Einsame Schneeschuh-Runde im Wängital


Publiziert von Nobis , 7. April 2013 um 00:00.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 5 April 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 985 m
Strecke:Wengi Punkt 914 – Wengibrugg – Mittlerwengi – Hinterwängi – Obere Rossalp – Wannenberg – Tüfentaler Berg – Schorhüttenberg – Rotenberg – Rufnerwald – Richtung Howald – Wengibrugg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kaltbrunn oder Schänis – Steinenbrugg – Wengistrasse – solange gepflügt/fahrbar

Nicht weit über der Linthebene herrscht im Winter grosse Einsamkeit: das zumeist recht flache Wängital ist ein schönes Gebiet für Schneeschuhwanderungen. Unsere Rundwanderung führte auf der tief verschneiten Fahrstrasse nach Hinterwängi und dann steil empor zur Oberen Rossalp. Eine Hangtraverse leitete uns zum Nagelfluhgrätchen des Wannenbergs und damit zur Wasserscheide ins Toggenburg. Nach schöner Höhenwanderung mit optionalen Gipfelchen sind wir rasch über den Geländerücken Rotenberg-Rufnerwald hinunter zur Wengibrugg gelangt.

Von Norden in die Linthebene kommend kann man sich gar nicht vorstellen, dass man nur wenig Fahrminuten hinter Kaltbrunn in komplette Einsamkeit gelangen kann. Nicht nur dass, an diesem trüben Apriltag war weit und breit kein Schnee zu sehen, bis die Fahrstrasse ab Steinenbrugg auf 800 Meter Höhe ins eigentliche Wängital einbiegt - und wir abrupt und unverhofft vom Winter mit fast einem halben Meter Schnee empfangen werden. Ab Punkt 883 lag eine geschlossene Schneedecke auf der Strasse, das vorsintflutliche Pistenfahrzeug für den Skilift Mittlerwengi stand ein Kilometer weiter bei Punkt 914. Mit dem 4WD wagte ich mich auf den Skispuren noch einen halben Kilometer weiter vor. Die Einsamkeit war mir dann doch etwas zu gross für mein Auto, abseits des Wegs war der Schnee tief und unkomprimiert, ich würde nicht mehr wenden oder partieren können. Also ziemlich mühsam und vorsichtig rückwärts zurück bis Punkt 914.

Da ich nicht nur insgeheim mit geräumter Strasse bis zum eigentlichen Fahrverbot bei Mittlerwenig gehofft hatte, rückte das ursprüngliche Ziel Speermürli fast zwei Stunden weiter weg und wurde auch angesichts des dichten Nebels bereits beim Start verworfen. Bei der ersten Rast beim "Parkplatz" beim Fahrverbot wurde uns klar, dass es bis zum Wandersaisonbeginn im Wängital noch einige Wochen hin sein, lugte doch von der Fahrverbotstafel nur gerade 10 cm aus dem Schnee hervor...

Im Nebel stiegen wir dem schönen Wengibach entlang und gelangten bei Hinterwängi in offeneres Gelände - und unerwartet lichtete sich sogar der Nebel um einer tief hängenden Wolkendecke Platz zu machen. Im diffusen Licht war das Gehen im unberührten Schneegelände unangenehm. Vor der Unteren Rossalp liessen wir uns von alten Skispuren, die wahrscheinlich zum Chli Speer führten, ablenken und korrigierten unsere Spur deshalb durch eine steile Rinne zwischen Untere Rossalp und der eigentlichen Route. Bei anderen Schneeverhältnissen wären wir natürlich nicht durch diese "Mitte", so hat es die Tour aufgepeppt (WT3 statt WT2). Die Obere Rossalp war Anfang April noch bis zum Dach eingeschneit - bis die Alpwirtschaft aufgeht dürfte es noch 2-3 Monate dauern. Uns kamen die Schneeverwehungen um die Gebäude zugute, und schützte uns bei der Mittagsrast vor dem kalten Nordostwind.

Den Wannenberg erreichten wir durch aufsteigende Traverse des Kessel zwischen der Oberen Rossalp und dem danke dem Wind aperen Wannenberg; der Wind hat auf der Ostseite gewaltige Wächten erbaut. Nördlich des Wannenbergs fanden wir Schneeschuhspuren vor, die wohl entlang des Wanderwegs zum Tanzboden führten. Ich konnte es nicht lassen und überstieg die von der Spur rechts liegen gelassenen Gipfelchen Tüfentaler Berg und Schorhüttenberg.

Da der Nebel bereits wieder gestiegen war, stiegen wir vom Schorhüttenberg gegen Südwesten zur Alphütte Rotenberg ab und folgten der Waldlichtung an den Weg durch den Rufnerwald. Ein Abweiger verlässt die Rippe auf 1100 Meter Höhe und führt durch die Seile Flanke Richtung Howald. Sobald der Wald verlassen wird, kann über offenes Gelände zur Wengibrugg gestiegen werden - dieser Abstieg ist auch gut mit Ski fahrbar.

Tourengänger: Nobis


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