Amboss 1565 (Erstbeschreibung)
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Amboss: ein bekannter Name in der Alpsteinregion - aber ein unbeschriebener Gipfel!
Auf vielen Touristenkarten und in vielen Alpsteinbeschreibungen wird fälschlicherweise das Hochhus als Amboss bezeichnet.
Auf der Landeskarte und auf der Flurnamenkarte der Gemeinde Frümsen steht der Name Amboss für eine markante Felsformation in der Südflanke des Hochhus.
Bereits am 19. Oktober 2012 unternahmen Bruno und ich einen ersten Versuch, über das Alpeel auf den Amboss zu gelangen. Die erste Bildserie entstand an diesem wunderschönen Herbsttag. Alles verlief vielversprechend, bis wir plötzlich, noch 150 Meter Luftlinie vom Ziel entfernt, auf einem überhängenden Felsabbruch standen, dessen Tiefe sich von oben nicht abschätzen liess.
Deshalb beschlossen wir, zu einem späteren Zeitpunkt mit einem längeren Seil zurückzukehren.
Genau ein Jahr später ergab sich die Gelegenheit für einen erneuten Versuch.
Obwohl wir in der Zwischenzeit unsere Route von allen Seiten her analysiert hatten und für die Besteigung genau das richtige Material mitführten, hat es uns der Amboss auch das zweite Mal nicht einfach gemacht. Vor allem benötigten wir mehr Zeit als geplant für das sorgfältige Sichern.
Der Felsabbruch (2) führte uns über 3 Überhänge rund 60 Meter tief zum Fuss einer steilen Schlucht. Um diesen Abbruch zu überwinden, brauchten wir ein 70 Meter langes Einfachseil, das wir als Fixseil für den Rückweg hängen liessen. Waren die Grashänge bereits im ersten Teil mit bis zu 100% Neigung extrem steil, nahm die Steigung im letzten Teil noch deutlich zu. Gras und Fels wechselten sich ab, wobei das Gras trotz Trockenheit recht rutschig und die Felspartien brüchig waren. Mit vielen Zwischensicherungen an Baumstämmen und Legföhren gelangten wir auf den markanten Gipfelgrat (3). Von unten sieht diese Stelle recht flach und einfach zu begehen aus. Die Exponiertheit dieses 30 Meter langen Grates lässt sich jedoch problemlos mit vielen Gipfelgraten der Kreuzberge vergleichen. Nach einem kurzen Gipfelaufenthalt seilten wir uns mit einem 60 Meter Halbseil in mehreren Seillängen zurück in die Felsschlucht ab. Beim Aufstieg aus der Schlucht konnten wir die ersten zwei Überhänge auf der linken Schluchtseite umklettern. Den letzten Überhang überwanden wir mit Hilfe von Steigklemme und Grigri am Fixseil. Auf den letzten Metern löste das Seil einige grosse Steinbrocken über mir aus der Wand. Zum guten Glück wurde ich nur gestreift. Mein Helm hat jetzt eine tiefe Delle und die Schulter blaue Flecken. Nicht weit von dieser Stelle erging es Alpin_Rise mit seinem Unfall an der Südflanke wesentlich schlimmer. Inzwischen war es bereits 17.00, so dass wir uns unverzüglich auf den Heimweg machten, um noch bei Tageslicht die Talstation in Frümsen zu erreichen.
Routenbeschreibung (siehe Skizze)
- Mit der Seilbahn von Frümsen auf die Stauberen.
- Auf dem Wanderweg Richtung Saxerlücke bis in den Sattel vor dem Hochhus (Punkt 1815).
- Auf dem Wanderweg hinunter zum Alpeel.
- Vom Alppel den Wegspuren nach bis unterhalb des ersten Felsbandes (1).
- Den steilen Grashang oberhalb des zweiten Felsbandes queren.
- Aufstieg im steilen Hang bis auf die Kante des zweiten Felsbandes (2).
- 70 Meter Seil als Fixseil an einem Baumstamm befestigen.
- Abseilen in die steile Schlucht.
- Über den leicht bewaldeten Gras- und Felshang hinauf auf den Gipfelgrat (3).
- Über den Grat zum Gipfel.
- Gleiche Route für den Rückweg.
- Vom Alpeel auf dem Wanderweg hinunter nach Frümsen.
Material:
- 70 m Einfachseil für Fixseil
- 60 m Halbseil fürs Klettern
- Kletterausrüstung (Helm, Gstältli, Abseilgerät, Bandschlingen)
- Ausrüstung für Aufstieg am Fixseil

Kommentare (2)