Hoch hinaus im Wallis, Tag 2 von 3: fast Alphubel


Publiziert von MunggaLoch , 21. April 2013 um 09:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 April 2013
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Längflue - Gletscher - bis 3820m.ü.M. - zurück Längflue - Traversieren mit zwei Liften bis Egginerjoch - Britanniahütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV bis Saas Fee, dann Bergbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Längfluehütte

Früh klingelte der Wecker, resp. das Handy. Muskel- oder sonst einen Kater von gestern war keiner zu spüren. Der Tag (*Hoch hinaus im Wallis, Tag 1 von 3: Allalinhorn) schien gut verdaut worden zu sein.
Es war noch eine andere, sehr sehr grosse Gruppe in der Hütte. Die machten sich aber an den Aufstieg zum Allalin. Ich hätte nicht wollen ;-) So lange der Piste nach. Aber wir "mussten" ja auch nicht. Denn wir durften die erste Gruppe Richtung Alphubel sein.

Die erste Gruppe bedeutet auch: SPUREN! Und das nicht knapp. Die Neuschneedecke wurde immer dicker, je höher wir kamen. Zum Glück waren in unserer 9er-Gruppe genügend Leute mit sehr guter Kondition. Und die machten einen schweisstreibenden, aber hervorragenden Job. Ich mit meinem Gewicht hatte auch an dritter Stelle noch genug zu Kämpfen ;-)

Es ging stetig bergauf, Richtung Alphubeljoch. An grossen Gletscherspalten vorbei, an steilen Abhängen vorbei, am Sonnenaufgang vorbei. Alles ging vorbei ;-) Nur die Sonne nicht, die blieb schön bei uns!

Irgendwann, in einer laaaanggezogenen Rechtskurve, erblickten wir auch den "Gipfelhang". Resp. die steile Schlüsselstelle. Ich fragte mich schon beim ersten Anblick, ob wir dort rauf müssen oder ob die Route irgendwo anders durchführt. Je näher wir kamen, desto mehr merkte ich, dass es da rauf gehen muss. Und auch, dass ich da wohl NICHT rauf gehen werde.
Auf dem Alphubeljoch gibt es einen Helikopterlandeplatz für Heliski. Nicht gerade das, was ich mir für die Natur wünsche. Aber es könnte unser Glück sein, dass die für uns dieses Stück spuren! Dem war aber nicht so. Diese Gruppen machten bei einem Eisabbruch, kurz vor diesem Steilhang kehrt!
Somit war für mich auch klar, dass ich nicht rauf gehen werde. Vor jeder Tour höre ich Freunde und Bekannte sagen, ich solle aufpassen. Und ich sage immer, ja, ich passe auf. Und da meine ich, wenn ich mal ein schlechtes Gefühl habe, dann ist es die logische Konsequenz, dass ich nicht weiter gehe!
Schon drei Freunde haben im Schnee ihr Leben gelassen. An mir selber ist schon ganz ganz nahe ein Schneebrett vorbei. Und dass genau heute vor einem Jahr die Abdankungsfeier meines besten Freundes war, liess auch nicht gerade Gipfeloptimismus aufkommen!
Bis hier war es eine super Tour, ich brauchte nicht mehr...

So wartete ich hier, bis die andern der Gruppe diesen Hang hinaufwühlten und viel viel später wieder kamen. Die Warterei war aber ganz angenehm. Ich grub mir ein "Stehbiwak" und einen Liegestuhl und streckte meinen sonnenvermissenden Kopf etwas gegen das gaserne Zentrum unserer Galaxie ;-) Also ich glaube, die Nase hab ich mir am Sonntag verbrannt, nicht da schon ;-) Die Sonne brannte ich nicht die ganze Zeit nieder. Ab und zu befürchtete ich, dass wie am Tag zuvor die Wolken kamen. Aber sie kamen nicht so zahlreich oder geschlossen wie gestern ;-)

Danach gabs eine tolle Abfahrt durch den Pulverschnee, zurück zur Längfluehütte. Leider waren eben die Heliskier auch noch da. Und die mussten ja nicht aufsteigen, die verfuhren nur unsere Hänge, viel früher als wir runter fuhren. Aber eigentlich hat es da genug Platz für alle.
Und wir haben sicher selber noch genug unverfahrenen Pulver gefunden. Super wars!

In der Längflue angekommen gönnten wir uns ein vergorenes Getränk und packten die letzten Sachen, die wir da gelassen hatten, in den Rucksack.
Mit zwei Liftfahrten durchquerten wir das Skigebiet und nahmen die letzten paar Meter zur Britanniahütte unter die Felle.

Auch hier war das Essen sehr gut, mit Salat und Suppe! Und das Bett etwas länger als letzte Nacht. Oder vorne nicht mit einem Brett abgeschlossen ;-)
So stand nichts mehr im Wege vom nächsten Tag zu träumen... Und es sollte ein super Tag werden...
*Hoch hinaus im Wallis, Tag 3 von 3: Strahlhorn
 

Tourengänger: MunggaLoch, Duracell


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Geodaten
 15479.gpx Alphubel
 15480.xol Längflue - Britanniahütte

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Kommentare (6)


Kommentar hinzufügen

Seeger hat gesagt: Martin wird Philosoph
Gesendet am 22. April 2013 um 10:33
Ciao Martin
Deine Berichte leben, lassen einem in Gedanken versinken.
Danke für das virtuelle Mitnehmen auf diese klassischen Traum-Skitouren.
Gruss
Andreas

MunggaLoch hat gesagt: RE:Martin wird Philosoph
Gesendet am 22. April 2013 um 10:57
Bitte bitte... ;-)
Gefällt mir, wenns Dir gefällt...

Elju hat gesagt:
Gesendet am 23. April 2013 um 21:51
Lieber einmal zuviel etwas nicht machen, anstatt nie mehr etwas machen.
Danke für den wiedermal tollen Bericht.

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 10. Mai 2013 um 18:08
Da kann ich mich anschliessen. Und Martin, der Alphubel ist auch im Sommer schön :-)

MunggaLoch hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Mai 2013 um 18:59
Meinst Du? ;-)
Dann schau ich im Sommer (nicht diesen) nochmals vorbei...
Danke und Gruss

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 10. Mai 2013 um 19:15
Hi Martin,

Der Alphubel ist im Sommer bei Überschreitung vom Feechopf eine kurze Zweitagestour. Zuerst über den Normalweg Richtung Allalinhorn, danach über den Feechopf auf den Alphubel. So umgehst du auch die mächtigen Spaltenzonen am Alphubel. Am besten im Frühsommer wenn die Gipfelflanke am Alphubel noch nicht blank ist.

Gruss, Andi


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