Parinacota (6347m) - Etwas für Liebhaber von Sand, Schutt, Geröll und Penitentes
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6250m - Bei jedem Schritt muss ich die Füße kniehoch anheben, um über Penitentes ("Büßerschnee") zu steigen. Darunter Schutt der rutschigsten Sorte oder blankes Eis. 30 Schritte, Ausruhen auf die Stöcke gestützt und die Frage, wieso man sich das eigentlich antut....
Ästhetisch ist der Parinacota ein wunderschöner Vulkan. Gerade, wenn viel Schnee liegt, beeindruckt sein symetrischer, dann bis weit hinunter verschneiter Kegel. Schön anzusehen ist er auch noch, wenn wie in diesem Jahr deutlich weniger Schnee liegt. Schön zu besteigen, ist er dann leider nicht mehr, was ich erfahren musste.
Vom Ausgangspunkt an der Hochlagerhütte (Start: 4.20 Uhr) folgt man mit Steinmännern markierten (einmal sogar ein aufgemalter Pfeil nach links) Pfadspuren in Richtung des Sattels zwischen Pomerape und Parinacota. Man steigt aber nicht bis zum Sattel auf, sondern hält sich bereits davor immer eher links und ersteigt in endlosen Serpentinen, die ebenso endlosen Lavasandhänge. Dass man sich das in der Dunkelheit bei beißender Kälte (auf dem Gipfel hatte es später -20°) und starken Windböen antut, vergrößert das Vergnügen hier nur unmerklich. Irgendwann verliert sich die Serpentinenspur und man erreicht einen kaum ausgeprägten Blockgrat. Man folgt diesem in kleineren Serpentinen mehr oder weniger gerade hinauf, bis auch dieser sich wieder im steilen Schuttgelände verliert.
In schneereicheren Jahren hätte man nun die Schneegrenze erreicht, im schneearmen Jahr 2014 muss man sich noch weitere 200Hm über schuttbedeckte Platten, Sandrinnen und allerlei Schrott seinen Aufstiegsweg suchen bis man die Schneegrenze erreicht. Schnee gibt es aber ab hier bis zum Gipfel keinen, allein schreckliche Penitentes türmen sich vor einem auf und zwingen einen neben der reinen Höhenbewältigung bei jedem Schritt auch noch zu akrobatischen Übungen beim Übersteigen derselben. Der weitere Routenverlauf ist letztlich dann weniger logisch als vielmehr der Höhe der Penitentes geschuldet: In einem weiten Rechtsbogen und unter ständiger Wiederholung der Turnübungen über die Eishindernisse stieg ich dem Kraterrand entgegen. Die Antwort auf die oben aufgeworfene Frage, war mir längst egal und ich gottfroh als ich nach ca. vier Stunden den Krater erreichte und dem bombastischen Tiefblick in selbigen genießen konnte.
Über den sanfter geneigten Rücken erstieg ich nach rechts über gut gangbaren Schutt zwei Gipfelpunkte (wohl der "False" und der "True" North Summit) bevor ich mich wieder an den Abstieg machte. Dafür wählte ich die direkte Route (NO-Rippe) zum vom Kraterrand bereits sichtbaren Hochlager. Diese ist deutlich steiler als die Aufstiegsroute und sollte mir daher einen angenehmen und schnellen Abstieg (auch durch Geröllabfahrten) ermöglichen. Doch auch hier machten mir die Penitentes einen Strich durch die Rechnung, soweit sie zwar die Steigeisen in dem oft um die 40° steilen Gelände verzichtbar, aber wiederum unendlich vielfältige Turnübungen notwendig machten.
Im Abstiegssinne rechts einen großen Kessels mit vereisten Wasserfällen und viel Geröll erreichte ich den felsigen Teil der NO-Rippe, die mir über Schutt und kraxeliges Felsgelände nun endlich einen schnelleren Abstieg ermöglichte, gekrönt durch eine rauschende Geröllabfahrt auf den letzten knapp 200Hm. Auch zurück am Hochlager fiel mir die Antwort auf die obige Frage schwer...vielleicht tut man sich das alles letztlich einfach nur an, um einen recht hohen Berg bestiegen zu haben?!
