Pow Wow! Mutteristock und Redertengrat


Publiziert von Bergamotte , 16. März 2013 um 17:49.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 März 2013
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 2030 m
Abstieg: 2030 m
Kartennummer:1153 Klöntal / 236S (R. 240a, 241)

Indianer traf ich keine, aber jede Menge Pow, einfach Wow! Dabei hatte ich eigentlich ganz andere Pläne. Bei Traumwetter und Neuschnee auf den Zürcher Hausberg pilgern? Spinnsch eigentli! Doch kurz nach dem Aufstehen morgens um fünf glaubte ich plötzlich eine Stimme zu hören: "Mutteri, Mutteri, Mutteri". Da ich mit einer langen Anfahrt gerechnet hatte, war ich früh dran, der Andrang sollte sich also in Grenzen halten. Und so war es denn auch.

Kurz nach halb sieben schnalle ich in Hinter Bruch (919m) die Skier an, das reicht immerhin für Position 2 (von geschätzten 200 Startberechtigten heute). Doch Frühaufsteher scheinen Schnellgeher zu sein. Noch bei der Lufthütte (1431m) glaube ich mich am einsamsten Ort der Welt. Doch bereits vor der Torberglücke (2150m) spüre ich den Atem (hungriger?) Einheimischer im Nacken, trotz meinem unbescheidenen Tempo. Da heisst es zulaufen, wer will schon nach hinten durchgereicht werden.

Nach 2:45 erreiche ich schliesslich den Gipfel des Mutteristock (2294m). Um diese Zeit trudeln die Nachgänger erst tröpfchenweise ein. So bleibt genügend Muse für Verpflegung und das atemberaubende Panorama an diesem wunderbaren Tag. Ich überlege mir eine Abfahrt durch die NW-Flanke, zumal es mir drei Einheimische vormachen. Doch wer wirft schon Perlen vor die Säue!? So eröffne ich den Abfahrtsreigen auf der einfacheren Normalroute (die wenigen vorhandenen Spuren stammen vom Vortag).

Die Verhältnisse sind schlichtweg genial: harte (kaum ruppige) Unterlage, darauf 30cm feinster Pulver. Nach der Torberglücke stiebt es hüfthoch, überall noch unverfahrene Hänge. Selbst ein Skidummy wie ich gerät da ins Jauchzen (statt ins Stürzen). Weil das alles so herrlich ist und von Müdigkeit keine Spur, quere ich unterhalb der Felsen (der Aufstiegsspur folgend) nach Matt rüber (ca. 1560m). Nochmals anfellen und gen Redertengrat lautet die Devise.

Die Spätaufsteher scheinen es eher gemütlich zu nehmen. Oder liegt es am einfacheren Ziel? Gibt es eine Forschungsrichtung Skitourenempirie? Item. Im Gegensatz zum Mutteristock, wo unterhalb der Lücke Karawanenbetrieb herrschte, geht es hier etwas ruhiger zu und her. Die Kleingruppen verteilen sich gut. Immer noch relativ gut in Form erreiche ich den Redertengrat (2215m). Das Panorama reicht bis  Feldberg 1493 m und  Grand Ballon 1424 m. Doch warum in die Ferne schweifen? Zu beeindrucken vermögen vor allem die wilden Wägitaler Gipfel.

Und dann folgt nochmals eine Abfahrt, die bis zur Lufthütte keine Wünsche offen lässt. Immer noch finde ich jede Menge Platz für eigene Spuren. Über Oben Boden (1091m) erreiche ich schliesslich den Ausgangspunkt, dank Frühstart und rassigem Tempo bereits kurz nach zwölf. Nun nach Hause und Beine hochlagern - sie haben es verdient.


Zeiten
2:45  Mutteristock
1:20  Redertengrat (via Matt)
0:30  Wägitalersee

Fazit
  1. Pow Wow! Auch ein aufstiegsorientierter Türler wird bei solchen Verhältnissen zum Powderjünger.
  2. Morgenstund hat Gold im Mund. Auch am Zürcher Modeberg kann durch geschicktes Timing der Pendlerverkehr umgangen werden.
  3. Formtest bestanden. Meine bisher längste Skitour (in Hm) zeigt: Die grossen Frühjahrstouren dürfen kommen (Gross Ruchen bitte).

Tourengänger: Bergamotte


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Kommentare (2)


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Fraroe hat gesagt: und
Gesendet am 16. März 2013 um 19:25
zwei "Stàrndli" für den Bericht.
LG Fraroe

Bergamotte hat gesagt: RE:und
Gesendet am 17. März 2013 um 12:29
Danke. Aber pulvermässig habt Ihr an den Silberen ja auch nichts anbrennen lassen.


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