Teneriffa-Trekking 5: von Vilaflor über den Guajara zum Parador Nacional de las Cañadas del Teide


Publiziert von Felix , 3. Juli 2013 um 16:21. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Santa Cruz de Tenerife
Tour Datum:20 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 765 m
Strecke:Vilaflor - Casa Galinda - Paisaje Lunar - Barranco de las Arenas - Montaña de Guajara - Degollada de Ucanca - Parador Nacional de les Cañadas del Teide
Unterkunftmöglichkeiten:Parador Nacional de la Cañadas del Teide
Kartennummer:Kompass: Teneriffa, Nr. 233, 1:50'000

Wieder gestaltet sich die Suche nach dem Einstieg zum Wanderweg etwas schwierig, doch danach beginnt ein angenehmes Wandern im schattigen, lichten Wald unter dem erneut „knalleblauen“ Himmel ab Vilaflor. Nur sanft führt der breite Weg aufwärts; auch hier prägen aufgelockerte Föhren-Haine und teilweise terrassiertes Gelände den ersten Abschnitt. Nach einem kurzen Zwischenhalt unter einer mächtigen Zwillings-Föhre schreiten wir angenehm weiter, queren die zum Observatorium am Kraterrand auf Montaña del Cabezón führende Fahrstrasse, und erkennen bald einmal den noch weit entfernten Guajara.

Nach einem nun etwas steileren Anstieg in einem nun weniger baumbestandenen Abschnitt erreichen wir die fantastisch anmutende Landschaft Paisaje Lunar; beinahe unwirklich, doch absolut ergreifend die echt an eine Mondlandschaft gemahnende Vulkanregion! Der zum Gipfel hinaufziehende Hang ist zum einen vom Barranco de las Arenas durchzogen - und weist darin skurrile Gesteinsformationen auf - und zeichnet sich zum andern durch beinahe vegetationslose, weite schwarzsandige, an Wüsten-Dünen erinnernde sanfte Hänge aus, worin einzelne Büsche umso prägnanter in Erscheinung treten. Unglaublich, kaum zu beschreiben, die beinahe einmalige Stimmung, die die Natur hier erschafft; wir staunen ob der Pracht - welche vervollkommnet wird mit dem Blau des Himmels über uns und den dichten Wolken über dem tiefer liegenden Küstenbereich.

 

Zu Beginn des schnurgeraden Anstieges im Lavasand Richtung Guajara setzen wir uns hin und erfreuen uns während der kurzen Verpflegungspause der sensationellen Anblicke. Danach machen wir uns auf die „Sandpiste“, an deren Ende der Weg wieder in felsigeres Gelände mit Busch- und lockerem Baumbewuchs leitet - einzelne von denen wachsen hier bis auf gut 2300 Metern.

An erstaunlichen farbigen Blumen-Stauden vorbei gewinnen wir den Rastplatz bei der Abzweigung zum direkten Aufstieg auf den Gipfel: der Sendero 15 kürzt hier den Anmarsch wesentlich ab, und lässt die Degollada de Guajara unberührt. Während der kurzen Pause, während welcher wir auch die putzigen „Dinos“ (Eidechsen, die einen den unseren sehr ähnlich, die andern von der Kopfform her bulliger - eben an Mini-Dinosaurier erinnernd) mit Käseresten füttern, bekommen wir ein erstes Mal unser Topziel zu Augen: der Pico Teide lugt über dem Ostgrat der Montaña de Guaraja hervor - noch weit weg und hoch …

Im teils ocker-rotfarbenen Gestein und teils begrünten Abhang steigen wir die gut 300 Höhenmeter zügig hinauf - die Sonne ist unser steter Begleiter, recht angenehme Temperaturen tragen auf dieser Höhe bei wenig Luftfeuchtigkeit ebenfalls zur Freude bei.

Auf dem breiten, nun kargen Plateau angekommen, finden wir doch eine grössere Anzahl Bergwanderer vor, welche, wie wir, den Ausblick geniessen: nun zeigt sich vor dem stolz und hoch aufragenden Pico Teide die grosse, weite Fläche der Cañadas del Teide - wiederum eine überwältigende Erfahrung, ein grosser Moment, die formidablen „Überbleibsel“ der vulkanischen Erdgeschichte bestaunen zu können!

Exakt 1000 Meter höher ist der Gipfel des morgen zu besteigenden Pico Teides als der jetzt besuchte - und der recht gut einsehbare Anstieg ein weiter; und schliesslich müssen wir erst einmal noch knapp 600 Meter hinunterfinden … Nachdem wir uns mit einem deutschen Paar ausgetauscht haben, steht für uns fest, dass wir den Steig in der Nordflanke unter die Füsse nehmen werden.

 

Nur ungern verlassen wir die Montaña de Guajara: wir werden den höchsten Spanier kaum noch einmal so majestätisch vor uns sehen.

Als „nur für Geübte“ weißt die Kompass-Karte den von uns gewählten Abstieg aus; er führt lange unter der senkrechten nordseitigen Felswand hindurch - und ist entsprechend „anregend“, um so mehr, als teilweise nahe weitere senkrechte Abbrüche lauern. Doch der Weg ist auf seiner gesamten Länge überaus betörend; von der Aussicht, der Wegführung und -beschaffenheit her stellt er bis hierhin zweifellos das attraktivste Teilstück dar - unter mächtigen Felsen hindurch, über den riesigen Cañadas wandernd, mit teils einfachsten Kraxeleien ausgeschmückt, erreichen wir die Degollada de Ucanca.

 

Hier nehmen wir eine Fussspur als Abkürzung - der offizielle Wanderweg steigt noch etwas an und holt weiter aus - zu den bereits von weit oben erblickten engen Serpentinen, welche hinunter zu unserem Tagesendziel führen. Diese unsere Wegvariante überrascht uns mit einer kurzen Abkletter-Stelle I - mit dem längeren Umweg auf offizieller Route hätten wir dies verpasst.

Die nun noch folgenden 300 Höhenmeter legen wir auf besagten Serpentinen im Steilhang zurück - immer näher in unserem Blickfeld der Parador Nacional de las Cañadas del Teide. Nach den letzten flachen Metern durch die staubtrockenen Cañadas geht’s unverzüglich auf die Terrasse des Selbstbedienungsrestaurant - und zu zwei grossen Bieren; stolz, sehr zufrieden sind wir mit unserem heutigen Tageswerk - und wir hoffen, wir seien gewappnet für das morgige Finale.

Nach dem feinen Nachtessen mit regionalen Spezialitäten (Ziege und Kaninchen) im grossen Speisesaal des Hotels erfreuen wir uns des Anblicks der Montaña de Guajara im Licht der untergehenden Sonne.

 

Die mit der Sony aufgenommenen Fotos weisen Lokal-, die restlichen MEZ auf. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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