Schwierigkeiten:
Aufstieg (weiter Linksbogen vom Basislager) - L
Abstieg (NO-Rippe) - WS-
Ästhetisch ist der Parinacota ein wunderschöner Vulkan. Gerade, wenn viel Schnee liegt, beeindruckt sein symetrischer, dann bis weit hinunter verschneiter Kegel. Schön anzusehen ist er auch noch, wenn wie in diesem Jahr deutlich weniger Schnee liegt. Schön zu besteigen, ist er dann leider nicht mehr, was ich erfahren musste.
Vom Ausgangspunkt an der Hochlagerhütte (Start: 4.20 Uhr) folgt man mit Steinmännern markierten (einmal sogar ein aufgemalter Pfeil nach links) Pfadspuren in Richtung des Sattels zwischen Pomerape und Parinacota. Man steigt aber nicht bis zum Sattel auf, sondern hält sich bereits davor immer eher links und ersteigt in endlosen Serpentinen, die ebenso endlosen Lavasandhänge. Dass man sich das in der Dunkelheit bei beißender Kälte (auf dem Gipfel hatte es später -20°) und starken Windböen antut, vergrößert das Vergnügen hier nur unmerklich. Irgendwann verliert sich die Serpentinenspur und man erreicht einen kaum ausgeprägten Blockgrat. Man folgt diesem in kleineren Serpentinen mehr oder weniger gerade hinauf, bis auch dieser sich wieder im steilen Schuttgelände verliert.
In schneereicheren Jahren hätte man nun die Schneegrenze erreicht, im schneearmen Jahr 2014 muss man sich noch weitere 200Hm über schuttbedeckte Platten, Sandrinnen und allerlei Schrott seinen Aufstiegsweg suchen bis man die Schneegrenze erreicht. Schnee gibt es aber ab hier bis zum Gipfel keinen, allein schreckliche Penitentes türmen sich vor einem auf und zwingen einen neben der reinen Höhenbewältigung bei jedem Schritt auch noch zu akrobatischen Übungen beim Übersteigen derselben. Der weitere Routenverlauf ist letztlich dann weniger logisch als vielmehr der Höhe der Penitentes geschuldet: In einem weiten Rechtsbogen und unter ständiger Wiederholung der Turnübungen über die Eishindernisse stieg ich dem Kraterrand entgegen. Die Antwort auf die oben aufgeworfene Frage, war mir längst egal und ich gottfroh als ich nach ca. vier Stunden den Krater erreichte und dem bombastischen Tiefblick in selbigen genießen konnte.
Über den sanfter geneigten Rücken erstieg ich nach rechts über gut gangbaren Schutt zwei Gipfelpunkte (wohl der "False" und der "True" North Summit) bevor ich mich wieder an den Abstieg machte. Dafür wählte ich die direkte Route (NO-Rippe) zum vom Kraterrand bereits sichtbaren Hochlager. Diese ist deutlich steiler als die Aufstiegsroute und sollte mir daher einen angenehmen und schnellen Abstieg (auch durch Geröllabfahrten) ermöglichen. Doch auch hier machten mir die Penitentes einen Strich durch die Rechnung, soweit sie zwar die Steigeisen in dem oft um die 40° steilen Gelände verzichtbar, aber wiederum unendlich vielfältige Turnübungen notwendig machten.
Im Abstiegssinne rechts einen großen Kessels mit vereisten Wasserfällen und viel Geröll erreichte ich den felsigen Teil der NO-Rippe, die mir über Schutt und kraxeliges Felsgelände nun endlich einen schnelleren Abstieg ermöglichte, gekrönt durch eine rauschende Geröllabfahrt auf den letzten knapp 200Hm. Auch zurück am Hochlager fiel mir die Antwort auf die obige Frage schwer...vielleicht tut man sich das alles letztlich einfach nur an, um einen recht hohen Berg bestiegen zu haben?!
Schwierigkeiten:
Aufstieg (weiter Linksbogen vom Basislager) - L
Abstieg (NO-Rippe) - WS-
Tourengänger:
simba

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Kommentare (4)