Tour de Travers - Gletscher, Narzissen und Creux du Van
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Ein Bericht über eine frühsommerliche, erstaunlich alpine und erfrischende Tour im Schweizer Jura, bei der auch Botaniker nicht zu kurz kommen.
Gletscher im Jura? Ja! In einigen Karsthöhlen des Gebirges haben sich in den letzten Jahrtausenden bis zu 10'000 Kubikmeter Eis gebildet, die schon seit jeher eine spezielle Anziehung auf die Menschen ausüben. Da ich nach meinem Besuch beim
Creux de Glace unbedingt auch einmal die grösste Glacière der Schweiz, die Glacière de Monlési besuchen wollte, beschloss ich an einem schwülen Sommertag etwas Erfrischung zu suchen und den Gletscher zusammen mit dem Projekt Dos d'Ane und Creux du Van zu einer ausgedehnten Tour de Travers zu verbinden.
Glacière de Monlési (T2, 13km, 500hm, 3,5h)
Die grösste Glacière der Schweiz liegt gut versteckt im hinteren Val-de-Travers. Vom verschlafenen Provinznest Fleurier wandern wir gemütlich hoch zur Höhle. Damit wir den Gletscher auch richtig erkunden können, haben wir die Steigeisen mitgenommen (ohne ist es zu gefährlich, da man in einen tiefen Schacht stürzen könnte). Eindrücklich liegt der Gletscher in seiner Grotte und dicke Eissäulen und steile Schächte erinnern an die Entstehung des weissen Riesen. Lange verweilen wir in dieser Unterwelt, bis uns das nächste Tagesprojekt weiter nach Couvet ruft. Wer noch mehr über die Glacières im Jura wissen möchte, findet hier weitere Informationen.
Route:
Von Fleurier folgt man zuerst der Strasse nach St. Sulpice und nach dem Kreisel der nach La Foule. Bei der ersten Abzweigung nach rechts gelangt man auf einen steilen Weg der nach Haut de la Vy führt. Weiter geht es über Wanderwege und kleine Strassen bis les Marnes, wo der Weg bei einer Scheune endet und von da, wenn man sich immer nach Nordosten hält, bald weglos über Weiden und Waldlichtungen zur Glacière (Karte). Die Glacière ist aus dieser Richtung nicht ganz einfach zu finden. Von der Höhle geht es weiter immer den Wegweisern folgend über Sagnettes und Plancemont nach Couvet.
Fleurier gare - Haut de la Vy - P.1143 - Les grands Prés - Les Marnes - Glacière de Monlési - Fonds des Sagnettes - Plancemont - Couvet gare
Creux du Van (T6 III, 14km, 900hm, 4,5h)
Der Creux du Van ist eines der eindrücklichsten und das wohl bekannteste Naturphänomen im Schweizer Jura. Auf einer Länge von vier Kilometern stürzen 150 Meter hohe, senkrechte Wände in einem Bogen ins Tal. Der interessanteste Weg zu diesem Ausräumungskessel führt durch die Gorges d'Areuse und über den Dos d'Ane. Wir klettern immer an der Gratschneide des Dos d'Ane, finden sich da doch die schönsten und spannendsten Kletterstellen. Diese sind zwar teilweise etwas steil, aber durch die vielen Fören kommt nie ein Gefühl der starken Ausgesetztheit auf. Da wir ohne Sicherungsmaterial unterwegs sind, können wir einen Gendarm nicht ganz überklettern, da uns ein kleiner Überhang im Abstieg etwas zu heikel ist und wir so kurz zurückklettern müssen. Allgemein sind die Türmchen im Abstieg etwas schwieriger als im Aufstieg. Von der berühmten Steinbockkolonie haben wir auf der ganzen Tour leider nichts gesehen. Wer noch mehr über den Creux du Van erfahren möchte, findet hier noch Weiteres.
Route:
Von Noiraigue wandert man gemütlich der Areuse entlang bis zur Verzweigung, wo der Weg zur Ferme Robert abzweigt. Es lohnt sich hier den kleinen Umweg hinunter zur Gorges de l'Areuse in Kauf zu nehmen. Danach folgt man dem Wanderweg bis zur Ferme Robert. Beim Parkplatz gleich hinter der Ferme befindet sich der Einstieg zum Dos d'Ane. Dieser gliedert sich in einen steilen, gleichmässigen ersten Teil und einen horizontalen, zerrissenen zweiten Teil. Im ersten Teil bleibt man am besten immer in der Nähe der Gratkante und folgt den Pfadspuren und Wildwechseln (T3/T4). Im zweiten, längeren Teil kann die Schwierigkeit je nach Lust und Laune selbst gewählt werden: Entweder man umgeht alle Gendarmen auf der rechten Seite auf einem meist sichtbaren Pfad (kurze Stellen T4) oder man überklettert alle Erhebungen (T6 III). Die Kletterstellen sind kurz, vor allem die Abstiege sind bei der letzteren Variante aber teilweise etwas heikel (lockeres Gestein oder kurze Überhänge) und Abseilmaterial wäre nicht verkehrt. Beide Varianten und so eben die Schwierigkeit lassen sich beliebig kombinieren. Weiter geht es den eindrücklichen Abbrüchen des Creux du Van entlang zum Gipfel Le Soliat. Über den Sentier de 14 Contours gehts hinunter nach Les Oeillons und von da zurück nach Noiraigue.
Noiraigue - Gorges de l'Areuse - La Ferme Robert - Dos d'Ane - Creux du Van - Le Soliat - Sentier de 14 Contours - Les Oeillons - Noiraigue
Anmerkungen
Wir haben die Strecke zwischen Couvet und Noiraigue mit dem Zug zurückgelegt. Mehr zum Fahrplan findet man hier:
Couvet. Der Weg kann in etwa 2h auch zu Fuss zurückgelegt werden.
Gletscher im Jura? Ja! In einigen Karsthöhlen des Gebirges haben sich in den letzten Jahrtausenden bis zu 10'000 Kubikmeter Eis gebildet, die schon seit jeher eine spezielle Anziehung auf die Menschen ausüben. Da ich nach meinem Besuch beim

