Hoher Grasberg (1783 m) - bike & hike via Fischbachalm

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch oftmals so nahe liegt?!? Die Soierngruppe im Vorkarwendel ist als Klassiker der Münchner Hausberge von der bayerischen Landeshauptstadt günstig zu erreichen und glänzt durch landschaftliche Höhepunkte. Wegen der schnellen Erreichbarkeit eignen sich einige Touren dort bestens als Halbtagestour, wenn man sein Radl zur Überwindung der langen Anmarschwege einsetzt. Auch der Hohe Grasberg lässt sich bequem an einem halben Tag besteigen und offenbart einen Blick in den Soiernkessel, der Seinesgleichen sucht. Außerdem hat man von dort den vielleicht schönsten Blick aufs Isartal überhaupt. Eine Tour, die wirklich lohnt!

Start mit dem Radl am kostenfreien Parkplatz in Krün. Auf einer Brücke wird die Isar überquert, dann folgt man dem breiten Schotterweg nach links in Richtung Soiernhaus. Nach dem kurzen Flachstück am Anfang geht's in gut fahrbarer Steigung bergauf, erst weiter oben wird's steiler, kurzzeitig sogar richtig steil. An der Fischbachalm ist schließlich das Radldepot erreicht.

Jetzt heißt es gut aufpassen, der Einstieg muss gefunden werden! An der Alm vorbei wird die Wiese in nördlicher Richtung gequert; man hält sich am linken Wiesenrand, bis die Wiese endet und in einen deutlichen Steig übergeht, der durch die Westflanke des Fischbachkopfs in nördlicher Richtung aufwärts zieht (Achtung: nur wenig rechts des hier beschriebenen Einstiegs beginnt der Steig durch die Ostflanke, der hier als Abstiegsweg beschrieben ist). Der Steig leitet auf einen Rücken, auf dem es in östlicher Richtung äußerst kurzweilig hinauf zum Sattel zwischen Fischbachkopf und Hohem Grasberg geht.

Am Sattel wird der gute Steig verlassen; auf deutlich schwächeren, aber freigeschnittenen Spuren geht's nach links bergauf und an den Gipfelaufbau des Hohen Grasbergs heran. Die letzten Meter durch freies Gelände steil hinauf zum höchsten Punkt. Das kleine Kreuz (mit Gipfelbuch) steht ein paar Meter unterhalb auf einem Vorgipfel und wird problemlos erreicht. Der Hohe Grasberg überrascht mit einem sensationellen Tiefblick ins Isartal und eindrucksvollen Einblicken in den Soiernkessel.

Auf dem Anstiegsweg geht's zurück zum Sattel. Wer dem Fischbachkopf noch einen kurzen Besuch abstatten will, geht jenseits ein Stück am Kamm bergauf, um danach einige Latschen links absteigend zu umgehen. Dann durch Latschengassen wieder hinauf zum Kamm und in wenigen Minuten zum höchsten Punkt, der sich innerhalb einer Latschengruppe befindet. Der Besuch des Fischbachkopfs lohnt sich lediglich wegen des schönen Blicks zum Hohen Grasberg.

Zurück am Sattel kann man natürlich dem Anstiegsweg zurück zur Alm folgen. Schöner ist es aber, auf dem deutlich Steig nach Osten abzusteigen, der den Fischbachkopf schließlich südlich umrundet und hinunter zur Fischbachalm führt. Dort beginnt die schöne Radlabfahrt zurück nach Krün - genau das Richtige nach so einer schönen Tour.

Schwierigkeiten:
Radlauffahrt zur Fischbachalm: L (im oberen Bereich steil).
Auf- und Abstieg Hoher Grasberg: T3 (am Gipfelaufbau steil und etwas ausgesetzt).

Fazit:
Eine kurze, aber richtig schöne und abwechslungsreiche 4*-Bike&Hike-Tour auf einen aussichtsreichen Gipfel der Soierngruppe. An- und Abstieg erfolgen über landschaftlich hochinteressante, nur wenig frequentierte und (nahezu) nicht markierte Steige; wer den Einstieg findet, sollte den Steig mit ein wenig Aufmerksamkeit danach nicht mehr verlieren. Es ist empfehlenswert, die Runde in der beschriebenen Richtung zu begehen, da der schwächer ausgeprägte Steig im Aufstieg besser zu finden ist. Ohne Radl macht die Tour sicherlich deutlich weniger Spaß.

Kategorien: Karwendel, bike and hike, 4*-Tour, 1700er, T3.