl zwischen 100 und 200 Wanderer, auch das deutsche Paar vom Teneriffa-Trekking 3: duch den (offiziell gesperrten) Barranco del Infierno zum Wasserfall an, welches sich einer geführten Gruppe zum Abstieg und zur Bootsfahrt angeschlossen hat - deren Leiter nimmt mir den gesammelten Abfall mit: der sei leichter per Boot ins Dorf zu bringen als hochzutragen - eine schöne Geste.
Die Sonne dringt nun stärker in den Barranco de Masca ein, die Temperaturen erscheinen höher - wir geraten schon leicht ins Schwitzen beim Hochlaufen. Wieder in Masca angekommen, setzen wir uns auf die Terrasse des Restaurants La Fuente, wo wir erst Mineralwasser und eisgekühltes Bier zu uns nehmen - anschliessend einheimische Kost bestellen. Wie schmeckt doch der grillierte Tintenfisch ausgezeichnet - dazu wird üppig duftendes Knoblauchbrot gereicht; wir sind einmal mehr äusserst zufrieden ob unserer Tourentage auf Teneriffa!
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