Überschreitung Wannaköpfle - Panoramatour der Extraklasse


Publiziert von marmotta , 19. März 2013 um 23:27.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 1 März 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Bartholomäberg - Rellseck - Wannaköpfle - Jagdhütte - Fritzensee - Bartholomäberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von cff logo Schruns mit PW oder Bus nach Bartholomäberg

Das Gebiet oberhalb der Gemeinde Bartholomäberg, zwischen Silber- und Klostertal, ist ein ideales Schneeschuhtourenrevier: Verschiedene markierte und präparierte Schneeschuhtrails führen durch die sonnigen Wälder und Hänge hinauf zum Bergkamm der Wannaköpfle. Dort oben eröffnet sich ein schier unglaubliches Panorama: Der Gipfelreigen reicht von der Silvretta über das Rätikon, Verwall, Lechquellgebirge, Walgau bis hin zum Alpstein, der das Panorama im Westen abschliesst.
 
Start in Bartholomäberg (1087 m) an der Kirche (grosser Parkplatz und Bushaltestelle), wo sich praktischerweise sowohl eine Hinweistafel mit Übersicht über die verschiedenen Ski- und Schneeschuhrouten als auch ein kleiner Lebensmittelladen für Last-Minute-Provianteinkäufe befinden. Wir wählen den gemütlichen Winterwanderweg via Linda zum Gasthaus Rellseck (1483 m), das nach ca. 1 h 15 min erreicht ist. Für die neben den hausgemachten Süßspeisen angebotenen deftigen Spezialitäten ist es noch etwas früh, doch einen Kaffee gönnen wir uns. Bereits hier geniesst man einen herrlichen Blick auf die gesamte Silvretta und die bekannten Gipfel des Rätikons. Nach Westen schweift der Blick über das Walgau in Richtung Rheintal und Bodensee, wo mal wieder zäher Hochnebel liegt.
 
Frisch gestärkt folgen wir anschliessend dem mit Stangen markierten Schneeschuhtrail bis hinauf zum Südgipfel (2032 m) der Wannaköpfle. Durch die starke Sonneneinstrahlung an diesem herrlichen, frühlingshaften Tag ist der Schnee bereits zur Mittagszeit sehr weich. Insofern sind wir nicht traurig, dass ein Snowmobil diesen Trail präpariert hat. Unzählige Skiabfahrtsspuren zeugen davon, dass dieses Gebiet auch bei Skitourengängern sehr beliebt ist. Mit knapp 1000 Hm ist der nirgends steile Aufstieg konditionell nicht besonders fordernd und somit bestens auch für Anfänger oder bei viel Neuschnee geeignet (WT1 bzw. L).
 
Nach Norden setzt sich der Bergkamm zum imposanten Itonskopf (2089 m) fort. Aus dieser Perspektive sieht der felsige Gipfelkopf extrem steil aus, doch auch dieser Gipfel wird im Winter gelegentlich im Rahmen einer Skitour bestiegen! - die letzten, steilen Meter freilich zu Fuss.
 
Zwischen "unserem" Gipfel und dem Itonskopf liegt eine weitere, markante Erhebung, die augenscheinlich einige Meter höher ist als der kotierte Gipfel der Wannaköpfle. Die Schneeverhältnisse lassen es zu, nach steilem, pulvrigen (!) Abstieg in der Nordflanke auch diesen Nordgipfel (ca. 2045 m) der Wannaköpfle direkt über dessen steilen Südgrat zu besteigen (WT5). Da mir der Abstieg auf der Aufstiegsroute dann mit den Schneeschuhen doch etwas zu steil ist, verlasse ich den namenlosen Gipfel über dessen sanft abfallenden Nordgrat und kehre entlang der Ostflanke zurück zum Wannaköpfle-Südgipfel.
 
Die Überschreitung der Wannaköpfle dürfte in dieser Form wohl kaum je ausgeführt werden, hingegen ist die Verfolgung des Kamms bis zum Itonskopf unter Umgehung des Wannaköpfle-Nordgipfels im Sommer eine beliebte und lohnende Unternehmung. Als ich mir nach der Tour Bilder vom Sommer ansah, erschrak ich übrigens, ist doch der von mir noch "mitgenommene" Gipfel über und über mit Legföhren überwuchert und meine Aufstiegsroute somit in der schneefreien Zeit kaum zu empfehlen. Von dieser üppigen Vegetation habe ich fast nichts mitbekommen, war doch alles unter einer meterdicken Schneedecke verborgen…
 
Für den Abstieg im nun sehr nassen und weichen Sulzschnee wählen wir ab der Jagdhütte die Schneeschuh-Route Nr. 1, welche am Fritzensee vorbei relativ direkt nach Bartholomäberg hinunterführt.
 
Die ausgeschilderten und markierten Schneeschuhrouten sollten nicht verlassen werden, insbesondere im Hinblick auf die im Waldgebiet zwischen Rellseck und Wannaköpfle ausgewiesenen Wildruhezonen, innerhalb des Dorfgebiets aus anderen Gründen…Letzteres ist besonders ernst zu nehmen - ich bekam nämlich einen riesen Anschiss, als mich ein "zufällig" oberhalb des letzten Hangs über der Kirche stehender Einheimischer dabei "erwischte", wie ich -hunderten Spuren im pistenähnlich zerfahrenen Hang folgend- den direkten Weg zur Bushaltestelle nahm. Na ja, hier gilt dann wohl das 11. Gebot… ;-)

Tourengänger: marmotta, nevada


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Kommentare (3)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 20. März 2013 um 18:26
Schöne Panoramawanderung. Mit WT1 warst Du aber sich etwas unterfordert:-)

Das Wannaköpfle ist erst neulich in meine Schneeschuh-Tourenliste hineingerutscht. Dieses Jahr wird's aber bei der Südexposition wohl nichts mehr, wenn jetzt bald die große Hitze kommt.

Grüße
Hanspeter

marmotta hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2013 um 18:43
> Mit WT1 warst Du aber sich etwas unterfordert

Richtig. Drum hab ich die Tour auch noch mit dem steilen WT5-Aufstieg auf den Nordgipfel aufgepeppt. :-)

Die Wannaköpfle sind ideal für den Hochwinter, allerdings ist eine Einkehr auf der Sonnenterrasse des Gasthauses Rellseck in der warmen Märzensonne auch nicht zu verachten...

Im Sommer bzw. in der schneefreien Zeit wäre dann die Überschreitung über den Itonskopf zum Kristberg reizvoll. Ist jedenfalls direkt auf meiner Projektliste gelandet. Wäre doch auch was für einen kleinen Mini-Hikr-Treff!?

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2013 um 19:54
Ich muss zu meiner Schande geschehen, dass ich noch nie in St. Bartholomäberg war. Das ändert sich aber bei einem Familienaufenthalt an Pfingsten. Da wird der Schnee hoffentlich verschwunden sein.
Eine gemeinsame Sommertour mit Anhang und 1000 oder mehr m Abstieg ist für E. kniebedingt ein immer größeres Problem. Aber bis zum HIkr-Treff im Alpstein ist es ja nicht mehr lang.





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