Parinacota 6357m
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Heute war es also soweit. Nach einer kurzen und vor allem kalten Nacht in Sajama sind wir um 02:00 Uhr aufgestanden. Ich habe nicht all zu gut geschlafen was aber nicht an der Höhe, sondern viel mehr an der Kälte lag. Trotz mehrerer Wolldecken hatte ich zum schlafen Socken, lange Unterwäsche und sogar eine Wollmütze an. Als der Wecker klingelte waren auch die restlichen Kleider schnell angezogen und eine halbe Stunde später sassen wir beim Frühstück. Nach Frühstücksflocken mit Joghurt, etwas Brot und Gebäck und zwei Tassen "mate de coca" fühlte ich mich eigentlich ganz gut und war voller Tatendrang. Trotzdem waren gewisse Zweifel vorhanden, ich hatte lediglich zwei Akklimatisationstouren hinter mir wobei wir bis maximal 5330m aufgestiegen sind. Wie würde mein Körper weiter oben reagieren?
Der Ausgangspunkt für den Parinacota liegt knapp 25km von Sajama entfernt. Um 03:00 Uhr (...eigentlich reichlich spät) sind wir mit dem 4x4 aufgebrochen und haben diesen ca. 1h später erreicht. Je nach Beschaffenheit der Fahrspur resp. Wasserstand des Rio Lauca muss auch mehr Zeit mit einberechnet werden. Komischerweise hatte ich bereits im Auto etwas kalte Füsse und ich hatte Zweifel, ob meine Entscheidung die schweren Plastikstiefel nicht mitzunehmen die Richtige wahr. Mitten in der Nacht ist es in dieser Höhe a) verdammt kalt und b) braucht der Körper auch viel länger bis er einigermassen in die Gänge kommt. Bis zum Sonnenaufgang würden also maximal 3h vergehen und spätestens dann sollten die Füsse auch wieder warm werden. Glücklicherweise habe ich recht behalten.
Vom Parkplatz auf knapp 4900m an der Ostflanke des Berges sind mein Bergführer Porfirio und ich gemütlich und sehr langsam Richtung Sattel zwischen dem Parinacota und Pomerape hochgestiegen. Dabei kommt man auch am Hochlager vorbei wo wir aber keine Zelte vorfanden. Wie ich vernommen habe wird der Berg auch in der Hochsaison (Mai, Juni, Juli und August) nur etwa einmal pro Woche bestiegen. Man ist also ganz alleine unterwegs. Bereits im Voraus habe ich entschieden auf eine Nacht im Zelt zu verzichten und dafür viel gemütlicher und tiefer in Sajama zu übernachten. Auch diese Entscheidung sollte sich im Nachhinein als richtig erweisen. Die 300 Höhenmeter vom Parkplatz zum Hochlager sind einfach und schnell zu bewältigen und die Unterkunft in Sajama um ein vielfaches komfortabler als eine Nacht auf 5200m im Zelt.
Den Sattel zwischen Parinacota und Pomerape haben wir schnell erreicht und ab hier geht es nun über Sand und Schutt stetig im zickzack hoch. Der Berg weist keine technischen Schwierigkeiten auf, ab ca. 5500m bei der Schneegrenze werden jedoch zur Sicherheit die Steigeisen angezogen. Die Schnee- resp. Firnflanke ist kontinuierlich 35 - 40 Grad steil. Ab Ende der Hochsaison muss hier mit mühsamem Büssereis (span.: penitentes) gerechnet werden. Hat man die Schneegrenze einmal erreicht, gibt es eigentlich nur noch den Weg nach oben. Eine Wegbeschreibung ist nicht möglich, man hält sich jedoch eher rechterhand wo es nicht ganz so steil ist. Die nicht enden wollende Firnflanke verlangt einem alles ab und bis man oben am Kraterrand steht vergehen Stunden. Man muss also ganz schön auf die Zähne beissen und die letzten 200 - 300 Höhenmeter sind nur noch mühsam. Nach ein paar wenigen Schritten wird jeweils wieder auf den Stöcken ausgeruht. Die Sonne brennt nun extrem, ich bin froh meine leichten steigeisenfesten Raichle-Schuhe zu tragen und verzichte sogar während des ganzen Aufstieges auf die dicke Daunenjacke die ich im Rucksack verstaut habe.