Glacière de Monlési (T2, 13km, 500hm, 3,5h)
Die grösste Glacière der Schweiz liegt gut versteckt im hinteren Val-de-Travers. Vom verschlafenen Provinznest Fleurier wandern wir gemütlich hoch zur Höhle. Damit wir den Gletscher auch richtig erkunden können, haben wir die Steigeisen mitgenommen (ohne ist es zu gefährlich, da man in einen tiefen Schacht stürzen könnte). Eindrücklich liegt der Gletscher in seiner Grotte und dicke Eissäulen und steile Schächte erinnern an die Entstehung des weissen Riesen. Lange verweilen wir in dieser Unterwelt, bis uns das nächste Tagesprojekt weiter nach Couvet ruft. Wer noch mehr über die Glacières im Jura wissen möchte, findet hier weitere Informationen.
Route:
Von Fleurier folgt man zuerst der Strasse nach St. Sulpice und nach dem Kreisel der nach La Foule. Bei der ersten Abzweigung nach rechts gelangt man auf einen steilen Weg der nach Haut de la Vy führt. Weiter geht es über Wanderwege und kleine Strassen bis les Marnes, wo der Weg bei einer Scheune endet und von da, wenn man sich immer nach Nordosten hält, bald weglos über Weiden und Waldlichtungen zur Glacière (Karte). Die Glacière ist aus dieser Richtung nicht ganz einfach zu finden. Von der Höhle geht es weiter immer den Wegweisern folgend über Sagnettes und Plancemont nach Couvet.
Fleurier gare - Haut de la Vy - P.1143 - Les grands Prés - Les Marnes - Glacière de Monlési - Fonds des Sagnettes - Plancemont - Couvet gare
Creux du Van (T6 III, 14km, 900hm, 4,5h)
Der Creux du Van ist eines der eindrücklichsten und das wohl bekannteste Naturphänomen im Schweizer Jura. Auf einer Länge von vier Kilometern stürzen 150 Meter hohe, senkrechte Wände in einem Bogen ins Tal. Der interessanteste Weg zu diesem Ausräumungskessel führt durch die Gorges d'Areuse und über den Dos d'Ane. Wir klettern immer an der Gratschneide des Dos d'Ane, finden sich da doch die schönsten und spannendsten Kletterstellen. Diese sind zwar teilweise etwas steil, aber durch die vielen Fören kommt nie ein Gefühl der starken Ausgesetztheit auf. Da wir ohne Sicherungsmaterial unterwegs sind, können wir einen Gendarm nicht ganz überklettern, da uns ein kleiner Überhang im Abstieg etwas zu heikel ist und wir so kurz zurückklettern müssen. Allgemein sind die Türmchen im Abstieg etwas schwieriger als im Aufstieg. Von der berühmten Steinbockkolonie haben wir auf der ganzen Tour leider nichts gesehen. Wer noch mehr über den Creux du Van erfahren möchte, findet hier noch Weiteres.
Route:
Von Noiraigue wandert man gemütlich der Areuse entlang bis zur Verzweigung, wo der Weg zur Ferme Robert abzweigt. Es lohnt sich hier den kleinen Umweg hinunter zur Gorges de l'Areuse in Kauf zu nehmen. Danach folgt man dem Wanderweg bis zur Ferme Robert. Beim Parkplatz gleich hinter der Ferme befindet sich der Einstieg zum Dos d'Ane. Dieser gliedert sich in einen steilen, gleichmässigen ersten Teil und einen horizontalen, zerrissenen zweiten Teil. Im ersten Teil bleibt man am besten immer in der Nähe der Gratkante und folgt den Pfadspuren und Wildwechseln (T3/T4). Im zweiten, längeren Teil kann die Schwierigkeit je nach Lust und Laune selbst gewählt werden: Entweder man umgeht alle Gendarmen auf der rechten Seite auf einem meist sichtbaren Pfad (kurze Stellen T4) oder man überklettert alle Erhebungen (T6 III). Die Kletterstellen sind kurz, vor allem die Abstiege sind bei der letzteren Variante aber teilweise etwas heikel (lockeres Gestein oder kurze Überhänge) und Abseilmaterial wäre nicht verkehrt. Beide Varianten und so eben die Schwierigkeit lassen sich beliebig kombinieren. Weiter geht es den eindrücklichen Abbrüchen des Creux du Van entlang zum Gipfel Le Soliat. Über den Sentier de 14 Contours gehts hinunter nach Les Oeillons und von da zurück nach Noiraigue.
Noiraigue - Gorges de l'Areuse - La Ferme Robert - Dos d'Ane - Creux du Van - Le Soliat - Sentier de 14 Contours - Les Oeillons - Noiraigue
Anmerkungen
Wir haben die Strecke zwischen Couvet und Noiraigue mit dem Zug zurückgelegt. Mehr zum Fahrplan findet man hier:

Tourengänger:
jfk

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