Kurz vor 11:00 Uhr Morgens haben wir schlussendlich den Kraterrand erreicht. Die Ausmasse des Kraters sind riesig, die Aussicht schlichtweg fantastisch. Nun stellt sich aber die Frage nach dem höchsten Punkt des Kraters welcher gar nicht so einfach zu eruieren ist. Diesbezüglich habe ich auf Summitpost ein interessantes Foto gefunden. Für eine Umrundung des ca. 200m tiefen Kraters hätten wir also mindestens 1h gebraucht. Die Energie- resp. die Trinkreserven hätten dazu wohl nicht gereicht. Zumindest von unserem Standort aus war jedoch offensichtlich, wo sich der höchste Punkt (6357m, NW summit) befinden würde. Zügig sind wir zu diesem hochgestiegen und haben uns gegen 11:00 Uhr zum Gipfelerfolg gratulieren können. Nach zahlreichen Fotos und nachdem wir das Panorama ausgiebig genossen hatten, haben wir die bolivianischen Gipfel North summit (6347m) und North false summit (6344m) überschritten und sind von dort sehr steil und auf direktem Wege bis zum Parkplatz abgestiegen. Dabei kann der Abstieg über den Sattel zwischen Parinacota und Pomerape umgangen werden.
Unser Fahrer Porfidio hatte unten die ganze Zeit auf uns gewartet und die Stellung gehalten. Nach kurzem Bericht und einer Verpflegung sind wir glücklich und zufrieden wieder nach Sajama zurückgekehrt. Die Besteigung meines ersten 6000er war also Tatsache, die Tour ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Nach einer weiteren Nacht in Sajama haben wir am nächsten Tag noch eine der zahlreichen Thermalquellen besucht. Eine Wohltat für die strapazierten Glieder und Muskeln. Anschliessend mussten wir von diesem schönen Ort wieder Abschied nehmen, im Laufe des Nachmittags sind wir wieder wohlbehalten in La Paz angekommen.
Reiseveranstalter: SUEDAMERIKATOURS.DE
Der Ausgangspunkt für den Parinacota liegt knapp 25km von Sajama entfernt. Um 03:00 Uhr (...eigentlich reichlich spät) sind wir mit dem 4x4 aufgebrochen und haben diesen ca. 1h später erreicht. Je nach Beschaffenheit der Fahrspur resp. Wasserstand des Rio Lauca muss auch mehr Zeit mit einberechnet werden. Komischerweise hatte ich bereits im Auto etwas kalte Füsse und ich hatte Zweifel, ob meine Entscheidung die schweren Plastikstiefel nicht mitzunehmen die Richtige wahr. Mitten in der Nacht ist es in dieser Höhe a) verdammt kalt und b) braucht der Körper auch viel länger bis er einigermassen in die Gänge kommt. Bis zum Sonnenaufgang würden also maximal 3h vergehen und spätestens dann sollten die Füsse auch wieder warm werden. Glücklicherweise habe ich recht behalten.
Vom Parkplatz auf knapp 4900m an der Ostflanke des Berges sind mein Bergführer Porfirio und ich gemütlich und sehr langsam Richtung Sattel zwischen dem Parinacota und Pomerape hochgestiegen. Dabei kommt man auch am Hochlager vorbei wo wir aber keine Zelte vorfanden. Wie ich vernommen habe wird der Berg auch in der Hochsaison (Mai, Juni, Juli und August) nur etwa einmal pro Woche bestiegen. Man ist also ganz alleine unterwegs. Bereits im Voraus habe ich entschieden auf eine Nacht im Zelt zu verzichten und dafür viel gemütlicher und tiefer in Sajama zu übernachten. Auch diese Entscheidung sollte sich im Nachhinein als richtig erweisen. Die 300 Höhenmeter vom Parkplatz zum Hochlager sind einfach und schnell zu bewältigen und die Unterkunft in Sajama um ein vielfaches komfortabler als eine Nacht auf 5200m im Zelt.
Den Sattel zwischen Parinacota und Pomerape haben wir schnell erreicht und ab hier geht es nun über Sand und Schutt stetig im zickzack hoch. Der Berg weist keine technischen Schwierigkeiten auf, ab ca. 5500m bei der Schneegrenze werden jedoch zur Sicherheit die Steigeisen angezogen. Die Schnee- resp. Firnflanke ist kontinuierlich 35 - 40 Grad steil. Ab Ende der Hochsaison muss hier mit mühsamem Büssereis (span.: penitentes) gerechnet werden. Hat man die Schneegrenze einmal erreicht, gibt es eigentlich nur noch den Weg nach oben. Eine Wegbeschreibung ist nicht möglich, man hält sich jedoch eher rechterhand wo es nicht ganz so steil ist. Die nicht enden wollende Firnflanke verlangt einem alles ab und bis man oben am Kraterrand steht vergehen Stunden. Man muss also ganz schön auf die Zähne beissen und die letzten 200 - 300 Höhenmeter sind nur noch mühsam. Nach ein paar wenigen Schritten wird jeweils wieder auf den Stöcken ausgeruht. Die Sonne brennt nun extrem, ich bin froh meine leichten steigeisenfesten Raichle-Schuhe zu tragen und verzichte sogar während des ganzen Aufstieges auf die dicke Daunenjacke die ich im Rucksack verstaut habe.
Kurz vor 11:00 Uhr Morgens haben wir schlussendlich den Kraterrand erreicht. Die Ausmasse des Kraters sind riesig, die Aussicht schlichtweg fantastisch. Nun stellt sich aber die Frage nach dem höchsten Punkt des Kraters welcher gar nicht so einfach zu eruieren ist. Diesbezüglich habe ich auf Summitpost ein interessantes Foto gefunden. Für eine Umrundung des ca. 200m tiefen Kraters hätten wir also mindestens 1h gebraucht. Die Energie- resp. die Trinkreserven hätten dazu wohl nicht gereicht. Zumindest von unserem Standort aus war jedoch offensichtlich, wo sich der höchste Punkt (6357m, NW summit) befinden würde. Zügig sind wir zu diesem hochgestiegen und haben uns gegen 11:00 Uhr zum Gipfelerfolg gratulieren können. Nach zahlreichen Fotos und nachdem wir das Panorama ausgiebig genossen hatten, haben wir die bolivianischen Gipfel North summit (6347m) und North false summit (6344m) überschritten und sind von dort sehr steil und auf direktem Wege bis zum Parkplatz abgestiegen. Dabei kann der Abstieg über den Sattel zwischen Parinacota und Pomerape umgangen werden.
Unser Fahrer Porfidio hatte unten die ganze Zeit auf uns gewartet und die Stellung gehalten. Nach kurzem Bericht und einer Verpflegung sind wir glücklich und zufrieden wieder nach Sajama zurückgekehrt. Die Besteigung meines ersten 6000er war also Tatsache, die Tour ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Nach einer weiteren Nacht in Sajama haben wir am nächsten Tag noch eine der zahlreichen Thermalquellen besucht. Eine Wohltat für die strapazierten Glieder und Muskeln. Anschliessend mussten wir von diesem schönen Ort wieder Abschied nehmen, im Laufe des Nachmittags sind wir wieder wohlbehalten in La Paz angekommen.
Reiseveranstalter: SUEDAMERIKATOURS.DE
Tourengänger:
Bolivar

Communities: Volcanoes of the World
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